Wasserball Nach verpassten Playoffs empfängt WUM im Pokal-Viertelfinale den OSC Potsdam Der nächste Höhepunkt wartet schon
Von Daniel Hübner
Magdeburg l Nach so vielen entscheidenden Partien, die Christopher Bott in seinen zwölf Jahren Wasserball erlebt hat, durften am Sonntag die Emotionen schon mal höher schlagen. "Ich will nicht jammern, aber ich frage mich wirklich, was wir Böses getan haben", sinnierte der Kapitän der WU Magdeburg nach dem letzten Spieltag der Bundesliga-Vorrunde in der Gruppe B.
WUM hatte am Samstag bei der SGW Köln zwar mit 8:7 gewonnen, aber mit Platz fünf in der Endabrechung aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Aufstiegsrelegation verpasst. Und deshalb kämpft Magdeburg nun um den Klassenerhalt. Der Gegner wird im Mai in der "Best Of Three"-Serie Neukölln oder Bayer Uerdingen heißen.
Die Schiedsrichter seien dem letzten Versuch der Magdeburger, doch noch in die Playoffs einzuziehen, nicht sonderlich wohlgesonnen gewesen. "Sie haben gefühlt 25-mal ein Stürmerfoul gegen uns gepfiffen", berichtete Bott und begann dann viele Beispiele für eine schwache Leistung der Unparteiischen zu nennen, die vom blanken Ergebnis letztlich geschluckt wurden. "Wir haben aber auch nicht gut gespielt", relativierte Bott zudem.
Trainer Vlad Hagiu wollte deshab gar nicht mehr über die Entscheidungen von Rüdiger Trommer (Coburg) und Klaus Lehn (Lambsheim) reden. "Wir haben die Aufstiegsrunde nicht gestern verpasst", sagte er - und er nannte gleich vier Duelle, in denen die WUM an der Relegation vorbeigeschlittert waren.
Es waren die unnötigen Heimniederlagen gegen Esslingen (8:9) und Cannstatt (11:12), es waren die zu knappen Heimsiege gegen Laatzen und auch Köln (jeweils 11:9). An allen Tagen hatte es Abschnitte gegeben, in denen sich die WUM selbst das größte Hindernis war. "Und wir sind dann eben keine Mannschaft wie Spandau oder ASC Duisburg, die auch auswärts leicht mit zehn Toren gewinnen kann", sagte Hagiu. Ein Sieg mit zehn Toren hätte in Köln tatsächlich für die Playoffs gereicht. So verteidigte die punktgleiche SG Neukölln (7:9 in Krefeld) den entscheidenden vierten Rang mit acht Treffern Vorsprung.
Nach einem trainingsfreien Montag geht der Blick nun auf den kommenden Sonnabend. Als "historisch" hat Hagiu die Viertelfinal-Begegnung im Wasserballpokal gegen den OSC Potsdam (17 Uhr, Dynamo-Halle) schon einmal bezeichnet, als "weiteren Höhepunkt der Saison" bezeichnet es Bott. Die WUM muss allerdings dann auf Tamas Kuncz und Bogdan Campianu verzichten, beide hatten sich in der Runde der letzten 16 bei der SG Brandenburg eine "Rolle" abgeholt.
Und dann sind es acht Wochen Pause bis zum Kampf um den Klassenerhalt, die die WUM mit Trainingsspielen überbrücken muss. Zum Beispiel gegen die U 19-Nationalmannschaft, die Hagiu trainiert und die Anfang April in Magdeburg ihre Zelte aufschlägt.