Duell zweier Kellerkinder in Salzwedel - Das Schlusslicht SV Parey 90 ist zu Gast

Die Chancen stehen gut, sehr gut sogar, dass morgen der 22. Spieltag in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, mit dem kompletten Programm über die Bühne gehen kann. Der lange Winter scheint nun ein Ende gefunden zu haben.

Salzwedel l Heimspiele bestreiten morgen ab 15 Uhr der SSV 80 Gardelegen und der SV Eintracht Salzwedel. Während die Gardelegener die SG Blau-Weiß Neuenhofe auf der Rieselwiese erwarten, gibt der SV Parey 90 seine Visitenkarte bei der Eintracht ab. In die Ostaltmark reisen der SV Liesten 22 (SV Viktoria Uenglingen) und der FSV Heide Letzlingen (SV Rot-Weiß Arneburg).

SSV 80 Gardelegen - SG Blau-Weiß Neuenhofe (SR: Heinz Schwarzlose). "Es sieht gut aus, dass gespielt werden kann", sagt SSV-Trainer Thorsten Ebeling. Der Schnee auf der Rieselwiese ist nun weggetaut, so dass der Austragung des Heimspiels wohl nichts mehr im Weg stehen dürfte. "Wir sind natürlich froh, endlich wieder ein Spiel austragen zu dürfen nach gefühlten Monaten", so der Gardelegener Coach. Mit den Blau-Weißen haben die Rolandstädter noch eine Rechnung zu begleichen, denn das Hinspiel ging mit 2:5 verloren. "Das war damals eine der schlechtesten ersten Halbzeiten, die wir gespielt haben", erinnert sich Ebeling zurück. Möglichst soll ein Sieg her, doch aufgrund der personellen Situation - die gesperrten Daniel Dörheit und Thomas Müller, Michael Hille (privat verhindert) und Daniel Leberecht (Beruf) fehlen, Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von René Benecke und Andy Stottmeister - könnte der SSV auch mit einem Punkt leben. "Neuenhofe spielt einen sehr modernen und schnellen Fußball", weiß Ebeling über den morgigen Kontrahenten, der mit einem Punkt weniger ein Tabellennachbar der Gardelegener ist, zu berichten.

SV Eintracht Salzwedel 09 - SV Parey 90 (SR: Susett Kramp). Drittletzter (Salzwedel) gegen Letzter (Parey) - mehr Abstiegskampf geht fast nicht. Allerdings sind die Pareyer mit allein zehn Punkten Rückstand auf die Eintracht doch schon stark abgeschlagen. Doch genau wie der SVP stehen auch die Jeetzestädter, die in der Vorwoche in Tangermünde trotz guter Leistung mit 0:1 verloren, unter Zugzwang. "Es gibt keine Ausreden, wir wollen und müssen die drei Punkte holen. Es sollte schon Ansporn genug sein, die Hinspielniederlage vergessen zu machen", erklärt der sportliche Leiter der Salzwedeler, Dirk Reichelt. Beim 0:1 in der Hinrunde war die Eintracht die bessere Mannschaft, ging aber am Ende leer aus. Es ist übrigens noch immer Pareys einziger Saisonsieg. "Dennoch ist das mit Sicherheit ein schwer bespielbarer Gegner", ahnt Reichelt. Doch auch ohne die beiden verletzten Matthias Hille und Michael Schulze zählt nichts anderes als die drei Punkte. Mit diesen könnte der SVE durchaus den FSV Borussia Genthin überholen und die Abstiegsplätze verlassen. Dass nicht gespielt werden kann auf der Flora, kann sich Reichelt nicht vorstellen. "Dafür hätte ich keine Begründung", sagt der sportliche Leiter.

SV Viktoria Uenglingen - SV Liesten 22 (SR: Marco Uhlmann). Der Spitzenreiter aus Liesten wird alles daran setzen, die Auswärtspartie für sich zu entscheiden. Die Favoritenrolle muss die Elf von Trainer Lutz Bierstedt annehmen - möchte man meinen. Das sieht Bierstedt allerdings nicht so. "Ich würde sogar sagen, dass wir gegen heimstarke Uenglinger nur Außenseiter sind", so Liestens Coach. Im Hinspiel hatte der Ligaprimus die Viktoria beim 6:0 sicher im Griff. Dass es diesmal ähnlich einfach wird, ist aber eher unwahrscheinlich, denn auf heimischem Platz sind die Uenglinger gut drauf. Die Bilanz: sieben Siege und ein Remis aus acht Spielen. Doch die Liestener brauchen sich davor als auswärtsstärkste Mannschaft mit sechs Erfolgen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage ganz sicher nicht zu verstecken. "Wir wissen natürlich nicht, wo wir stehen. Das werden dann sicherlich erst die nächsten beiden Spiele zeigen", so Bierstedt. Momentan liegt seine Elf, in der morgen wohl nur Marian Falkenhagen aufgrund seines Studiums fehlt, mit zehn Punkten vor den beiden Verfolgern aus Krevese und Letzlingen. Der SVL scheint uneinholbar, könnte den Vorsprung mit einem Dreier sogar noch weiter ausbauen.

SV Rot-Weiß Arneburg - FSV Heide Letzlingen (SR: Marco Peters). Eines könnten der FSV Heide Letzlingen und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft morgen gemeinsam haben - nämlich ein System ohne echten "Neuner", sprich Stürmer. "Hinten rühren wir Beton an und vorn hilft der liebe Gott", sagt Heide-Trainer Dieter Förster schmunzelnd. Das Schmunzeln vergeht ihm jedoch wieder, wenn er auf die Personalsituation blickt. "Momentan stehen mir neun Spieler zur Verfügung", sagt Förster. Nicht dabei sein werden Marc Mette, Marcel Grabau, Christian Wernecke, Alexander Girmann, Nico Kranich, Eik Drevenstedt, Dirk Lamprecht, Andreas Lenz und womöglich auch noch Matthias Reps, dessen Einsatz aber noch möglich ist. Bei einem 18-Mann-Kader wiegen diese Ausfälle doppelt schwer. "Die guten Zeiten hatten wir in der Hinrunde und in den ersten Spielen der Rückserie, doch nun sehe ich schlechte Zeiten auf uns zukommen. Allerdings werden wir als Mannschaft versuchen, dieses Problem zu lösen", verspricht Letzlingens Trainer. "Unser Ziel kann eigentlich nur Schadensbegrenzung lauten. Arneburg ist eine gute Mannschaft. Es muss schon alles passen, damit wir dort ein gutes Ergebnis erzielen können", fügt Förster hinzu, der zugibt, dass das 1:1 im Hinspiel für seine Mannschaft glücklich war.