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Fußball Vertrauen in sportliche Leitung FCM-Boss: "Asap sollte endlich Farbe bekennen"

06.03.2012, 04:26

Ein Ultimatum an den spanischen Vermarkter Asap, sportlich immer noch weit unter den Ansprüchen - bewegte Zeiten beim Fußball-Regionalligisten FCM. Mit Präsident Peter Fechner sprachen die Volksstimme-Redakteure Rudi Bartlitz und Uwe Tiedemann.

Volksstimme: Seit gut einem Vierteljahr bewegt ein möglicher Einstieg des spanischen Vermarkters Asap den Verein. Von konkreten Ergebnissen bisher keine Spur. Wie stellt sich aus Ihrer Sicht die Situation dar?

Peter Fechner: Natürlich würden wir gern Konkretes vorlegen, haben von unserer Seite auch, so denken wir, alles getan, damit es vorangeht. Wir stehen allerdings offenbar vor einer Hängepartie, deshalb haben wir uns auch im Präsidium entschlossen, jetzt in die Offensive zu gehen.

Volksstimme: Das heißt?

Fechner: Das heißt, wir haben Asap aufgefordert, uns bis spätestens Mitte März ein Papier vorzulegen, aus dem ersichtlich wird, ob es eine mittel- oder sogar langfristige Perspektive für eine Zusammenarbeit gibt.

Volksstimme: Gab es denn schon die Idee, alles abzublasen?

Fechner: Nein. Wir wollen eigentlich von uns aus die Tür nicht zuschlagen. Natürlich braucht ein derartiges Projekt seine Zeit. Aber ich räume ein, je länger sich das ergebnislos hinzieht, um so größer wird die Skepsis, auch im Umfeld. Wir haben jetzt quasi eine Stunde der Wahrheit. Asap sollte endlich Farbe bekennen und uns die aus ihrer Sicht wesentlichen Eckpunkte einer Zusammenarbeit nennen.

Volksstimme: Könnte man von einer Hinhaltetaktik der Spanier sprechen?

Fechner: Das möchte ich nicht kommentieren.

"Wir haben von Anfang an zweigleisig geplant"

Volksstimme: Die Planungen für die neue Saison macht das alles sicher nicht einfacher.

Fechner: Sicher nicht. Wir haben aber von Anfang an zweigleisig geplant. Und das war auch gut so. Momentan müssen wir die nächste Saison so angehen, als wenn ein Engagement von Asap nicht zustande kommt.

Volksstimme: Nun machen in diesen Tagen in der Stadt Gerüchte die Runde, wonach der Club im Sommer vor einer finanziell ganz schwierigen Situation steht. Die Rede ist von einem Fehlbetrag von knapp einer halben Million Euro.

Fechner: Das ist so nicht richtig. Natürlich haben die lange Winterpause, zurückgehende Zuschauereinnahmen und das Fehlen anderer fest eingeplanter Gelder die Situation für uns nicht einfacher gemacht. Wir halten aber daran fest, die Finanzlage des Clubs weiter zu stabilisieren.

Volksstimme: Was gibt Ihnen das Vertrauen dazu?

Fechner: Unter anderem unsere Sponsoren, die in der Vergangenheit mehrfach in schwierigen Tagen geholfen haben.

Volksstimme: Müssen denn die Spieler fürchten, dass der FCM ihnen die Gehälter oder zumindest Teile davon schuldig bleibt?

Fechner: Nein. Wir hatten einmal zum Jahresende eine schwierige Situation, haben das aber gelöst. Derzeit gibt es keinen Grund zu zweifeln, dass wir unseren Verbindlichkeiten nicht nachkommen können.

Volksstimme: Themenwechsel.Sportlich will die Talfahrt einfach nicht enden. Andere Vereine wechseln in solch einer Lage unter anderem den Trainer ...

Fechner: Bei uns gibt es keine Trainerdiskussion. Punkt. Wir haben volles Vertrauen in die sportliche Leitung.

Volksstimme: Die Diskussion würde sicher anders laufen, wenn in dieser Saison der Abstieg drohen würde. Also: Wann wäre denn der Zeitpunkt da, wo Sie sich zum Handeln gezwungen sähen?

Fechner: Wir haben unsere gesamte Konzeption darauf ausgerichtet, in dieser Saison ein Team aufzubauen und im nächsten Jahr oben anzugreifen. Deshalb haben wir jetzt in der Winterpause auch noch einmal vier Spieler verpflichtet, um dann mit einem bereits eingespielten Team in die neue Spielzeit zu gehen.

Volksstimme: Nochmal gefragt, wann würden Sie handeln?

Fechner: Wenn wir im Herbst merken sollten, dass wir nicht in der Lage sind, unsere Ziele zu erreichen.