Handball Rückraum-Neuzugang wechselt zum Ende der Saison zur GWD Minden / Drei-Jahres-Vertrag beim Heimatverein Für Schäpsmeier heißt es im Sommer: Zurück zu den Wurzeln
Magdeburg l Moritz Schäpsmeier kann mit einem guten Gefühl ins neue (Handball)Jahr starten, denn die Frage nach seiner sportlichen Zukunft ist geklärt. Der Rückraumspieler des SC Magdeburg, der mit einem Ein-Jahres-Vertrag ausgerüstet im Sommer zum SCM gestoßen war, um Jure Natek zu ersetzen, wechselt nach Informationen seines Beraters Frank Schoppe nach Saisonende zur GWD Minden.
Nachdem Natek nach seiner schweren Knieverletzung wieder in den Kader zurückgekehrt war, hatte es offensichtlich klare Signale aus der Führungsetage des SCM gegeben, dass der Vertrag des 28-Jährigen nach Auslaufen im Juni 2013 nicht verlängert werden würde. Laut Schoppe habe es mehrere Angebote aus der ersten Liga gegeben, "aber Moritz hat sich dann doch für das der GWD entschieden. Zum einen weil ihm dort ein Drei-Jahres-Vertrag angeboten wurde". Andererseits habe es auch private Argumente gegeben, denn für Schäpsmeier wird es in sechs Monaten heißen: Zurück zu den Wurzeln.
Minden ist die Heimat des Linkshänders. Hier lebt seine Familie, und hier wird Schäpsmeiers Freundin Stephanie, die gerade ihr zweites Staatsexamen als Lehrerin für Sonderpädagogik bestanden hat, wohl auch im kommenden Jahr eine feste Stelle bekommen. Der Linkshänder hatte die Liebe zur GWD und zum Handball in die Wiege gelegt bekommen. Vater Jürgen, als Hallensprecher und Pressechef des Traditionsvereins eine lebende Legende, hatte seinen Sohn, wie dieser kürzlich verriet, "quasi sofort mit der Geburt als Vereinsmitglied angemeldet". Als sechsjähriger Knirps begann er mit dem Training, durchlief alle Jugendmannschaften in Minden und schaffte im Jahr 2002 als 17-Jähriger den Sprung ins Erstligateam. 2010 zog es den Rückraumrechten dann in die Ferne zum TV Großwallstadt. Als sich beim SCM abzeichnete, dass Natek länger ausfallen würde, erreichte Schäpsmeier das SOS-Signal. Er habe nicht lange überlegen brauchen, erklärte er damals. "Ich wäre auch zu Fuß nach Magdeburg gegangen."
Hier hatte er sich schnell eingelebt. Und auch auf dem Handballfeld schwamm sich der ins kalte Wasser geworfene Schäpsmeier ohne viel Mühe frei. Die Herzen der Fans eroberte das Pendant zu Andreas Rojewski durch seine Spielfreude, seinen Drang zum Tor und seine Kämpfernatur im Sturm. "Ich bereue den Schritt nicht, denn ich konnte meinen Traum leben, im Kultklub des Ostens, der einen Riesennamen hat, zu spielen. Ich wurde sehr gut aufgenommen, war schnell integriert. Und nach einem kleinen Durchhänger habe ich mich wieder aufgerappelt. Inzwischen ergänzen ,Roje\' und ich uns ganz gut, davon profitiert auch die Mannschaft."
Auch Trainer Frank Carstens bescheinigt dem "Neuzugang", der am Ende nur einen Sommer getanzt haben wird, eine gute Entwicklung beim SCM: "Moritz war für mich eine der positivsten Überraschungen der Hinserie. Dass er über sehr gute Abwehrqualitäten verfügt, wussten wir, und das hat er immer wieder auch unter Beweis gestellt. Einen deutlichen Schritt nach vorn hat er in seine Angriffsleitung gemacht. Und ich hoffe, er kann das in der Rückserie weiter stabilisieren." Er und die Mannschaft würden "Schäps" nach wie vor brauchen. "Und so, wie ich ihn kenne, wird Moritz bis zum allerletzten Tag alles tun, damit die Mannschaft ihre Ziele im Europacup und in der Liga erreicht."