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Interview der Woche Ralf Möller, Präsident des SV 09, zieht ein Fazit nach vier Monaten im Amt "Fußball in Staßfurt macht wieder Spaß"

26.03.2013, 01:15

Vier Monate ist es her, dass das neue Präsidium antrat, um den SV 09 Staßfurt vor dem Abseits zu bewahren. In den vergangenen zwei Jahren verließen 27 Spieler im Männerbereich den Verein. Auch finanziell sah es bedenklich aus. Um die über 100-jährige Staßfurter Fußballtradition nicht vom Rasen verschwinden zu lassen, holten sich die 09er mit dem Unternehmer Ralf Möller einen in der Wirtschaft gestandenen Mann ins Boot. Ralf Kreuzer sprach für die Volksstimme mit dem Präsidenten über die bisherige Zeit und Ziele.

Volksstimme: Herr Möller, was hat Sie dazu bewogen, die Führung des Vereins zu übernehmen?

Ralf Möller: Meine Familie hat sich dem Fußball verschrieben. Ich spielte als Aktiver beim SV 09, bin heute noch bei den Alten Herren aktiv, auch mein Sohn Mathias war dort sportlich aktiv als Spieler sowie Trainer im Nachwuchs. Inzwischen ist unser Sohn Lukas als Kapitän in der C-Jugend am Ball. Der Verein ist ein Teil von uns und so war es für mich klar, als Präsident den Verein zu führen. Das geht natürlich nur mit einem sehr engagierten Vorstand. Und den hat der SV 09.

Volksstimme: In vier Monaten haben Sie es geschafft den Verein vor der Auflösung zu bewahren. Wie war das möglich?

Möller: Zunächst haben wir eine Ist-Analyse der Gesamtsituation vorgenommen und dann begonnen, alle Probleme zu lösen. Die Jahresabschlüsse 2011 und 2012 liegen hinter uns. Dank des aktiven Vorstandes haben wir in kurzer Zeit nun fast alle Aufgaben abgearbeitet, um den Verein auf die Zukunft auszurichten. Wir haben aber auch viele Partner von außen, die uns tatkräftig nach ihren Möglichkeiten unterstützen. Das sind meist Unternehmen, die seit Jahren dem Verein die Treue halten sowie die neuen Fans des SV 09. Besonders stolz sind wir auf die Stadtwerke Staßfurt. Ohne ihr Engagement hätten wir als Verein keine neue Chance gehabt. Auf Sponsorensuche sind wir natürlich immer noch. Und dank der Stadt Staßfurt ist es uns möglich, den Trainings- und Spielbetrieb im Stadion weiter aufrecht zu halten.

Volksstimme: Wie sind die Veränderungen zu spüren?

Möller: Gute Spieler, die einst bei uns waren, kommen zurück. Das Klima im Verein hat sich gewandelt - die Spieler, Trainer und Helfer schauen optimistischer in die Zukunft. Fußball bei 09 macht wieder Spaß. Die erste Mannschaft wurde und wird mit neuen Spielern verstärkt. Das brauchen wir auch, um in der kommenden Saison erfolgreich zu sein. Unsere Trainer und Betreuer, aber auch alle anderen Supporter leisten hervorragende Arbeit. Unser Marketingkonzept soll dazu beitragen, dass der Staßfurter Fußball wieder viele Menschen begeistert. Hinter dem neuen Slogan "Hier leben wir Fußball" steckt nicht nur eine Werbeidee, sondern die Identität der Mitglieder und Sponsoren zum Verein.

Volksstimme: Wo gibt es noch Probleme?

Möller: Es gibt noch viel zu tun. Zum Beispiel die vier alten Transporter, mit denen die Mannschaften, besonders der Nachwuchs, zu den Spielen fahren, müssen dringend ausgetauscht werden. Hier suchen wir Sponsoren, die uns bei der Neuanschaffung unterstützen. Aber auch in anderen Bereichen geht nichts ohne Geld. Leider mussten einige große Sponsoren aus wirtschaftlichen Gründen ihre Unterstützung einstellen. Staßfurt ist keine Region mit einer starken Wirtschaftskraft. Dennoch helfen uns auch viele kleinere Sponsoren. Und dafür sind die rund 300 Vereinsmitglieder überaus dankbar.

Volksstimme: Wie geht es weiter?

Möller: Wie gesagt, die erste Mannschaft soll in absehbarer Zeit gefestigt und mit weiteren guten Spielern verstärkt werden. Im Nachwuchsbereich haben wir eine gute Qualität zu verzeichnen, dennoch werden wir uns auch hier verbessern. Unsere Spiele sollen attraktiver werden, um so wieder mehr Zuschauer im Stadion begrüßen zu können. Bereits jetzt wird an einer völlig neuen Form der Saisoneröffnung im Stadion gearbeitet. Unsere vierwöchigen Vorstandssitzungen helfen uns weiter nach vorn zu komme. Hier wird nicht nur geredet, sondern angepackt.