Fußball Maradonas Tochter erhebt schwere Vorwürfe gegen Ärzte-Team
Gianinna Maradona wirft den Medizinern vor, die Familie manipuliert zu haben, um die Fußballlegende nach einer OP in häusliche Pflege zu verlegen. Ihr Vater sei in einem schlechten Zustand gewesen.

San Isidro - Im Strafprozess gegen Ärzte und Pfleger von Diego Maradona hat eine Tochter der argentinischen Fußballlegende schwere Vorwürfe gegen das medizinische Team erhoben. Ihre Familie sei von dem Arzt Leopoldo Luque, der Psychiaterin Agustina Cosachov und dem Psychologen Carlos Díaz manipuliert worden, um nach einer Gehirnoperation der Verlegung von Maradona in die häusliche Pflege zuzustimmen, sagte Gianinna Maradona als Zeugin in dem Gerichtsverfahren zum Tod ihres Vaters vor viereinhalb Jahren.
„Ich empfinde großen Schmerz, es kommt mir sehr ungerecht vor. Die Verantwortlichen haben uns Dinge zugesichert, die nicht eingetreten sind. Es war eine furchtbare Manipulation“, zitierte die Zeitung „La Nación“ die Tochter von Maradona.
„Schließlich haben sie erreicht, was sie wollten: meinen Vater an einem dunklen, hässlichen und einsamen Ort zu halten.“ Bereits in den Wochen vor seinem Tod habe ihr Vater einen schlechten Eindruck auf sie gemacht. Er sei verwirrt gewesen und habe sich auf Bildern selbst nicht mehr erkannt.
Den Angeklagten drohen bis zu 25 Jahre Haft
Seit Mitte März stehen wegen Maradonas Todes sieben Ärzte und Pfleger in einem Vorort von Buenos Aires vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Totschlag vor. Alle Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren.
Maradona war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen. Nach Einschätzung der Ermittler waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen Weltmeisters von 1986 massive Fehler gemacht worden.