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Eishockey Gespräche auf Bostons Straßen: Sturm bereit für NHL-Traum

Bei den Boston Bruins ist Marco Sturm bereits als Spieler aktiv gewesen. Nun soll er das Traditionsteam zu alter Stärke führen. Der Weg dahin ist lang und hart.

Von dpa 11.06.2025, 16:30
Der frühere Bundestrainer Marco Sturm (l) ist der 30. Trainer bei den Boston Bruins und erster deutsche Coach in der NHL.
Der frühere Bundestrainer Marco Sturm (l) ist der 30. Trainer bei den Boston Bruins und erster deutsche Coach in der NHL. Mary Schwalm/AP/dpa

Für Marco Sturm hat sich nach der Ernennung zum Trainer der Boston Bruins fast alles verändert. Auf der Straße wird er wieder häufiger erkannt und angesprochen. Nach Jahren in der zweiten Eishockey-Reihe steht Sturm durch sein NHL-Engagement wieder im Mittelpunkt. „Ich bin gut vorbereitet, ich weiß, was mich in Boston erwartet“, erklärte der 46-Jährige in einer Videokonferenz. 

Sieben Jahre musste Sturm nach seinem Abgang als deutscher Nationaltrainer 2018, wenige Monate nach dem überraschenden Olympia-Silber, auf die Erfüllung seines großen Traums warten. Erst war er vier Jahre als Assistent bei den Los Angeles Kings, dann 2022 für drei Jahre als Cheftrainer beim Farmteam in Ontario. „Für meine Entwicklung war das aber sehr wichtig“, sagte Sturm nun. „Es war für mich eine Zeit, um alles zu testen, deswegen dauerte es so lang.“

Frühes Aus der Bruins ein Vorteil für Sturm

In den Gesprächen mit vorherigen NHL-Interessenten wurde der Gang in die zweitklassige AHL immer als großes Plus für Sturm gesehen. „Der Schritt zum Farmteam hat ihnen gefallen. Sie wollten, dass ich Erfahrungen im Chef-Bereich mache. So bin ich Cheftrainer der Boston Bruins geworden“, betonte der frühere NHL-Stürmer, der von 2005 bis 2010 selbst für Boston auf Torejagd ging.

Allerdings wartet auf ihn in Boston eine große Aufgabe. Bis 2023 spielten die Bruins regelmäßig um den Stanley-Cup-Titel mit. In der abgelaufenen Runde verpassten sie die K.o.-Runde allerdings deutlich. „Für mich Gott sei Dank, sonst wäre ich nicht bei den Boston Bruins gelandet“, merkte Sturm an. Routiniers gibt es im Kader noch einige, darunter mit dem Tschechen David Pastrnak auch Profis auf Weltklasse-Niveau. Es fehlt allerdings an jungen Talenten. „Da sieht es mau aus“, erklärte Sturm. 

Druck in Boston groß

Mit Ruhe will er erst einmal die Mannschaft stabilisieren. „Allerdings darf man sich in Boston nicht zu lange Zeit lassen, dafür ist der Druck in Boston zu hoch“, sagte Sturm. „Ich hoffe, dass wir es in den nächsten Jahren so hinbekommen, dass wir alle glücklich machen.“