Kanu, SCM-Sprintcup: 2014 soll es die 20. Auflage geben - dann wieder mit den besten deutschen Kajak-Frauen Großfamilie Leue auf Rang 7 der WM-Nationenwertung
Magdeburg (kr) l Rennkanuten reden im Zusammenhang mit dem Magdeburger Sprintcup nicht von Siegprämien. Und das zu recht. Die Weltklasse-Paddler, die sich am Mittwochabend zu Dutzenden auf der Zollelbe tummelten, nennen die eher bescheidenen "Prämien" für die Plätze 1 bis 6 in jeder Disziplin von 400, 200, 100 sowie dreimal 75 Euro "Startgeld und Reisekosten". Egal, für die sechs aktuellen Weltmeister und die acht Medaillengewinner der WM in Duisburg, die auf dem Weg zur am Dienstag in Köln beginnenden deutschen Meisterschaft in Magdeburg Station machten, bedeuten selbst diese Summen einen Anreiz, dem SCM ihre Aufwartung zu machen.
Erstmals beim SCM-Sprintcup am Start war Martin Schubert. Der Kurzstreckenspezialist vom KC Friedrichshafen hatte sich im Kajak-Wettbewerb vor Kostja Stoinski (RKV Berlin) und Max Rendschmidt (KG Essen) durchgesetzt. Schubert bezeichnete den Sprint-Cup als "ein sehr schönes Event, das top organisiert wird". Bei den Canadier-Sprintern konnte Vorjahressieger Stefan Kieraj (Potsdam) ganz knapp vor Stefan Holtz (SC DHfK Leipzig) den Pokal verteidigen. Auch Kieraj hatte sein Kommen nicht bereut: "So viele Zuschauer wie in Magdeburg hat man bei einem Wettbewerb in unserer Sportart nur bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Ich komme gern wieder."
Eine bemerkenswerte Rechnung machte Magdeburgs Kanu-Familie Leue auf. Erik Leues Trainer und Vater Eckhard hatte einen speziellen Medaillenspiegel der WM von Duisburg errechnet: Erik Leue, Sebastian Brendel (Partner von Leue-Schwester Romy) und Jonas Ems (Partner der Leue-Schwester Friederike) hatten bei den Welttitelkämpfen in der Summe je zweimal Gold, Silber und Bronze gewonnen. Im WM-Medaillenspiegel wäre die "Großfamilie" somit hinter Deutschland Ungarn (7-5-5), Deutschland (7-4-1), Großbritannien (5-4-2), Russland (4-5-2), Kanada (3-2-2) und Brasilien (3-0-2) auf einem ausgezeichneten Rang sieben der Nationenwertung eingekommen.
Ein Wiedersehen beim 20. Sprintcup im nächsten Jahr verspricht Chef-Organisator Eckhard Leue: "Nachdem wir den 19. Sprintcup wieder super hingekriegt haben, verspreche ich jetzt schon: Im nächsten Jahr organisieren wir die Jubiläumsveranstaltung." Stets platziert zwischen der WM und dem dann folgenden Weltcup, laufen die Vorstellungen allerdings auf einen etwas früheren Termin hin.
Auch SCM-Kanu-Abteilungsleiter Lutz Bengsch bescheinigte den Organisatoren: "Was hier ablief, ist schwer zu toppen." Die SCM-Kanuten hätten sich "gut platziert". Und mit einem wehmütigen Gedanken an die erstmals ausgefallene Damen-Konkurrenz der Leistungsklasse zeigte sich Bengsch optimistisch: "Nächstes Jahr treffen wir uns wieder. Dann aber wieder mit den Kajak-Frauen."