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Leichtathletik 100 Jahre Tradition / Gründung bis Kriegsende Haldensleber SC mit Jubiläum

Von Gerhard Hafenrichter 04.08.2012, 03:16

Haldensleben l Am 23. Juni 2012 ist die Leichtathletik in Haldensleben 100 Jahre alt geworden. Grund genug, das Jubiläum "100 Jahre Leichtathletik in Haldensleben" in diesem Jahr ausgiebig zu feiern.

1912 erfolgte die Gründung der ersten Männerabteilung Leichtathletik im "SC Viktoria 1910 Neuhaldensleben". Gründer waren damals Erich Riethus, Hans Beinhoff, Franz Dust und Friedrich Laging. Am 23. Juni 1912 wurden die 1. Leichtathletik-Vereinsmeisterschaften Neuhaldensleben ausgetragen. Bis 1919 musste der Verein auf Grund des ersten Weltkriegs den Sportbetrieb einstellen. Riethus und Laging fielen im Krieg.

1920 erfolgte die Gründung Leichtathletik-Abteilung im Arbeiter-SV "Friesen" Neuhaldensleben. Initiatoren, Übungsleiter und namhafte Sportler waren Franz Dust, Karl Vollbeding, Gustav Wüstemann, Hugo Pahl, Hermann Kaanen und die Gebrüder Wallbraun. Franz Wallbraun startete 1928 im Hochsprung bei den IX. Olympischen Spielen Amsterdam.

1922 schlossen sich die Vereine "MTS Germania" und "SC Viktoria 1910" im Verein für Leibesübungen - dem "VfL Neuhaldensleben" zusammen. Neben starker Fußballmannschaft gab es eine recht rührige Abteilung Leichtathletik. In dieser bildete sich eine erste Damen-Leichtathletik-Abteilung heraus. Hier stachen Gerda Naumann und Grete Schmidt mit besonderen sportlichen Leistungen heraus. 1928 erreichte der VfL den Mannschaftssieg der "Alten Herren" bei den Deutschen Waldlauf-Meisterschaften mit den Läufern Hübner, Erich Müller, Otto Bautsch und Erich Billhardt. 1926 wurde die erste Kinder-Leichtathletik-Abteilung im "SV Friesen" mit 80 Kindern ins Leben gerufen. 30 Athleten im weiblichen und männlichen Erwachsenenbereich existierten hier bereits.

Anfang der 1930-er Jahre schlossen sich der Arbeiter-SV "Friesen" und "Wacker" zum "SV Friesen-Wacker" Neuhaldensleben zusammen. Aus Anlass des Zusammenschlusses fand in Haldensleben ein großes Leichtathletik-Sportfest mit Beteiligung von Athleten aus fast allen Teilen Deutschlands statt. Bei den Friesen-Damen und der weiblichen Jugend gab es zu dieser Zeit bereits herausragende Leistungen - beispielsweise durch Käthe Hoffmann - über die 100-m-Strecke, die Staffel über viermal 100 m und im Weitsprung im Regierungsbezirk. 1933, nach dem Machtantritt der Nazis und der Zwangsvereinigung auch aller Neuhaldensleber SV im "Deutschen Reichsbund für Leibesübung" war ein starker Rückgang in der Leichtathletik zu verzeichnen. Otto Lüer berichtete in der 25-Jahres-Festschrift vom "Dornröschenschlaf der Leichtathletik". Der ehemalige Sportplatz an der Schützenstraße wurde aufgegeben und es erfolgte der Umzug auf den Sportplatz an der damaligen Florapromenade (Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee). Aufrecht erhalten wurde die Leichtathletik in Haldensleben von 1933 bis 1945 vorrangig durch Günther Kreyme und Otto Bautsch.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde durch den "Antifa-Jugend-Ausschuss" in Haldensleben der Sport zu neuem Leben erweckt. Es dauerte aber noch fünf Jahre, bis sich wieder Leichtathletik-Abteilungen in den neuen Sportgemeinschaften bildeten.

Fortsetzung folgt