Handball-Verband Andreas Michelmann neuer DHB-Präsident
Die Führungskrise im Deutschen Handballbund (DHB) ist beendet: Andreas Michelmann ist der neue Präsident.
Hannover/Aschersleben (sid/tw) l Auf dem außerordentlichen DHB-Bundestag am Samstag in Hannover wurde der 55 Jahre alte Oberbürgermeister von Aschersleben als einziger Kandidat mit 73:46 Stimmen gewählt. Michelmann ist als neunter DHB-Präsident seit 1949 Nachfolger des im März 2015 überraschend zurückgetretenen Bernhard Bauer.
Damit hat der mitgliederstärkste Handballverband der Welt zumindest bis zum ordentlichen Bundestag im September 2017 seinen Weg festgelegt und einen Schlussstrich unter die internen Querelen der vergangenen Wochen gezogen. Michelmann rief die von Bauer auf den Weg gebrachte DHB-Agenda 2020 als sein ganz persönliches Programm aus: "Unser Ziel muss es sein, dass die Olympischen Spiele 2020 in Tokio der Beginn einer neuen Ära des deutschen Handballs werden und dass wir auch bei Olympia 2024 hoffentlich in Hamburg zwei Medaillen in der Halle und zwei am Beach gewinnen."
Einen Gegenkandidaten für Michelmann gab es nicht, nachdem die vier größten Landesverbände unter der Federführung Württembergs ihren Abwahlantrag gegen die Vizepräsidenten zurückgezogen hatten. Vor allem durch die Abwahl des umstrittenen Vizepräsidenten Leistungssport, Bob Hanning, sollte der Weg für eine Rückkehr von Bernhard Bauer geebnet werden.
Einen Wahlkampf hatte Michelmann, der im Juli von einer siebenköpfigen Findungskommission einstimmig zum Spitzenkandidaten gekürt worden war, zu keiner Zeit betrieben. Er will künftig eng mit den Landes- und Ligaverbänden sowie seinen Präsidiumskollegen zusammenarbeiten und nach eigener Aussage stets getreu dem DHB-Motto "Auf geht's! Gemeinsam für Handballdeutschland" handeln.
Die Aufgaben sind groß: Zum einen stehen bei Frauen (2017) und Männern (2019) Weltmeisterschaften in Deutschland bevor. Zum anderen gilt es den schleichenden Mitgliederschwund im größten Handballverband der Welt zu stoppen. In den vergangenen Jahren haben der DHB und seine Landesverbände immerhin knapp 60.000 Mitglieder verloren.