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Handball - 2. Liga Dessau-Roßlau bleibt in Liga zwei

Großes Aufatmen beim Dessau-Roßlauer HV. Das Wiederholungsspiel der 2. Handball-Bundesliga bei TuSEM Essen wurde mit 30:24 souverän gewonnen. Damit verhinderten die Jungs von Trainer Uwe Jungandreas im „Nachsitzen“ den möglichen Abstieg und bleiben somit zweitklassig.

Von René Miller Aktualisiert: 29.06.2025, 19:54
Yannick Danneberg setzt sich hier gegen Dennis Szczesny durch und war mit acht Toren bester Werfer des Dessau-Roßlauer HV.
Yannick Danneberg setzt sich hier gegen Dennis Szczesny durch und war mit acht Toren bester Werfer des Dessau-Roßlauer HV. Foto: IMAGO/Nordphoto

Magdeburg/Essen - Unterm Strich war es zwar viel Wind um nichts. Die Erleichterung bei den Spielern und Trainern des Dessau-Roßlauer HV nach dem 30:24 (18:14) bei TuSEM Essen war in der Sporthalle „Am Hallo“ trotzdem deutlich zu sehen und zu hören. „Hey, Dessau-Roßlau“, feierten die vielen mitgereisten Fans mit ihrer Mannschaft. Durch diesen Sieg bleibt der DRHV in der 2. Liga und im DHB-Pokal, während Hamm-Westfalen absteigen muss.

Schulze/Tönnies mussten als Schiris absagen

Die Vorzeichen waren natürlich alles andere als gut. Torwart Philip Ambrosius war erst am Vormittag von den Malediven zurückgekehrt. Tillmann Leu hatte es dagegen nicht geschafft, eine entsprechende Flugverbindung aus dem Urlaub in Indonesien zu bekommen. Auch Alexander Mitrovic und Jakub Powarzyński waren nicht dabei. Die Gastgeber hatten aber sogar noch größere Personalprobleme und mussten gleich neun Spieler aus dem eigentlichen Kader ersetzen. Einen Wechsel hatte es übrigens kurzfristig auch bei den Schiedsrichtern gegeben. Weil sich der Magdeburger Tobias Tönnies verletzte, musste er zusammen mit Robert Schulze absagen. Dafür übernahmen Fabian Baumgart (Neuried) und Philipp Dinges (Stutensee) die Leitung.

Besser ins Spiel kamen vor 1.926 Zuschauern die Gäste. Tim Hertzfeld sorgte nach 50 Sekunden für das erste Tor des Abends. Weil den Essenern viele Fehler unterliefen hatte der DRHV nach zehn Minuten durch einen 5:1-Lauf auf 8:3 gestellt. Die Wurfeffektivität lag da bei 80:50 Prozent für Dessau-Roßlau. So waren die Gäste auch nach einer Viertelstunde beim 10:6 klar vorne. Angeführt von Spielmacher Vincent Bülow bestimmte der DRHV weiterhin das Spiel und hatte fünf Minuten vor der Pause ein 16:11 herausgeworfen. Probleme machte nur Felix Göttler, der die Gastgeber mit sechs Toren im Spiel hielt. Der Rückraumspieler war ja kurzfristig von der U21-WM zurückgekehrt und somit körperlich voll im Saft. Beim DRHV blieb U21-Nationalspieler Fritz-Leon Haake aber zunächst auf der Bank.

Danneberg mit acht Toren bester Werfer

„Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben dann aber im Angriff einige Mal zu schnell abgeschlossen. Und gegen Felix Göttler müssen wir uns jetzt etwas einfallen lassen“, erklärt Yannick Danneberg zur Pause. Und während Göttler nicht mehr traf, sorgte Bülow sieben Minuten nach dem Seitenwechsel mit dem 21:15 für die erste Sechs-Tore-Führung. Danneberg traf dann zum 22:16 (39.) und Bülow ließ mit einem verwandelten Siebenmeter zum 24:17 (42.) die Gäste entspannt in die Schlussphase gehen.

Da durfte dann auch Haake im Rückraum ran und sich beim 27:20 (51.) in die Torschützenliste eintragen. Weil der 20-Jährige nur einen Vertrag für die 2. Liga haben soll, wäre er ja bei Abstieg am Dienstag möglicherweise ohne Verein gewesen. „Bitte bleibt diszipliniert“, forderte Trainer Uwe Jungandreas in einer Auszeit von seiner Mannschaft beim Stand von 27:22 gut sieben Minuten vor Schluss. Danneberg mit seinem achten Treffer zum 28:23 und Torwart Janik Patzwaldt mit seiner zehnten Parade sorgten dann aber wieder für Ruhe.

„Die letzten 14 Tage waren nicht einfach. Aber heute ging es, weil ich an meine Jungs geglaubt habe. Dieses Spiel war eine Charakterfrage und das hat die Mannschaft souverän gelöst. Großes Kompliment dafür“, erklärte Jungandreas sichtlich erleichtert nach dem Spiel. Auch Bülow atmete tief durch: „Die Erleichterung ist riesengroß, weil sich keiner mit dem Abstieg verabschieden wollte. Wir sind auch alle froh, dass sich keiner verletzt hat. Manche haben vor dem Spiel ja gar nicht mehr trainiert. Und das ist schon abenteurlich.“