Handball Gidsel-Show bei Füchse-Gala
Die Berliner Füchse spielen sich gegen Melsungen in einen Rausch und sind nach einem 37:29 alleiniger Tabellenführer der Handball-Bundesliga. Überragend dabei Mathias Gidsel, der mit 15 Toren eine echte Handball-Show lieferte.

Berlin - Freudige Gesichter bei den Füchsen, hängende Köpfe bei den Melsungern - das Topspiel der Handball-Bundesliga wurde zu einer klaren Sache für die Gastgeber. Vor 9.000 Zuschauern spielten sich die Berliner in der ausverkauften Schmelinghalle in einen Rausch und bejubelten am Ende ein 37:29 (18:12). Damit sind die Füchse nun mit einem Punkt Vorsprung vor dem SC Magdeburg und zwei Punkten auf Melsungen alleiniger Tabellenführer.
„Ich bin super happy, ein Topspiel so bestritten zu haben. Als wir das erste Mal mit sechs Toren in Führung waren, kam dann bei uns auch eine gewisse Leichtigkeit auf. In der zweiten Hälfte war es das Spiel, das wir wollen: mit Tempo und schnellen Gegenstößen agieren. Das ist uns mit Bravour gelungen. Am Anfang hat uns auch Dejan Milosavlje mit starken Paraden sehr geholfen“, erklärte Füchse-Coach Jaron Siewert. Für MT-Coach Roberto Garcia Parrondo war dagegen komplett unzufrieden. „Wir haben einfach nicht gut gespielt“, so der Spanier.
Milosavljev mit grandiosem Beginn
Bis zur 15. Minute hielten die Gäste richtig gut dagegen und glichen die Führung der Füchse immer wieder aus. Doch nach dem 7:7 ging es mit Melsungen dahin und die Berliner zogen mit einem Turbo-6:0-Lauf auf 13:7 (20.) weg. Entscheidender Faktor im Spiel des Tabellenführers war Milosavljev. Der Torwart hatte bis dahin schon acht Paraden und eine Fangquote von 53,3 Prozent auf dem Statistikzettel stehen. Adam Morawski im Tor der MT Melsungen hatte da lediglich eine Parade und 7,7 Prozent zu bieten. Seine Vorderleute gestatteten den Berlinern auch viel zu viele Lücken und hatten Riesenprobleme, wenn die Füchse ins Tempo kamen. Allen voran Mathias Gidsel, der sich von Tor zu Tor immer mehr in seinen Weltklasse-Flow warf. Bis zur Pause hatte der Däne sieben Treffer erzielt.
Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Als die Gäste auf fünf Tore hätten verkürzen können, „klaute“ Gidsel ganz clever ein Zuspiel von Dainis Kristopans und traf selbst zum 24:17 (39.). Eine Viertelstunde vor dem Ende waren die Füchse dann sogar auf 28:20 enteilt. Für Tor Nummer 30 war dann Gidsel mit seinem inzwischen 13. Tor zuständig. Dass die Gäste zum Ende hin noch einmal bis auf sechs Tore (32:26/53.) verkürzen konnten lag auch an Morawski, der seinen zwei Paraden vor der Pause noch sechs folgen ließ. Gidsel war allerdings nicht zu stoppen und hatte am Ende sogar 15 Tore erzielt.
„Vor dem Spiel war ich zum ersten Mal in meiner Karriere ein bisschen nervös. Aber jetzt bin ich glücklich und will diese Meisterschaft unbedingt nach Berlin holen. Wenn wir so spielen wie heute, sind wir auch nicht zu stoppen. Aber das müssen wir jetzt noch drei Mal zeigen und dürfen uns keinen Patzer erlauben“, so der Mann des Abends.