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  7. Handball: Top-Schiedsrichter Marcus Helbig mit 53 Jahren gestorben

über 600 Spiele und Olympiaeinsätze Nach schwerer Krankheit: Top-Schiedsrichter Marcus Helbig stirbt mit 53 Jahren

Jahrelang galten Marcus Helbig und Lars Geipel als die besten Handball-Schiedsrichter Deutschlands. 2021 mussten das Duo aus Sachsen-Anhalt seine Karriere aufgrund einer Erkrankung Helbigs beenden. An den Folgen ist der Landsberger nun im Alter von 53 Jahren verstorben.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 10.09.2025, 15:11
Marcus Helbig ist im Alter von 53 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben.
Marcus Helbig ist im Alter von 53 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben. Foto: IMAGO/Heuberger

Halle (Saale)/Magdeburg - Der deutsche Handball trauert um einen seiner besten Schiedsrichter aller Zeiten. Marcus Helbig ist in der Nacht zu Mittwoch nach langer schwerer Krankheit im Alter von lediglich 53 Jahren in Halle (Saale) verstorben.

Der Landsberger Helbig hinterlässt zwei Söhne, seine Lebensgefährtin, eine Schwester, Eltern und Großeltern. Zwischen 1993 und 2021 leitete Helbig, der für den TSV Leuna aktiv war, gemeinsam mit seinem Partner Lars Geipel mehr als 600 Spiele für den Deutschen Handballbund (DHB). Hinzu kamen mehr als 250 Einsätze auf internationaler Ebene.

„Marcus war als Teampartner ein Teil meines Lebens. Ich habe bewundert, wie er seiner Krankheit lang getrotzt hat und stets Zuversicht ausgestrahlt hat. Dass er diesen Kampf verloren hat, tut mir im Herzen weh. Er wird sehr fehlen“, wird Lars Geipel in einer DHB-Mitteilung zitiert.

Einsätze bei Olympia, WM und EM

Helbig und Geipel galten jahrelang als das angesehenste Gespann der Bundesliga. Das Duo aus Sachsen-Anhalt pfiff in allen Hallen der Handballwelt. Zu ihren Höhepunkten zählten Spielleitungen bei den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro sowie bei mehreren Welt- und Europameisterschaften.

Außerdem wurde ihnen 2017 und 2019 das Champions-League-Finale anvertraut. Viermal wurden die beiden als Deutschlands Schiedsrichter des Jahres geehrt – zuletzt in der Saison 2019/20. Kurz nach dieser Auszeichnung mussten Helbig/Geipel ihre Karriere beenden, da Helbig schwer erkrankte.

Engagement beim SC Magdeburg bis zuletzt

Aber auch nach der aktiven Karriere blieb Helbig, soweit es seine Gesundheit erlaubte, engagierte er sich als Coach im Schiedsrichterwesen oder als Technischer Delegierter. In dieser Funktion war er auch regelmäßig bei Heimspielen des SC Magdeburg im Einsatz.

„Der viel zu frühe Tod von Marcus Helbig macht mich sehr betroffen. Ich haben den Austausch mit ihm zu Fragen des Schiedsrichtwesens, aber auch weit darüber hinaus immer sehr geschätzt. Marcus und seinen Kampf mit der Krankheit zu erleben, hat geschmerzt, aber ich habe größten Respekt, wie er diese Herausforderung angenommen und bis zuletzt gekämpft hat. Meine Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie“, wird DHB-Präsident Andreas Michelmann in einer Verbandsmitteilung zitiert.

Auch Jutta Ehrmann, Leiterin des Schiedsrichterwesens im DHB, sprach ihr Mitgefühl aus: „Das ist eine sehr traurige Nachricht, die alle im Schiedsrichterwesen und die gesamte Handball-Familie zutiefst berührt. Wir werden den Menschen Marcus Helbig mit seiner stets zuversichtlichen Art sehr vermissen. Er war ein absoluter Profi und Vorbild für Generationen von Schiedsrichtern. Unsere Gedanken sind in dieser Zeit bei seiner Familie.“