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Handball, 1. Bundesliga: Carstens-Team geht beim 17:29 (7:16) in Göppingen unter Magdeburger werden vom Gastgeber gedemütigt

Von Janette Beck 08.11.2010, 04:21

Göppingen. Vier Tage nach dem unerwarteten Heim-Ausrutscher gegen Balingen-Weilstetten ging für die Bundesliga-Handballer des SC Magdeburg beim Punktspiel in Göppingen auch das Projekt "Wiedergutmachung" völlig in die Hose. Mehr noch, die Magdeburger mussten in der sogenannten "Hölle Süd" sogar buchstäblich durch die Hölle gehen und eine 17:29 (7:16)-Demütigung über sich ergehen lassen.

Dem SCM war gestern zwar die 1:0-Führung vergönnt – Weber hatte den ersten Konter nach Lattentreffer von Göppingen zum Torerfolg genutzt (2.) – doch die Gastgeber sorgten im Gegenzug für den Ausgleich und legten noch zweimal zum 3:1 nach (5.). Noch einmal konnte der SCM dagegenhalten, Natek verkürzte zum 3:2.

Doch schon danach geriet der SCM vom Erfolgsweg ab. Die Deckung mühte sich zunächst noch redlich, aber nach vorne ging plötzlich nichts mehr. Göppingens bullige Abwehr machte die Räume am Kreis ganz eng. Kam dann doch mal ein mehr oder weniger halbherziger Wurfversuch durch, pflückte der überragende Keeper Tahirovic die Bälle wie reife Früchte vom Baum.

Dass in der 23. Minute beim 14:6 gerade mal drei Feldtore auf der Gästeseite zu Buche standen (Weber hatte dazu drei Strafwürfe sicher verwandelt), war bezeichnend für die katastrophale Angriffsleistung der Carstens-Truppe, die saft- und kraftlos agierte. Aber auch 14 Gegentreffer waren zu viel des Schlechten. Die Göppinger hatten ihrem Kontrahenten in der Abwehr früh den Zahn gezogen. Da half auch ein Wechsel im SCM-Tor nicht viel, obwohl Quenstedt wenigstens ein paar Mal mehr eine Hand an den Ball bekam. Das war Eijlers bis zur 17. Minute nur zweimal vergönnt. Beim 16:6 (28.) zeichnete sich das Debakel deutlich ab.

Auch in der zweiten Hälfte bot sich den wenigen Magdeburger Fans ein wahres Trauerspiel ihrer Grün-Roten. Nichts ging, alles dagegen bei den Gastgebern, die in ihrem Tatendrang nicht nachließen und konsequent durchzogen. Immer wieder wurde die SCM- Deckung ausgetanzt und die klaffenden Lücken zum Torerfolg genutzt. In der 38. Minute gab‘s die Höchststrafe: Göppingen erzielte in doppelter Unterzahl das 20:10.

Zwar konnte der SCM noch ein wenig Ergebniskorrektur betreiben, doch ab der 49. Minute war auch damit Schluss. Zunächst nagelte Tahirovic (19 Paraden) das Tor zu, danach verzweifelten die Magdeburger am eingewechselten Vran, der nahtlos an die gute Leistung seines Vorgängers anschloss. Bei dieser Demütigung kam der Schlusspfiff einer Erlösung gleich. Entsprechend resümierte Carstens: "Göppingen hat uns heute in alle Einzelteile zerlegt, wir haben in 60 Minuten nicht zu unserem Spiel gefunden."

Göppingen: Vran, Tahirovic – Kneule 1, Oprea 4, Thiede 4, Schöne 5, Späth 4, Mrvaljevic, Anusic 1, Haaß 3, Häfner, Gutbrod, Schubert 2/1, Horak 5.

SCM: Eijlers, Quenstedt – van Olphen, Tönnesen 1, Jurecki, Landsberg, Grafenhorst 1, Natek 5, Weber 9/6, Wiegert, Coßbau, Doborac, Balogh, Hornke 1.

Schiedsrichter: Damian/Wenz (Bingen/Mainz). Zuschauer: 4 500. Siebenmeter: Göppingen 3/1, SCM 7/6. Zeitstrafen: 5, 3