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Handball Alltag statt Aufregung beim SCM

Der Erfolg gegen Göppingen soll für den SC Magdeburg ein Wendepunkt sein. Trainer Bennet Wiegert hat seine Lehren gezogen.

Von Anne Toss 08.10.2019, 01:01

Magdeburg l Es waren turbulente Wochen, auf die der SC Magdeburg zurückblickt. Und vor allem waren sie enttäuschend. Jetzt aber soll der 30:21-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen verlorenes Selbstvertrauen zurückbringen und eine Wende einleiten. „Wir wollen wieder Spaß am Gewinnen haben und nicht Angst vorm Verlieren“, stellt SCM-Trainer Bennet Wiegert klar. Er hat die Serie aus drei Liga-Niederlagen in Folge und dem Aus im Pokal-Achtelfinale trotz allem auch als „lehrreiche Situation“ wahrgenommen.

Normalität wahren

In Hektik oder gar Panik zu verfallen, hilft nicht. Oder wie Wiegert sagt: „Es gab für mich keinen Grund, etwas zu ändern. Denn was vor drei Wochen noch super war, kann ja auf einmal nicht schlecht sein.“ Also: Ruhe bewahren, auch wenn das Umfeld unruhig wird.

Das verinnerlichte auch die Mannschaft. „Persönlich habe ich versucht, gar nicht so viel anders zu machen“, meint zum Beispiel Jannick Green. Extra Aufbau-Würfe von den Mitspielern gab es für die Torhüter, die zuletzt die Duelle gegen ihre Gegner verloren hatten, auch nicht. „Natürlich nicht, da gibt es auch im Training keine Geschenke“, sagt Tim Hornke, „außerdem lag es an mehreren Punkten und nicht nur an der Torhüter-Leistung, dass wir zuletzt verloren haben.“

Kritik abfangen

Um sein Team zudem aus dem Schussfeld zu nehmen, „habe ich versucht, den gesamten Fokus auf mich zu nehmen und die Jungs in Ruhe zu lassen“, erzählt Wiegert. „So ist es auch gelungen, dass die Kritik dann mehr über meine Person ging. Ich denke, ich kann damit auch am besten umgehen.“

Auf Stärken konzentrieren

Die aber vielleicht wichtigste Erkenntnis ist: Auch wenn noch Unsicherheiten im SCM-Spiel sind – Wiegert: „das ist so, wenn man nicht von Sieg zu Sieg eilt“ –, hat sich die Mannschaft nicht hängen oder beirren lassen. Das Tempospiel ausgehend von einer starken Abwehr bleibt die Grundlage beim SCM. „Diese Automatismen haben wir gegen Göppingen besser abgerufen. Durch die Torhüterleistung kamen wir auch wieder ins Tempospiel. Das ist die Philosophie, die ich sehen möchte“, betont Wiegert.

Göppingen leistete sich in der zweiten Halbzeit allerdings auch eine wahre Flut an Fehlern. Zudem profitierte die Defensive des SCM vom schwachen Auftritt der gegnerischen Rückraumspieler. Sebastian Heymann konnte sich zum Beispiel überhaupt nicht durchsetzen, ging aber auch angeschlagen ins Spiel. Insofern sollte der deutliche Sieg gegen die Schwaben erst einmal nicht überbewertet werden – es gilt viel mehr, diese Leistung jetzt zu bestätigen und Konstanz aufzubauen.

Dass das aber möglich ist, zeigen Wiegert auch die vorangegangenen Partien: „Da waren wir nämlich nicht meilenweit davon entfernt, erfolgreich zu sein.“ Gegen Wetzlar (28:29) und die Füchse (30:31) verlor der SCM jeweils mit nur einem Tor. „Das ändert aber nichts daran, dass wir dort nicht gut gespielt haben“, stellt der Trainer klar. Es zeigt dennoch, dass der SCM dran war, ab und an einfach das Matchglück gefehlt hat.

„Wir hatten Dreck am Mund, den konnten wir uns jetzt ein bisschen abwischen. Jetzt wissen wir auch wieder, wie das schmeckt, und wollen das so schnell nicht wieder haben“, sagt Wiegert. Der „Return“ sei geschafft. Nun soll eine Erfolgs-Serie folgen. „Wir sind ja nicht zufrieden, nur weil wir jetzt ein Spiel gewonnen haben“, sagt Hornke, „wir wollen alles mitnehmen.“

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