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Handball Das "schwierigste Spiel" für den SCM

Wenn die Füchse Berlin beim SC Magdeburg gastieren, dann setzt Spielmacher Marko Bezjak wieder alles auf Sieg.

Von Anne Toss 21.11.2019, 00:01

Magdeburg l Marko Bezjak erinnert sich noch genau an diese Premiere. 2013 wechselte er aus Slowenien zum SC Magdeburg, im September stand sein erstes Spiel gegen die Füchse Berlin an. „In der Vorbereitung hieß es dann: Gegen die haben wir ja schon seit vier Jahren nicht mehr gewonnen“, erzählt der Spielmacher des SCM. „Und zu gewinnen, war und ist bis heute immer unser Ziel geblieben.“

Bezjak lacht. Damals verlor der SCM 23:25. Und aus heutiger Sicht liegt der letzte Sieg in der Bundesliga auch schon wieder fünf Jahre zurück. „So richtig geklappt hat das halt nicht“, sagt der Slowene.

Dass das Derby gegen den Dauerrivalen kein normales Spiel ist, das sieht auch er so. „Die ganze Stadt wartet auf diese besondere Partie, die Fans sind heiß“, sagt Bezjak. Doch aus seiner rein persönlichen Sicht gibt es da ein Duell, das noch einzigartiger ist. „Gegen den THW Kiel“, legt er sich fest, „denn immer, wenn ich früher Bundesliga geschaut habe, war da der THW das Aushängeschild. Und jedes Mal ist da diese ganz besondere Stimmung, wenn wir gegeneinander spielen.“

Doch heute Abend (19 Uhr, Sky) steht nun mal der Hauptstadt-Club auf der Platte in der Getec-Arena. Und da gegenzuhalten, das wird eine enorme Herausforderung für den SCM: „Es ist das schwierigste Spiel der Saison für uns“, meint Bezjak, „aber dass die Füchse ein Angstgegner von uns sind, das sehe ich nicht so.“ Denn Angst, stellt er klar, habe man ja nicht. Die Partien seien immer eng und umkämpft gewesen. Manchmal habe auch einfach das fehlende Quäntchen Spielglück den Ausschlag gegeben.

„Außerdem läuft auch bei den Berlinern in dieser Saison nicht alles rund. Sie gewinnen zwar gegen die Löwen, verlieren aber gegen Balingen“, sagt der 33-Jährige, „das ist schon die ganze Saison hinweg bei fast allen Clubs so inkonstant. Deshalb ist es auch schwer zu sagen, wer heute gewinnen wird. Wir müssen auf jeden Fall eine sehr gute Team-Leistung aufs Spielfeld bringen.“

Die Füchse rangieren in der Tabelle zwar auf Rang sieben, sie trennen aber nur zwei Punkte vom SCM. Mit einem Sieg wären die Berliner wieder in der Spitzengruppe dabei. Aus deren Sicht Ansporn genug, um die Serie weiter auszubauen. Doch Bob Hanning, Manager der Füchse, schlägt etwas zurückhaltendere Töne an: „Beide Teams sehe ich aktuell auf Augenhöhe, deshalb ist alles möglich.“

In der Partie selbst wird es keine Zurückhaltung mehr geben. Im Gegenteil: „Für mich ist das Spiel zwischen den Füchsen und dem SCM ein Ostderby, auch wenn die Magdeburger das anders sehen. Deshalb erwarte ich wieder ein von vielen Emotionen geprägtes Spiel“, meint Hanning, „zuletzt konnten wir das immer für uns nutzen, aber wir wissen natürlich, dass Serien auch mal enden können.“

Darauf setzt auch Marko Bezjak, der sich deshalb auf die positiven Ergebnisse konzentriert. „Wenn ich Füchse höre, dann denke ich sofort an das Pokal-Viertelfinale im vergangenen Jahr, als wir mit einem Tor dort gewonnen haben“, berichtet der Spielmacher. Der SCM kann es also auch – gegen Berlin gewinnen. „Na klar“, sagt Bezjak, „aber eine bessere Quote wäre trotzdem schön.“

Daran könnte er heute mit dem SC Magdeburg ja arbeiten. Privat, erzählt Bezjak, fahre er übrigens gerne nach Berlin. Sportliche Bilanz hin oder her: „So schlimm ist es noch nicht, dass ich nicht mehr in diese Stadt fahren kann“, sagt er und lacht.