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Handball Ein Festtag für die Effizienz des SCM

Beim ungefährdeten 33:25-Sieg gegen Hannover-Burgdorf gelingt den SCM-Handballern ein erfreulicher Schlusspunkt im Corona-Jahr.

Von Mattis Nothacker 27.12.2020, 23:01

Magdeburg l Vor dem Anpfiff schlenderte ein Weihnachtsmann-Maskottchen durch die Getec-Arena. Es war eine Erinnerung an die Atmosphäre, die zum Jahresabschluss unter gewöhnlichen Umständen geherrscht hätte. „Normalerweise sind Weihnachtsspiele etwas Tolles“, sagte Bennet Wiegert, der Trainer der Bundesliga-Handballer vom SC Magdeburg: „Die Hallen sind voll, hier ist Energie. Ich freue mich jedes Jahr, wenn ich weiß, dass es am 26./27. Dezember ein Heimspiel gibt.“

Aber auch ohne Feiertagsatmosphäre durfte sich Wiegert nach dem 33:25 (19:10)-Sieg am Sonnabend gegen Hannover-Burgdorf ausgiebig freuen. Erschöpft von einem ungewöhnlichen Jahr, dennoch sichtlich zufrieden über eine tolle Vorstellung seines Teams, blickte er in die Presserunde. „Wir sind sehr, sehr glücklich“, sagte er. „Wir haben die annähernd beste Halbzeit gespielt, die ich hier als Trainer erleben durfte.“ Und meinte den ersten Abschnitt, nach dem die Magdeburger bei nur einem Fehlwurf und bei einer Wurfquote von 95 Prozent mit 19:10 in Front lagen. „Das ist nicht normal“, urteilte Wiegert.

Zum Jahresabschluss gelang dem SCM tatsächlich eine der besten Vorstellungen der Saison. Die Anfangsphase, nicht immer eine Stärke der Grün-Roten, konnten sie optimal für sich nutzen. Von Beginn an ging die Mannschaft an diesem 2. Weihnachtsfeiertag konzentriert zu Werke. Auch Torwart Jannick Green machte es dem TSV in den ersten Minuten mit starken Paraden schwer. So wie in der vierten Minute, als der 32-jährige Däne gegen den völlig freistehenden Alfred Jönsson glänzte. Im direkten Gegenstoß bedankte sich Rechtsaußen Daniel Pettersson mit dem 4:1 (4.).

Es war eine Szene, die stellvertretend für die ganze Partie stand. Hinten ein überragender Green, der nicht zuletzt drei Siebenmeter (13./31./41) parierte. Vor ihm machte die SCM-Abwehr um den Innenblock mit Zeljko Musa und Christian O‘Sullivan, später mit Piotr Chrapkowski, ihrem Ruf als Bollwerk alle Ehre. Und offensiv erwischten die spielstarken Marko Bezjak und O‘Sullivan einen bärenstarken Tag. Wenn sich die Möglichkeit bot, machten sie das Spiel schnell und suchten die Außen. Und wenn nicht, setzten sie den wurfgewaltigen Omar Ingi Magnusson oder Kreisläufer Musa, mit je sechs Toren die besten Werfer des Spiels, in Szene.

Das Resultat war ebenjene von Wiegert angesprochene Effizienz, die den Hannoveranern keine Chance ließ. „Magdeburg hat sehr gut, sehr frei gespielt“, resümierte Hannovers Trainer Antonio Carlos Ortega.

Die Gastgeber feierten in der Kabine noch einige Zeit nach Schlusspfiff, bevor für einige Akteure die Reise recht schnell weiter zu ihren jeweiligen Nationalmannschaften begann – bekanntlich steht die Weltmeisterschaft in Ägypten bevor (14. bis 31. Januar). Auch sie wird wieder von Corona-Auflagen bestimmt sein.

Doch zumindest kurzzeitig schien in der SCM-Kabine eine große Last abzufallen. Die Last eines von Einschränkungen und Ungewissheiten bestimmten Jahres.