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Handball Handball-Bundesliga ist „unglaublich“

Die Ausgeglichenheit der Handball-Bundesliga macht Torhüter Jannick Green Spaß - zwingt ihn und den SCM aber auch zur Wachsamkeit.

Von Anne Toss 07.03.2020, 00:01

Magdeburg l Es war bezeichnenderweise nach der Niederlage in Flensburg Anfang Februar, als Jannick Green wenige Minuten nach Abpfiff schon wieder optimistisch nach vorn schaute: „Diese Wochen können jetzt richtig Spaß machen“, sagte er da nämlich und lachte. Rückblickend scheint es fast so, als hätte der Torhüter des SC Magdeburg geahnt, dass der Punktverlust bei dem Spitzenteam im Norden noch nicht kriegsentscheidend gewesen sein muss.

Jetzt darauf angesprochen, schmunzelt der Däne. „Direkt danach hat es aber noch keinen Spaß gemacht. Da war ja das Unentschieden gegen Hannover und die Niederlage in Berlin. Da sah es erst einmal richtig schwer aus“, sagt er. „Aber dieses Jahr ist einfach unglaublich und etwas Besonderes. Du kannst überall verlieren. Und das macht schon ein bisschen extra Spaß.“

Der SCM steht in der Bundesliga gerade auf dem dritten Platz, drei Punkte hinter Flensburg sowie fünf Punkte hinter dem THW Kiel, die eine Partie weniger absolviert haben. „Ich bewerte den dritten Platz nicht“, sagt Trainer Bennet Wiegert dazu, „da kann noch so viel passieren.“

Und Rechtsaußen Tim Hornke will am liebsten erst wieder am Saisonende auf die Tabelle schauen. „Heute kannst du Dritter sein und in drei Tagen schon Fünfter. Das geht Schlag auf Schlag. Deshalb ist es am besten, erst am Ende wieder auf die Tabelle zu schauen.“

Was sich im Saisonverlauf herauskristallisiert hat: Es sind nicht die Duelle der Spitzenmannschaften, die den Ausschlag geben. „Klar führen die Spitzenspiele auch zu einem Minus, aber im direkten Vergleich musst du deine Hausaufgaben woanders machen“, sagt Wiegert. Also zum Beispiel eben am Sonntag in Stuttgart.

Der TVB ist nämlich genau so eine unbequeme Mannschaft. Mit drei Siegen in Folge holten sie sich zuletzt Selbstvertrauen. „Es wird nicht angenehm, gegen sie zu spielen. Stuttgart ist gerade im Flow, sie sind so ein bisschen das Team der Stunde“, meint Wiegert.

Vor allem zwei Routiniers spielen im Süden eine ganz wichtige Rolle: Johannes Bitter im Tor und der nachverpflichtete Christian Zeitz als Torschütze. Der 39-jährige Weltmeister von 2007 ist ein Baustein, der der Mannschaft von Jürgen Schweikardt etwas Luft im Abstiegskampf verschafft hat. „Er strahlt eine enorme Aura aus und hat sicher das Selbstvertrauen der Mannschaft gestärkt“, sagte Schweikardt gegenüber der „Waiblinger Zeitung“.

Und Torwart Bitter ist nicht ohne Grund gerade zum Spieler des Monats Februar gewählt worden. Beim Auswärtssieg in Melsungen war er in Höchstform, hielt 14 Bälle und ließ nur 21 Gegentore zu. Auch ein Grund, warum sein Team im Februar sieben von zwölf möglichen Punkten erbeutete und die größten Abstiegssorgen mittlerweile hinter sich hat.

Zuletzt überzeugten die Schwaben besonders in puncto Aggressivität. Etwas, dass der SCM schon gegen Erlangen wegstecken musste. Das Gegenhalten – es ist mit einem unheimlichen Kraftaufwand verbunden. „Da trotzdem immer wieder in den Zweikampf zu gehen, verlangt schon einiges von den Spielern ab“, sagt Wiegert. Die einfachste Lösung sei es daher, sich aufs Tempospiel zu konzentrieren, um so zu leichten Toren zu kommen.

Nach zwei freien Tagen sind die Grün-Roten am Freitag motiviert in die Vorbereitung zurückgekehrt. „Es war auch mal schön, nicht jeden Tag dieselben Gesichter zu sehen“, sagte Green mit einem Augenzwinkern. Jetzt aber freut er sich auf die kommende Herausforderung, bevor es in die Länderspielpause geht. „In den vergangenen zwei, drei Wochen haben wir es gut gemacht“, sagt Green, „so muss es jetzt in Stuttgart weitergehen.“

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