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Handball Musa ist beim SCM im Dauereinsatz

Zeljko Musa ist aus dem Spiel des SC Magdeburg nicht wegzudenken. Als Dienstältester geht er mit die weitesten Wege.

24.09.2019, 23:01

Magdeburg l Wenn Zeljko Musa dreimal auf Holz klopft, dann hat das schon etwas zu bedeuten. Der Zwei-Meter-Mann des SC Magdeburg ist nicht gerade der abergläubische Typ, aber beim Thema Verletzungen soll ihm das Glück auf jeden Fall treu bleiben. „Ich bin bislang wirklich von größeren Verletzungen verschont geblieben. Nur 2015, als ich gerade zum SCM gewechselt war, habe ich mir einen Muskelfaserriss im rechten Oberarm zugezogen, musste vier Monate pausieren“, erzählt er.

Es ist eine Erklärung dafür, warum Musa im Spiel des SCM heute eine Konstante ist. Was sich auch nach gerade einmal sechs Spieltagen der Saison wieder bewahrheitet. In den Partien gegen den THW Kiel und Melsungen lief laut Daten von Kinexon nur Matthias Musche mehr Kilometer als der Kroate. Nämlich 4,4 sowie 4,6. Gegen die Rhein-Neckar Löwen waren es Musche, Marko Bezjak und Albin Lagergren, die in puncto Spielzeit und Distanz vor Musa landeten.

Musa entlockt das aber erst einmal keine Reaktion. Als Kreisläufer und Abwehrspezialist sind weite Wege für ihn quasi vorgezeichnet. Nach der Bemerkung, dass er mit seinen 33 Jahren ja nicht mehr unbedingt zu den Jungspunden gehört und die Leistung daher hoch anzurechnen ist, muss er lachen. „Ach so, jetzt weiß ich, worum es geht“, sagt er und schiebt gleich hinterher: „Ich bin übrigens schon 33 einhalb.“

Vielleicht ist Musa auch deshalb so unbeeindruckt, weil er es gar nicht anders erwartet hat. Warum auch? „Ich bin gerade so gut in Form wie noch nie. Und ich werde immer besser“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Es ist schön, dass mein Körper das so mitmacht.“

Eine Erklärung dafür habe er nicht, außer, dass er seinen Körper nach mittlerweile fast 20 Jahren als Profi-Handballer bestens kennt. „Seit ich 15 Jahre alt bin, spiele ich professionell Handball. Ich weiß einfach, was mein Körper braucht.“ Was dann im Konkreten unspektakulärer ausfällt, als manch einer gedacht haben mag. „Kein Geheimnis, kein Trick“, sagt er und grinst. Musa investiert rund 30 Minuten extra vor und nach jeder Trainingseinheit. Das war’s. „Ich komme früher und gehe später, um solchen Sachen wie Erwärmung und Stretching mehr Zeit zu geben. Denn letztlich komme ich einfach nicht mehr so schnell auf Touren wie die Jungen.“

Dennoch ist SCM-Trainer Bennet Wiegert bewusst, dass selbst ein Zeljko Musa in der Form seines Lebens ab und zu Entlastung braucht. Auch deshalb wurden Erik Schmidt und Moritz Preuss verpflichtet. Eine Situation, mit der Musa gut klarkommt.

„Zum einen ist es ja klar, dass ich nicht hier bin, um auf der Bank zu sitzen und zu klatschen. Das ist nicht mein Anspruch“, betont er. Aber: „Intern Konkurrenz zu haben, ist gut. Das treibt mich an. Das ist hier beim SCM so und auch in der Nationalmannschaft.“ Immerhin finde er auch nach zwei Jahrzehnten im Profi-Sport noch Dinge, „in denen ich mich verbessern kann“.

An Motivation mangelt es also definitiv nicht. „Ich spiele in der Bundesliga, in ausverkauften Hallen. Da bin ich wie ein kleines Kind und freue mich darauf, da leben wir ja auch ein Stück dafür“, sagt Musa. Und genauso wie im Spielbetrieb blickt er auch auf seine Karriere: Von Partie zu Partie. „Jedes Spiel ist für mich ein Geschenk – gerade in meinem Alter. Früher hätte wahrscheinlich keiner bis zum 34. Lebensjahr gespielt, da wäre längst Schluss gewesen.“

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