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Handball SCM gewinnt gegen Stuttgart

Der SC Magdeburg hat einen kleinen Schritt aus der Krise gemacht. Das Team besiegte in Magdeburg den TVB Stuttgart mit 33:28.

Von Anne Toss 17.10.2019, 21:48

Magdeburg l Donnerstagabend konnte Moritz Preuss endlich in sein grün-rotes Trikot schlüpfen. Der Kreisläufer des SC Magdeburg stand nach seinem Kreuzbandanriss im Juli im Spiel gegen den TVB Stuttgart erstmals im Kader der Magdeburger. Ob er tatsächlich sein Debüt geben würde, darüber hielt sich Co-Trainer Yves Grafenhorst vor Anpfiff noch bedeckt. “Er sitzt auf jeden Fall auf der Bank”, sagte Grafenhorst. Klarheit ließ er nur in einem Punkt aufkommen: “Ja, wir sehen heute einen Heimsieg.”

Damit sollte er recht behalten. Der SCM setzte sich mit 33:28 (13:14) durch. Er musste aber nach einem völligen Fehlstart die Partie erst einmal drehen. Denn die 6278 Zuschauer sahen anfangs, wie sehr die Niederlagen der vergangenen Wochen an den Spieler genagt haben. Es lief überhaupt nichts zusammen. Mit einer ungewohnten Aufstellung - Marko Bezjak pausierte auf der Spielmacher-Position, Lukas Mertens startete auf Linksaußen, für Piotr Chrapkowski übernahm Erik Schmidt in der Abwehr - überraschte Trainer Bennet Wiegert wohl nicht nur die Fans, sondern auch seine eigene Mannschaft. Denn die begann ganz schwach, lag früh mit 3:8 zurück. Wiegert zog deshalb die Notbremse. “Eine ehrliche Frage, Jungs: Ist das das, was wir besprochen haben? Ist das die Leidenschaft, die wir uns vorgenommen haben?”, fragte der Trainer ruhig in die Runde. Und appellierte an sein Team: “Zeigt es jetzt!”

Wiegert beorderte zudem Tobias Thulin ins Tor, Filip Kuzmanovski und Chrapkowski sollten daneben Stabilität ins Spiel bringen. Einen sofortigen Effekt hatte aber auch das nicht, im Gegenteil: Bitter parierte erneut einen Siebenmeter von Hornke, jetzt gab es sogar schon Pfiffe von den Rängen. Der SCM drohte völlig den Faden zu verlieren, sah vor lauter Verunsicherung beim Gegenstoß nicht einmal mehr, wenn das gegnerische Tor leer war.

Erst Thulin mit vier Paraden, die dann auch in Kontertore umgemünzt werden konnten, und der TVB selbst, der sich mit technischen Fehlern das Leben schwer machte, ließen den SCM langsam herankommen. Mertens traf nach 24 Minuten zum 10:10 und legte sogar den 11:10-Führungstreffer nach. Doch selbst das gab keine Sicherheit: In die Pause ging es mit einem 13:14-Rückstand der Gastgeber.

Doch wer dachte, dass die Gäste in der zweiten Halbzeit schon einbrechen würden, der hatte sich getäuscht. Der SCM musste weiter schwer kämpfen, war vor allem auf die Treffer von Damgaard angewiesen, um beim 20:20 (39.) überhaupt mal wieder die Möglichkeit zu haben, selbst vorzulegen. Und das gelang: Thulin glänzte mit drei klasse Paraden. Und beim 23:20 (45.) steuerte das SCM-Spiel erstmals in ruhigere Bahnen, spätestens beim 27:22 hatte man tatsächlich das Gefühl, dass Stuttgart abreißen lassen musste.

Im Angriff war das vor allem Michael Damgaard zu danken, der nach Belieben traf, er war am Ende mit neun Treffern bester SCM-Werfer. Der TVB agierte nun fahrlässig, Pässe kamen nicht mehr an, es gab zwei Rote Karten gegen sie. Letztlich stimmte der SCM das Publikum doch noch versöhnlich: Moritz Preuss kam eine Minute vor Abpfiff aufs Feld und traf gleich zweimal zum 33:28-Endstand.