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Handball SCM hofft auf normales Saisonende

Die Verantwortlichen der Handball-Bundesligisten haben sich dafür entschieden, die Saison nicht vorzeitig abzubrechen.

Von René Miller 16.03.2020, 21:41

Magdeburg l Die Kinder und Frauen der SCM-Handballer müssen auf ihre Papas und Männer oft verzichten. Doch das Corona-Virus zwingt die Grün-Roten jetzt erst einmal dazu, auf unbestimmte Zeit zu Hause zu bleiben. Nicht einmal zum Training müssen Spieler und Trainer los. Coach Bennet Wiegert: „Wir werden uns an die normalen Regeln halten, die für die gesamte Bevölkerung gelten. Jetzt zählen außerdem auch ganz andere Sachen als Handball.“

Morgen wollen sich die Verantwortlichen des SCM aber mit den Spielern treffen, um die weiteren Einzelheiten zu besprechen. Denn nach der gestrigen, mehrstündigen Telefonkonferenz mit den Verantwortlichen der 18 Bundesliga-Clubs steht zumindest fest, dass die HBL ihre Saison nicht vorzeitig beendet. SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt: „Keiner kann derzeit sagen, wie sich die Situation entwickelt. Allein, was letzte Woche passiert ist, konnte keiner vorhersehen.“ Deshalb wollte die HBL jetzt nicht irgendetwas schnell beschließen, wenn sich die Sachlage in einigen Wochen plötzlich auch wieder verändern kann.

Somit bleibt die aktuelle Spielzeit zunächst bis einschließlich 22. April ausgesetzt. Neu terminiert wurde die Endrunde des deutschen Handball-Pokals. Das Finalturnier soll am 27. und 28. Juni in Hamburg stattfinden. Ursprünglich war das Final-Four für den 4. und 5. April angesetzt.

„Wir sitzen alle in einem Boot und rudern sehr kräftig in dieselbe Richtung, damit wir die Liquidität an unseren Standorten erhalten können“, sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker nach einer „sehr konstruktiven“ Sitzung.

Bei der ging es vor allem darum, die wirtschaftlichen Verluste einzudämmen. „Dafür muss jeder Verein die möglichen staatlichen Hilfen wie Kurzarbeitergeld und Kredite prüfen“, bestätigt Schmedt und hat das selbst für seinen Verein schon getan. Schmedt: „Hierbei geht aber gut vor schnell. Denn die Voraussetzungen ändern sich in der momentanen Situation ja fast täglich. Fest steht aber auch, dass wir jetzt die Solidarität von allen brauchen. Von Spielern, Geschäftsführung, Sponsoren und Zuschauern.“ Das Wort Gehaltsverzicht nahm Schmedt zwar nicht direkt in den Mund, meinte aber, dass es „keine Denkverbote“ gebe.

Konkrete existenzielle Probleme kann er aber ausschließen. Schmedt: „Wir sind aktuell gut aufgestellt. Aber es gibt natürlich Handlungsbedarf. Wir sollten uns alle deshalb jetzt ein bisschen zurücknehmen und keine Panik verbreiten. Denn es gibt in der Gesellschaft jetzt wichtigere Dinge als Handball.“

Weil im Handball dem Ticketing eine wichtige Rolle zukommt, die Clubs darüber ein Viertel ihres Etats bestreiten, war eine mögliche sofortige Beendigung der Saison bei den Gesprächen kein Thema. Die Fortsetzung der Saison „ist von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit in Zusammenhang stehenden politischen, gesetzlichen und behördlichen Rahmenbedingungen abhängig. Die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung hat dabei höchste Priorität“, heißt es in der Stellungnahme der HBL.

Und die Handballer haben hinten heraus ja auch noch ein bisschen Spielraum. Schmedt: „Notfalls spielen wir, wenn es möglich sein sollte, die Saison im Juni zu Ende.“ Bei den Magdeburger fallen durch die aktuelle Pause das Heimspiel gegen Lemgo (ursprünglich für den 22. März geplant) und die Auswärtsspiele in Kiel (26. März) und Minden (12. April) aus. Für den 23. April steht das Heimspiel gegen Ludwigshafen auf dem Spielplan. Wenn da wieder gespielt werden kann, müsste der SCM also drei Bundesliga-Spiele nachholen. Dazu kämen natürlich noch die Partien im EHF-Cup.