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Handball SCM mit neuem Spaß und altem Tempo

SCM-Rechtsaußen Daniel Pettersson lenkte sich unter der Woche etwas vom Liga-Alltag ab - und geht zuversichtlich in den Endspurt.

Von Anne Toss 03.05.2019, 01:01

Magdeburg l „Eins zu null“, „zwei zu null“, „drei zu null“ – Daniel Pettersson zählte laut mit, als er beim Siebenmeterwerfen ein ums andere Mal bezwungen wurde. Der Rechtsaußen des SC Magdeburg leitete eine Trainingsstunde mit Schülern der Freien Waldorfschule und hatte sich kurzerhand ins Tor gestellt, Youngsters-Spieler Hannes Bransche gab den Schiedsrichter. Trotz seiner mauen Fangquote fand Pettersson sichtlich Gefallen an der neuen Aufgabe. „Dass ich mal Torhüter und Trainer sein darf, kommt ja nicht so oft vor“, sagt er und lacht.

Der 26-Jährige hat schon in seinem Heimatland Schweden Aktionen mit Kindern unterstützt, „denn wenn deshalb zwei, drei Jugendliche mehr in die Vereine kommen, hat es sich schon gelohnt. Das ist für den Handball ganz wichtig.“ Und die Kampagne, die der SCM gemeinsam mit dem Paritätischen veranstaltet, hatte noch einen weiteren, positiven Nebeneffekt: „Es ist auch eine ganz gute Ablenkung vom Alltag. Denn die Kinder wollen einfach nur Spaß haben“, meint Pettersson.

Heißt auch: Keine Fragen zur dritten Niederlage des SCM in Folge, nicht nach dem Wieso, Weshalb, Warum. Sondern einfach nur „coole Übungen“ und „so viel wie möglich Handball spielen“.

Der Spaß war den Grün-Roten zuletzt auf dem Spielfeld nämlich ziemlich vergangen. Die Heim-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen (29:32) und der damit einhergehende Verlust von Rang drei ist der neueste Nadelstich. Allerdings zweifelt Pettersson nicht daran, dass sich die Magdeburger wieder aus dem Tief herausziehen. Immerhin liegen noch sechs Partien vor ihnen, zwölf Punkte können somit noch geholt werden. Die ersten beiden schon am Sonntag bei Hannover-Burgdorf (13.30 Uhr/Sky).

„Hoffentlich erreichen wir auch sechs Siege. Wir sollten erst am Ende auf den Tabellenplatz schauen, denn bis dahin kann in der Liga alles passieren“, sagt Pettersson. Und er betont wie viele seiner Team-Kollegen fast schon mantra-artig: „Es ist noch nichts vorbei, wir sind noch nicht fertig. Wir müssen unseren Job jetzt weitermachen.“

Die Magdeburger wollen das Ruder unbedingt herumreißen. Vielleicht auch, indem die Außenspieler wieder besser ins Spiel eingebunden und in aussichtsreiche Abschlusspositionen gebracht werden. „Es gibt viele Gründe, warum uns das im letzten Spiel weniger gut gelungen ist“, sagt Pettersson, „sich jetzt festzulegen, was ausschlaggebend dafür war, ist schwierig.“

Gegen die Löwen traf Linksaußen Matthias Musche ausschließlich per Siebenmeter, Pettersson selbst traf viermal aus dem Spiel heraus, Robert Weber blieb in der ersten Hälfte torlos. Ungewöhnlich ist das fürs SCM-Spiel schon. „Wenn die Deckung tief steht, suchen wir natürlich eher den Durchbruch aus dem Rückraum, als einen schlechten Winkel von außen zu nehmen“, erklärt Pettersson. Fügt aber auch an: „Wir können das definitiv besser, als wir es zuletzt gezeigt haben.“

Allerdings sind die Außenspieler in gewisser Weise auch abhängig von der Abwehrleistung und dem Umschaltspiel. „Und das Tempospiel haben wir zuletzt etwas vernachlässigt“, sagt Petterssons Positions-Kollege Robert Weber. „Wir haben den Ball nicht so gut laufen lassen, dürfen nicht gleich jede Halbchance nutzen. Aber daran arbeiten wir jetzt.“

Denn die Saisonleistung soll durch die restlichen sechs Spiele nicht getrübt werden. „Insgesamt spielen wir bislang nämlich eine sehr gute Saison“, sagt Pettersson. Wobei das auch für ihn persönlich gilt. Mit Stand jetzt 61 erzielten Liga-Toren hat er seine 40-Tore-Marke aus der vergangenen Saison locker geknackt. Und auch seine Spielanteile haben sich dementsprechend erhöht.

Da Weber nach der Saison den Verein verlässt, werden die Karten auf Rechtsaußen zudem neu gemischt. „Ich weiß, dass mit Tim Hornke ein ehemaliger Magdeburger kommt, kenne ihn aber nicht näher“, berichtet Pettersson, „ich freue mich darauf. Ich werde wieder um Spielanteile kämpfen – und hoffentlich bekommen.“

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