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Handball SCM mit Trotz in den EHF-Cup

Nach dem leichtfertig verspielten Sieg gegen Hannover muss der SCM am Sonntag gegen Velenje im EHF-Cup ran.

Von René Miller 08.02.2020, 00:01

Magdeburg l Piotr Chrapkowski ist eigentlich immer für ein Späßchen zu haben. Und wenn er am Fantalk steht, dann hat er auch etwas zu erzählen. Aber nach dem Spiel gegen Hannover war ihm der Frust förmlich ins Gesicht gezeichnet und er wollte nur noch in die Kabine. „Wir haben hier einen Punkt verloren, weil wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen haben“, sagte der Pole.

Und meint damit die letzten sieben Minuten. Als Neuzugang Kay Smits zum 30:24 für den SCM traf, schien das Spiel gelaufen gewesen zu sein. Aber plötzlich ging nichts mehr. Statt geschickt die Zeit von der Uhr zu nehmen wurden mit riskanten Zuspielen leichtfertig die Bälle verschenkt. Und das auch noch beim Unterzahlspiel.

Als die Fans die Halle längst verlassen hatten und das eine oder andere Frustbier schlürften, stand Torwart Jannick Green noch vor der Kabine und schüttelte den Kopf. Green: „Dieses Spiel dürfen wir so kurz vor Schluss nicht mehr aus der Hand geben. Das darf uns einfach nicht passieren.“ Konsterniert analysierte auch Bennet Wiegert das Spiel. „Das fühlt sich super mies an. Wir sind über 50 Minuten die bessere Mannschaft und bekommen in der Crunch-Time einen 0:6-Lauf gegen uns. Da fühlt man sich am Ende wie ein Verlierer.“

Lange nachdenken können die Magdeburger aber nicht. Schließlich steht schon am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Gorenje Velenje (13 Uhr, Getec-Arena) der Auftakt zur Gruppenphase im EHF-Cup an. Green: „Ich bin ganz froh darüber, dass wir gleich wieder spielen. Denn so bleibt uns gar keine Zeit, lange über das Spiel gegen Hannover nachzudenken.“

Und Wiegert kann seiner Mannschaft in der Vorbereitung auf das Spiel gegen die Slowenen durchaus auch positive Dinge aufzeigen. Filip Kuzmanovski hat in der Abwehr seine Sache gut gemacht. Auch Christoph Steinert stand in der Defensive gut und ließ zumindest in der Anfangsphase mit zwei Toren aus dem Rückraum auch seine Stärken am gegnerischen Kreis aufblitzen. Gut ins Team fand Kay Smits. Der erst Anfang der Woche aus Holstebro (Dänemark) gekommene Niederländer war mit sechs Toren zusammen mit Michael Damgaard bester Werfer seines Teams. Smits: „Es hat großen Spaß gemacht, in dieser Halle zu spielen. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Auch ich habe zum Schluss Fehler gemacht, die so nicht passieren dürfen. Das ärgert mich sehr.“

Obwohl Marko Bezjak gegen Velenje nach seiner Schulter-OP mit einer Manschette nur auf der Tribüne sitzen kann, bleibt das für den Slowenen natürlich ein ganz besonderes Spiel. Bezjak: „Schade, dass ich nur zuschauen kann. Ich habe dort fünf Jahre gespielt und auch noch gute Freunde im Verein.“ Sportdirektor Janez Gams ist sein Trauzeuge. Bezjak: „Mit ihm werde ich heute sicherlich Essen gehen.“ Und was erwartet den SCM auf der Platte? „Das ist eine junge Mannschaft, die mit einer 5:1-Abwehr sehr aggressiv agiert. Zuletzt hat Velenje gegen Meister Celje mit einem 23:23 ein Achtungszeichen gesetzt. Das wird ein interessantes Spiel, das wir aber gewinnen müssen. Denn zu Hause darf man im EHF-Cup nichts verschenken.“