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Handball SCM nimmt 13 Wochen Anlauf

Durch den Saisonstart am 1. Oktober ist die Vorbereitung für die SCM-Handballer auf die neue Spielzeit 13 Wochen lang.

Von René Miller 26.06.2020, 12:24

Magdeburg l Dreieinhalb Monate lang waren die Spieler des SC Magdeburg getrennt. Dass die Papas ständig zu Hause sind, war für die Familien natürlich ein großes Glück. Statt die Taktik für die Gegner auszutüfteln, konnte sich Trainer Bennet Wiegert beispielsweise darum kümmern, seinem jüngsten Töchterchen das Fahrradfahren und Schwimmen beizubringen. Statt Seepferdchen für die fünfjährige Lela ist jetzt wieder Schwitzen für die SCM-Profis angesagt. Aber da lässt es Wiegert zunächst ganz ruhig angehen.

„Die Spieler waren über 14 Wochen raus. Eine so lange Pause gab es noch nie. Deshalb haben wir auch keinerlei Vergleichswerte und müssen es behutsam angehen“, weiß Wiegert und ergänzt: „Wir werden erst einmal nur geradeaus laufen. Irgendwelche Sprinteinheiten oder Sprungtraining wird es nicht geben. Dafür müssen die Spieler auch das nötige Verständnis aufbringen. Denn Matthias Musche beispielsweise kennt ja nur ein Tempo – und zwar Vollgas.“

Dass die Spieler seit Mitte März auch medial nicht mehr in Erscheinung traten, hängt mit der Kurzarbeitergeldregelung zusammen. SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt: „Wir haben die Spieler bis zum 30. Juni auf Kurzarbeitergeld Null gesetzt und damit stehen sie uns in keinster Weise zur Verfügung. Das beinhaltet auch, keine Interviews zu geben oder andere mediale Aktivitäten unter dem Mantel des SCM zu tätigen. Ab 1. Juli ist das alles wieder aufgehoben.“

Bevor sich die Mannschaft erstmals am 6. Juli in der Getec-Arena treffen wird, stehen in der Uni-Klinik Magdeburg aber noch ausführliche individuelle Tests auf dem Programm. Wiegert: „Am nächsten Mittwoch und Donnerstag werden sich die Spieler in Achtergruppen einer Leistungsdiagnostik unterziehen. Dabei werden wir auch Dinge wie den Fußdruck und Körperhaltungen messen. Am Freitag und Sonnabend stehen dann Krafttests auf dem Programm. Anhand dieser ganzen Werte können wir dann übers Wochenende abgestimmt auf das jeweilige Leistungsniveau die genauen Trainingsinhalte festlegen.“

Denn die Vorbereitung muss genau dosiert werden. Vom 1. Juli bis zum 1. Oktober sind es 13 Wochen. Wiegert: „Da kann ich schlecht komplett durchziehen. Deshalb werden wir in den ersten Wochen im Grundlagenbereich arbeiten. Dann bekommen die Spieler noch einmal ein paar Tage frei, bevor wir uns im September dann auf Kraft und Schnelligkeit konzentrieren und uns speziell auf die ersten Gegner vorbereiten.“ Umso wichtiger ist es, dass die HBL so schnell wie möglich einen genauen Spielplan erstellt.

Das große Testspielprogramm wie in den vergangenen Jahren wird es im Sommer auch nicht geben. Der Heide-Cup und das Turnier in Schneverdingen sind bereits abgesagt. Wiegert: „Möglicherweise werden wir einige Male gegen Dessau spielen, weil wir das kurzfristig regeln können. Außerdem kann man da ein paar Dinge absprechen und taktische Varianten ausprobieren.“

Erfreut zeigen sich die SCM-Verantwortlichen auch von der neuen Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt. SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt: „Die schriftliche Ausarbeitung der finalen Landesverordnung ist für nächsten Dienstag angekündigt und soll beinhalten, dass Kontaktsportarten wieder uneingeschränkt erlaubt sind.“ Was für Mannschaftssportarten eine wichtige Basis ist. Wiegert: „Das nimmt viel Druck von uns. Trotzdem haben wir eine gewisse Verantwortung und deshalb auch ein eigenes Hygienekonzept erstellt.“

Dabei geht es darum, vor allem die Kontakte zu Dritten zu minimieren. Schmedt: „Wir müssen und werden alles tun, um den Virus von unserer Gruppe fernzuhalten. Unser Konzept sieht deshalb auch zahlreiche Tests vor.“

Wiegert dürfte aber erst einmal gespannt sein, welche Testergebniss er am nächsten Wochenende auf den Tisch bekommt. „Wichtig ist für mich aber auch der Spielplan. Denn es werden zahlreiche englische Wochen auf uns zukommen. Und da ist es für mich schon wichtig, zu wissen, wann wir da auf wen treffen und worauf wir hinarbeiten müssen.“