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Handball SCM-Spiel hat Kuzmanovski umgehauen

Warum Filip Kuzmanovski, Neuzugang des SC Magdeburg, die SCM-Partie am 1. März 2017 nicht vergessen wird.

Von Anne Toss 30.07.2019, 01:01

Magdeburg l Es gibt zwei Namen, bei denen Filip Kuzmanovski sofort reagiert. Dann fängt der Neuzugang des SC Magdeburg aus Mazedonien an zu sprechen – bislang eine Mischung aus Englisch, einigen deutschen Begriffen und Mazedonisch –, klatscht in die Hände und lacht. Nämlich bei Zeljko Musa und Marko Bezjak. „Das ist sehr, sehr wichtig für mich, dass die beiden hier sind. Und mich unterstützen“, sagt Kuzmanovski und zeigt mit beiden Daumen nach oben.

Mit dem Kreisläufer aus Kroatien und dem Spielmacher aus Slowenien kann sich der 23-Jährige austauschen. Sie erleichtern ihm das Ankommen in Deutschland und beim SCM. „So kann ich gleich Anschluss finden und mich anfreunden“, sagt Kuzmanovski.

Zeit, um sich auf die neue Herausforderung einzustellen, hatte er zwar reichlich. Seit zwei Jahren steht schon fest, dass er ab 2019 in Magdeburg spielen wird. Dennoch: „Ich bin und war schon ziemlich aufgeregt, bis ich jetzt hier in der Bundesliga spielen werde. Es ist die stärkste Liga. Klar war es ein Traum von mir, hier zu landen.“ Eingefädelt wurde der Wechsel von seinem Berater Sascha Bratic, der unter anderem auch DHB-Nationaltorhüter Andreas Wolff bei seinem neuen Engagement in Kielce unterstützt hat.

Doch Kuzmanovski selbst holte sich auch den einen oder anderen Rat ein. Beispielsweise von Momir Ilic, der in der Bundesliga für Gummersbach und den THW Kiel gespielt hat. „Momir hat ja zuletzt in Veszprém gespielt, daher haben wir uns ab und an getroffen. Er hat mir empfohlen, zu wechseln. Meinte, es könne mir nur guttun, nach Deutschland zu kommen. Und Magdeburg sei ein Traditionsclub, das würde zu mir passen“, erzählt Kuzmanovski.

Auch Kiril Lazarov, sein Zimmergenosse bei der mazedonischen Nationalmannschaft, hat seine Neuausrichtung begrüßt. „Das war mir wichtig, weil er nicht nur als Spieler, sondern noch viel mehr als Mensch ein Vorbild für mich ist“, sagt Kuzmanovski.

Letztlich hat er den Vertrag mit dem SCM am 1. März 2017 unterzeichnet. Ein Datum, das er auch aus einem ganz anderen Grund nicht vergessen wird. „An diesem Tag hat der SCM mit einem Tor gegen Kiel gewonnen. Michael Damgaard hat den Siegtreffer in letzter Sekunde erzielt. Das hat mich umgehauen“, erzählt der 23-Jährige und lacht.

Stillschweigen wurde dann aus folgendem Grund vereinbart. 2017 spielte Kuzmanovski noch für Metalurg Skopje, wechselte vergangene Saison dann zu Eurofarm Rabotnik. „Wenn der Verein erfahren hätte, dass ich vorab schon woanders unterschrieben habe, hätten sie mich bestraft. Und ich hätte wahrscheinlich nicht spielen dürfen. Deshalb war ich sehr vorsichtig“, erklärt er rückblickend.

Dass er selbst ebenso wie Michael Damgaard für Treffer in letzter Sekunde zu haben ist, hat Kuzmanovski bereits beim „Megawoodstock“ in Aschersleben gezeigt. Da traf der 1,97 Meter große Rückraumspieler zwei Sekunden vor Abpfiff zum 14:13-Sieg gegen Leipzig.

„Ich spiele grundsätzlich da, wo der Trainer mich aufstellt. Halb links oder Mitte macht für mich keinen Unterschied. Das war in meinen letzten Vereinen und ist bei der Nationalmannschaft so“, berichtet er. Für ihn hat die „Arbeit nach hinten“ allerdings erst einmal Priorität. „Mein Fokus liegt auf der Abwehrarbeit“, betont er. Mit Michael Damgaard, Marko Bezjak und Christian O’Sullivan hat er im Angriff auch starke Spieler vor sich.

Doch trotz seines jungen Alters bringt der Mazedonier schon internationale Erfahrung mit. Und das, obwohl er überhaupt erst seit sechs Jahren professionell Handball spielt. „Jahrelang gab es für mich nur Fußball“, sagt Kuzmanovski, „in Mazedonien ist es nicht üblich, dass man von klein auf in einer Sportart bleibt. Man probiert sich aus und darauf, wo die Chancen am größten sind, Erfolg zu haben, legt man sich fest.“

Festgelegt hat er sich in der Sommerpause auch auf seine Frau Monika. Die beiden feierten nämlich ihre Hochzeit im engsten Familienkreis. Abgesehen von zwei Tagen, die er in Griechenland verbracht hat, ging es aber nicht weiter in die Flitterwochen. „Mazedonien ist schön, hier findest du alles. Hast Städte, Meer, Berge mit Schnee“, erklärt Kuzmanovski, warum das eigentlich auch überhaupt nicht nötig war.

Von Magdeburg und Sachsen-Anhalt hat er dagegen noch nicht so viel gesehen. „Obwohl … das Allee-Center und Vapiano. Da habe ich Nudeln gegessen“, fällt ihm dann doch noch etwas ein. Mit der Unterstützung von Zeljko Musa und Marko Bezjak wird sich aber auch das sicherlich schnell ändern.

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