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Handball SCM-Torwart Green über Titelträume

Nach den letzten Niederlagen ist die Enttäuschung beim SC Magdeburg groß. Torhüter Jannick Green weiß, was noch zum Titel fehlt.

Von Anne Toss 26.04.2019, 01:01

Magdeburg l Das Motto „immer weiter“, das sich die SCM-Handballer auf die Fahne geschrieben haben, lässt sich in diesen Tagen gar nicht so leicht umsetzen. Das ausgegebene Ziel, einen Titel zu gewinnen, bleibt unerreicht, Platz zwei in der Bundesliga und der Traum von der Champions League sind ebenfalls in weite Ferne gerückt und die Rhein-Neckar Löwen wollen dem SCM nun noch Rang drei streitig machen. Dazu kommt die viel diskutierte Niederlage in Erlangen. Es prasselt also so einiges auf die Handballer ein, daher ist es kaum verwunderlich, dass Torhüter Jannick Green sein Handy ab und zu ausschaltet, um nichts mehr mitzukriegen.

„Das Umfeld in Magdeburg ist sehr emotional, das kenne ich nicht anders. Wenn wir gewinnen, sind wir die Größten der Welt. Und wenn wir verlieren, sollte am besten gleich die ganze Mannschaft ausgetauscht werden“, spitzt Green mit einer Prise Humor zu. Doch die Kritik bestätigt ihn auch in anderer, positiver Hinsicht. Denn: „Es wird jetzt auf einem sehr hohen Niveau gejammert.“ Als er nach Magdeburg wechselte, hätten sich die Fans über Platz acht beschwert. „Jetzt verlieren wir ein Finale gegen den THW Kiel und stehen in der Bundesliga auf Platz drei. Die Erwartungen steigen also – und das ist auch gut so. Wir selbst haben an uns ja auch hohe Erwartungen mit unseren Zielen gestellt“, sagt er.

Denen konnte die Mannschaft in dieser Saison jedoch nicht gerecht werden. „Dass wir keinen Titel geholt haben, ist extrem schade und tut unheimlich weh“, betont der Däne. Ein dafür ausschlaggebender Grund ist für ihn die fehlende Beständigkeit. „Wir sind eben noch keine Meisterschaftsmannschaft. Dafür fehlt uns die Konstanz. Wenn wir gut drauf sind, können wir gegen jede Mannschaft gewinnen. Aber wenn wir schlecht spielen, verlieren wir auch gegen jeden“, stellt er unmissverständlich klar. Gerade in Partien wie gegen Göppingen oder Erlangen dürfe der SCM keine Punkte liegenlassen.

Und wenn sich dann noch die Ausfälle im Team häufen, wird es erst recht schwer. Green: „Wir werden von Verletzungen ausgebremst, das ist einfach Pech.“ Albin Lagergren fällt für diese Saison aus, Christian O’Sullivan und Piotr Chrapkowski sind momentan angeschlagen. Im Dezember kamen zu den eben erwähnten noch Marko Bezjak und Michael Damgaard, der seine Form erst einmal finden musste, hinzu. „Bei uns waren also der Abwehrchef und vier Rückraumspieler angeschlagen – das ist ja quasi die ganze Mannschaft“, erinnert sich Green und schüttelt den Kopf.

Ein breiterer Kader ist für ihn trotzdem nicht die einzig wahre Lösung. „Viele Wege führen nach Rom. Es wird nicht unbedingt die Mannschaft Meister, die den breitesten Kader hat“, meint Green und verweist als Beispiel auf die Rhein-Neckar Löwen, „die schon mit zehn Mann den Titel geholt haben“. Viel mehr müsse der SCM die Leistungs-Ausreißer nach unten abstellen.

Am Sonntag (16 Uhr, MDR/Sky) kommen nun die Rhein-Neckar Löwen in die Getec-Arena. Es ist das direkte Duell um Platz drei, den der SCM gerade nur aufgrund des besseren Torverhältnisses inne hat. „Dieses Spiel müssen wir gewinnen. Wir wollen die Saison auf keinen Fall herschenken, sonst wäre es letztlich eine schlechte Spielzeit“, meint Green.

Die Aussicht auf einen Sieg gegen die Mannheimer ist laut ihm aber nicht abwegig: „Vielleicht kommen die Löwen gerade zur richtigen Zeit. Zu Hause haben wir uns ja – außer gegen die Füchse – gegen starke Mannschaften bisher immer gut verkauft.“

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