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Handball SCM verliert Krimi bei den Füchsen

Der SC Magdeburg musste sich in der Handball-Bundesliga mit 24:25 bei den Füchsen in Berlin geschlagen geben.

Von René Miller 16.02.2020, 15:49

Berlin l Für Selfies mit Spielern des SC Magdeburg war der späte Sonntagnachmittag vor der Berliner Schmelinghalle kein guter Zeitpunkt. Die Handballer schlugen zwar keinen Wunsch aus. Glückliche Gesichter sind auf den Fotos aber nicht zu sehen. Denn mit 24:25 (13:12) hatten die Grün-Roten vor 9000 Zuschauern bei den Füchsen eine richtig bittere Niederlage kassiert. Bei 13 Punktspielen in Berlin war es bereits die zehnte Niederlage für die Grün-Roten. Der einzige Sieg liegt schon elf Jahre zurück. 

Sechs Minuten vor Schluss schien sich das Blatt für die Magdeburger gewendet zu haben. Daniel Pettersson verwandelte ein Zuspiel von Michael Damgaard per Kempa-Trick zum 23:22. Und Christian O‘Sullivan konnte in der 55. Minute per Gegenstoß den Vorsprung sogar auf zwei Tore ausbauen, scheiterte aber am starken Silvio Heinevetter im Füchse-Tor. Den Ausgleich der Berliner beantwortete Pettersson mit der erneuten SCM-Führung. Doch nachdem der 2,15 Meter große Füchse-Neuzugang Dainis Kristopans gefühlt aus dem Oberring warf und zum 24:24 traf, konnten die Gäste nicht mehr antworten und haderten auch ein bisschen mit den Schiedsrichtern. Erst wechselte nach einem technischen Fehler der Ballbesitz. Und als Stipe Mandalinic den Ball neben das SCM-Tor setzte, gab es Freiwurf für die Füchse.

Der Kroate soll beim Wurf behindert worden sein. Und zuvor wurde auf Schrittfehler von O‘Sullivan entschieden. So blieben die Gastgeber in Ballbesitz und erzielten 28 Sekunden vor Ende das 25:24. Der mögliche Ausgleich durch einen Wurf von Michael Damgaard blieb dann in den Händen des lettischen Riesen Kristopans hängen. „Wir sind hochgradig enttäuscht. Die Mannschaft hat viel investiert, gekämpft und es eigentlich verdient, wenigstens mit einem Punkt belohnt zu werden“, sagte Trainer Bennet Wiegert nach einem bis zum Ende dramatischen Spiel.

Ein Spiel, dass die Magdeburger vor allem rund um die Pausensirene richtig gut im Griff hatten. Aus einem 6:8 (18.) machten die Gäste ein 12:10 (27.) und ließen die rund 1000 mitgereisten SCM-Fans auch das Kommando in der mit 9000 Zuschauern ausverkauften Halle übernehmen. Nach dem Seitenwechsel zogen die Grün-Roten sogar auf 15:12 davon. Aber dieser Vorsprung wurde wieder verspielt (15:15/34.). „Die drei Tore haben wir zu schnell wieder hergegeben. Schade, das darf uns eigentlich nicht passieren“, ärgerte sich Torwart Jannick Green.

Als die Magdeburger zehn Minuten vor Schluss mit 20:22 hinten lagen, rückte Tobias Thulin für Green zwischen die Pfosten. Wiegert wollte damit noch mal einen neuen Reiz setzen. Das klappte auch. Matthias Musche glich mit einem Doppelpack zum 22:22 (53.) aus, bevor Pettersson das Traumtor gelang. Am Ende war der Jubel darüber aber umsonst. „Warum wir hier verloren haben, weiß ich eigentlich gar nicht“, sagte Musche frustriert, nachdem er die Fans wenigstens mit Autogrammen und Selfies glücklich machen konnte.

Der Mannschaft helfen dagegen auch tröstende Worte von Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar wenig. „Dieses Spiel war ein Paradebeispiel für Mannschaftssport. Respekt auch vor dem SCM, was die Jungs an Charakter, Willen und Einsatzbereitschft gezeigt haben“, lobte der Ex-Magdeburger.