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Handball Wiegert setzt beim SCM auch auf Spaß

Die erste echte Trainingswoche haben die Handballer des SC Magdeburg geschafft. In der Lasertagarena gab es auch eine echte Spaßeinheit.

Von René Miller 14.07.2020, 01:01

Magdeburg l Drei Monate Vorbereitung sind sehr, sehr lang. Da ist neben den normalen Trainingseinheiten auch Abwechslung gefragt. „Wir werden deshalb pro Woche auch eine Einheit außerhalb der Trainingsstätten austragen, wo die Jungs auch ihren Spaß haben und als Team gefordert sind. Und gerade für die neuen Spieler sind solche Veranstaltungen sehr wichtig, um sich schnell zu integrieren“, verrät SCM-Trainer Bennet Wiegert. Und so ging es vergangene Woche in die Lasertagarena an der Leipziger Chaussee.

Dort konnten die Spieler Jagd aufeinander machen und mit Treffern auf die umgeschnallten Westen an den Körpern Punkte sammeln. Gefragt waren dabei nicht nur Treffsicherheit, sondern auch die richtigen Laufwege und Cleverness beim Verstecken. Wiegert: „Ich habe aber nur die Einweisung vorgenommen und die Mannschaft dann alleine gelassen. Selbst mitzumachen hätte wenig Sinn gehabt. Denn dann wäre ja völlig klar gewesen, wer am heftigsten gejagt wird.“ Einige Spieler kamen da aber auch so ordentlich auf Touren und fühlten sich dabei vielleicht sogar mehr ausgepowert als bei der einen oder anderen echten Trainingseinheit.

Für den Trainer aber kein Problem. „Beim Training schaue ich natürlich schon in so manch fragende Gesichter und muss auch viel erklären. Denn die Spieler würden gerne mehr machen. Aber wir hatten drei Monate Pause. Da werde ich nichts riskieren, sondern die Belastung dosiert steigern.“ Und um die richtige Entspannung zwischen den Trainingseinheiten zu haben, setzen die Grün-Roten auch vermehrt auf Yoga.

Durch die Leistungstests Anfang Juli hat das Trainerteam auch die genauen Werte jedes einzelnen Spielers erhalten. Wiegert: „Dass es in einer Mannschaft unterschiedliche Leistungsstände gibt, ist völlig klar. Ein Außenspieler wie Matthias Musche wird immer andere Werte haben als ein Kreisläufer. Durch die lange Pause ist das jetzt noch erheblicher. Aber ich kann den Kader auch nicht in 16 Gruppen aufteilen, sondern muss das irgendwie koordinieren.“

Deshalb wird die Belastung von Einheit zu Einheit gesteigert. Wiegert: „In jedem Training drei Sprints mehr, drei Pässe mehr, drei Würfe mehr. So gewöhnen wir uns in den nächsten zwei, drei Wochen an die Belastungen in der Halle. Und in der fünften, sechsten Woche können wir dann wieder von richtigem Handball-Training sprechen. Dann wird es auch wieder richtigen Körperkontakt geben. Denn davon sind wir aktuell weit entfernt, weil wir sonst Verletzungen riskieren würden.“

Bedauert hat Wiegert übrigens, dass sich die Verantwotlichen der Bundesliga nicht darauf einigen konnten, die vier Teilnehmer des für den Juni nächstens Jahres geplanten zweiten Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal in vier Turnieren auszuspielen. Jeweils fünf Teams sollten im September an vier Standorten einen Sieger ermitteln, der dann nach Hamburg fährt. Dieser Vorschlag wurde aber verworfen. Stattdessen soll wahrscheinlich die Platzierung nach der Hinrunde den Ausschlag geben. Wiegert: „Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass einige Mannschaften erst Mitte Juli wieder mit dem Training beginnen und dann nicht fit genug wären. Schade, denn mit so einem Turnier hätten wir einen Testlauf gehabt und probieren können, wie das mit dem Hygienekonzept und einer gewissen Zahl an Zuschauern funktioniert. Für die Hinrundetabelle hängt natürlich vieles von den Ansetzungen ab. Wer bei den Top-Teams vorrangig auswärts antreten muss, hat da schon einen Nachteil.“

Fest gebucht hat der SCM aber schon das Ticket für die neue European Handball League und hat fristgerecht die Meldung für den Nachfolge-Wettbewerb des EHF-Cups abgegeben. SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt: „Auch wenn noch viele Unwägbarkeiten auf uns zukommen können, wollen wir an diesem neuen attraktiven Wettbewerb teilnehmen. Unsere Spieler und das Team haben sich die Teilnahme an der European League in der letzten, leider abgebrochenen Saison, hart erarbeitet. Und auch für unser treues Publikum sind die internationalen Spiele von großer Bedeutung.“