Sole Cup Weltmeister und Neu-Magdeburger Matthias de Zordo gibt eine Einschätzung über den Zustand der Anlage beim Schönebecker SC ab Hans Weber: "Speerwurf muss 2013 wieder integriert werden"
Schönebeck l Das graue, nasskalte Wetter hatte sich am Montag regelrecht passend zum trüben Erscheinungsbild der Anlaufbahn eingestellt. Gefühlt haben schon ganze Generationen von Speerwerfern im Stadion des Schönebecker SC bei Wettkämpfen mit ihren Spikes einen bleibenden Abdruck hinterlassen, dass lässt zumindest der sehr abgenutzte Zustand des Untergrundes vermuten.
Hans Weber, Meetingleiter des SoleCups beim SSC und der Vereinsvorsitzende des Vereins, Frank Wedekind, hatten den Neu-Magdeburger und amtierenden Speer-Weltmeister Matthias de Zordo samt seinem Trainer Ralf Wollbrück eingeladen, um eine Einschätzung der Lage vor Ort vorzunehmen. Sie fiel eindeutig aus.
Der Zustand der Anlaufbahn für die Speerwerfer, vor allem im vorderen Bereich, ist ungenügend. So erkannte auch der Spitzenathlet sofort, dass die Bahn "lange nicht erneuert wurde." Doch dabei sei gerade der vordere Abschnitt "für uns Speerwerfer am wichtigsten, weil wir dort die volle Kraft reinlegen." Die Schlussfolgerung wurde allen Anwesenden schnell klar: Keine gute Bahn, kein guter Abdruck, kein guter Wurf.
Dabei ging de Zordos Stern doch vor zwei Jahren in Schönebeck beim SoleCup auf. Und natürlich wurde er auch am Montag noch einmal auf seinen Sieg von 2010 angesprochen. Zudem hält er seitdem den Meeting-Rekord mit 84,38 Metern. "Ich bin immer gern in Schönebeck gestartet", so der 24-jährige.
Dazu hatte er bei der diesjährigen Auflage Anfang Juli keine Möglichkeit. Das hatte zwei Gründe: Zum einen war er verletzt, zum anderen fiel der Speerwurfwettbewerb wegen zu weniger Teilnehmer aus. Das ist für Weber noch heute in der Nachbetrachtung des "fantastischen Wettbewerbs" ein Makel. "Es kann gar nicht anders sein, als das der Speerwurf im nächsten Jahr wieder integriert werden muss." Der Termin für den 9. SoleCup steht mit dem 7. Juni 2013 bereits fest.
Bleibt das Problem der abgenutzten Bahn. Birgit Zellmer, Sachgebietsleiterin für Sport und Kultur der Stadt Schönebeck, war auch vor Ort, um sich einen Einblick zu verschaffen. "Der SoleCup hat sich etabliert. Die Stadt weiß um den Zustand der Anlage. Wir werden uns im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bemühen."
Für Weber und Wedekind sind diese mündlichen Bekundungen deutlich zu wenig. "Es wäre schön, wenn die Stadt von sich aus auf Firmen zugehen würde. Der Verein wird bei allen Anstrengungen immer an vorderster Front stehen", so Weber. Außer der Sanierung des Stadions wurden die meisten Erneuerungen auf der Anlage an der Magdeburger Straße vom Verein in Eigenregie auf die Beine gestellt, mit Hilfe von verschiedenen Sponsoren.
Für die Erneuerung beider Seiten schätzt Weber die Summe auf "zwischen 15 000 und 20 000 Euro". Für viele Athleten stellt der SoleCup eine wichtige Standortbestimmung dar. Soll dieser Standard gehalten werden, ist einer Erneuerung der Anlage unausweichlich.