Fußball Harsleben scheitert im Elfmeterkrimi
Die Teams aus dem Altkreis Quedlinburg dominieren in dieser Saison das Geschehen im Pokal des Landrats.
Heudeber l Gleich drei Teams buchten am Wochenende das Ticket für‘s Halbfinale. Einzig der SV Darlingerode/Dübeck hält die Fahnen des ehemaligen Wernigeröder Kreisgebietes hoch. Die Darlingeröder setzten sich im Nachholspiel der Ausscheidungsrunde beim Harzoberliga-Spitzenteam SC 1919 Heudeber deutlich mit 4:1 durch und spielen nun am 19. Dezember beim SV Grün-Weiß Rieder um den Einzug in die Vorschlussrunde.
SC 1919 Heudeber – SV Darlingerode/Drübeck 1:4 (0:2). Dass es für die Gastgeber nicht leicht werden würde, ihre Erfolgsserie aus dem Liga-Alltag fortzusetzen, war in Anbetracht des höherklassigen Gegners klar. Dass es die Gelb-Schwarzen dem Gegner aber so leicht machen würden, war nicht abzusehen. Das Spiel war über weite Strecken offen, doch der SV Darlingerode/Drübeck wirkte geschlossener und hatte spielerisch deutliche Vorteile. Die Einheimischen hatten arge Probleme im Defensivbereich, einschließlich Torhüter Pascal Eitz, der einen rabenschwarzen Tag erwischte. So waren die Treffer für das Landesklasse-Team allesamt Gastgeschenke.
Es begann mit einem Schuss von Eric Karsten Heindorf, den Pascal Eitz wohl vorbei gehen sah, aber zur Gästeführung im Tor landete (10.). Danach war das Spiel offen, Heudeber hielt gut dagegen und hatte durch Norman Hartmann eine Großchance (21.). Auch Michael Perplies ließ eine gute Möglichkeit ungenutzt (32.). Das nächste Tor fiel dann wieder auf der anderen Seite. Eine Freistoßeingabe verlängerte Björn Öhlmann per Kopf zum am langen Pfosten freistehenden Christoph Jungermann, der nur noch vollenden musste (35.).
Als kurz nach dem Wechsel Alexander Försterling im Anschluss an einen Eckball zum 1:2 einschoss, keimte bei den Gastgebern wieder Hoffnung auf (48.). Doch wenig später umkurvte Franz Lüderitz die gesamte SC-Abwehr und stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her (52.). Als sich nach einer guten Stunde Spielzeit zwei SC-Spieler gegenseitig behinderten, war Johannes Rehse der lachende Dritte und machte mit dem 1:4 den Sack zu (63.). Nach diesem Treffer verflachte die Partie, zum Abpfiff des guten Referee David Kawitzke stand der favoritisierte SV Darlingerode/Drübeck verdientermaßen im Viertelfinale.
SC Heudeber: Eitz – Nehrkorn (73. R. Hartmann), Fichtner, Krause, Könne, Öhlmann, Försterling, Mex, Günther (68. Hamann), Perplies, N. Hartmann,
SV Darlingerode/Drübeck: Gülzow – Heindorf, Jungermann, Weidner, Wienert (63. Strzelecki), Türk, Schenk, Lüderitz (70. Kurtz), Rogacki, Rehse, Riemann (76. Petrasch);
Torfolge: 0:1 Eric Karsten Heindorf (10.), 0:2 Christoph Jungermann (35.), 1:2 Alexander Försterling (48.), 1:3 Franz Lüderitz (52.), 1:4 Johannes Rehse (63.); Schiedsrichter: David Kawitzke (Rhoden); Zuschauer: 65.
Viertelfinalspiele
SV 1890 Westerhausen – Eintracht Osterwieck 2:1 (0:0). In einem vorweg genommenen Finale – beide Teams rangieren momentan als einzige Harzvertreter in der Spitzengruppe der Landesklasse, nahm der SV Westerhausen Revanche für die 0:1-Heimniederlage im Punktspiel. Nach torloser erster Halbzeit schoss Torjäger Friedrich Reitzig die Wolfsberg-Elf in der 55. Minute in Führung. Die Antwort der Eintracht folgte aber postwendend, nur drei Minuten später glich Osterwiecks Goalgetter Steve Elle zum 1:1 aus. In einer spannenden und jederzeit fairen Partie war es schließlich zwei Minuten vor Schluss Ronny Borchardt, der die Westerhäuser mit seinem Tor ins Halbfinale schoss.
Torfolge: 1:0 Friedrich Reitzig (55.), 1:1 Steve Elle (58.), 2:1 Ronny Borchardt (88.); Schiedsrichter: Oliver Backhaus (Eilenstedt); Zuschauer: 71.
FSV Askania Ballenstedt – Eintracht Derenburg 2:0 (0:0). „Außer Spesen nichts gewesen“, so das Fazit von Eintracht-Coach Matthias Kastner zum unglücklichen Pokalaus. Ohnehin mit einer Rumpftruppe angereist, verletzte sich Spielmacher Nico Hillen bereits nach zehn Minuten. Fortan mussten seine Teamgefährten, die auf diesem Weg gute Besserung wünschen, das Spiel in Unterzahl fortsetzen. Ballenstedt war zwar optisch überlegen, agierte aber vor dem Tor einfallslos. Die besseren Chancen waren sogar auf Seiten der Eintracht. Erst nahm Bastian Mußmann, der als etatmäßiger Torwart im Sturm aufgeboten wurde, den Ball sehr gut herunter, verfehlte aber um Zentimeter. Auch Fabian Herrmann schoss nach Wiederanpfiff knapp vorbei. Ein abgefälschter Freistoß von Philipp Bartnitzki verhalf den Ballenstedter schließlich zum Führungstreffer (64.). Danach agierte die Eintracht in Unterzahl etwas offensiver, Spielertrainer Matthias Kastner hatte die Chance zum Ausgleich. Der Ball trudelte die Torlinie entlang, wurde aber letztlich von einem Ballenstedter aus der Gefahrenzone befördert. In der Schlussminute war es dann erneut ein direkt verwandelter Freistoß, mit dem Steffen Höbbel das Duell der beiden Harzoberligisten entschied.
Torfolge: 1:0 Philipp Bartnitzki (64.), 2:0 Steffen Höbbel (90.); Schiedsrichter: Alexander Schulz (Timmenrode); Zuschauer: 42.
Germania Gernrode – Harsleber SV Germania 8:7 (3:3, 2:2, 2:1) n.E. Einen packenden Pokalkrimi bekamen die knapp 50 Zuschauer im Gernröder Hagental geboten. Zweimal schoss Vincent Pätow die Gernröder im Verlauf der ersten Halbzeit in Führung, Sebastian Dannhauer hatte für die Harsleber zwischenzeitlich ausgeglichen. In den Schlussphase warfen die Gäste alles nach vorn, Max Wienecke erzwang mit seinem Treffer zum 2:2 die Verlängerung. Auch hier sahen die Gernröder nach dem Tor von Manuel Franke kurz vor Schluss bereits wie der Sieger aus, doch Ricardo Wagner glich in letzter Minute zum 3:3 aus. Im Elfmeterschießen verwandelten dann alle fünf Gernröder, während Kai Meldau als erster Harsleber Schütze das Leder über die Latte gesetzt hatte.
Torfolge: 1:0 Vincent Pätow (5.), 1:1 Sebastian Dannhauer (24.), 2:1 Vincent Pätow (37.), 2:2 Max Wienecke (87.), 3:2 Manuel Franke (118.), 3:3 Ricardo Wagner (120.); Elfmeterschießen: Kai Meldau verschossen, 4:3 Tobias Richter, 4:4 Sebastian Dannhauer, 5:4 Steffen Lilienthal, 5:5 Ricardo Wagner, 6:5 Dimitri Klimow , 6:6 Sebastian Heine, 7:6 Lucas Ullrich, 7:7 Florian Marx, 8:7 Sascha Piontek; Schiedsrichter: Dirk Reider (Halberstadt); Zuschauer: 43.