Fußball "Himmelblaue" melden sich ab
Der SV Theeßen 85 stellt den Spielbetrieb ein. Der SV Lok Jerichow sichert sich so den freien Startplatz in der Kreisoberliga.
Theeßen l Alljährlich am 1. Juli werden die Uhren der Fußballwelt auf Null gestellt. Mit Beginn der neuen Saison endet die Wechselfrist, Vereine müssen ihre Mannschaften bis 23:59 Uhr des Vortages melden. In einem Fall endete in diesem Jahr zum Stichtag eine Ära: Beim SV Theeßen 85 wird es zumindest im kommenden Jahr keinen aktiven Wettkampfbetrieb geben.
Elf Jahre lang – unterbrochen vom kurzen wie erfolglosen Landesklasse-Intermezzo in der Serie 2015/2016 – gehörte die Herrenmannschaft der „Himmelblauen“ zum festen Inventar der Kreisoberliga. Es verschwindet also eine echte Institutionen von der Bildfläche in der höchsten Spielklasse des Jerichower Landes. „Der SV Theeßen hat sich vom Spielbetrieb abgemeldet. Der Verein informierte uns, dass er keine Mannschaft stellen kann“, bestätigte Fritz Franke, Spielobmann im Kreisfachverband Jerichower Land (KFV) und Staffelleiter der Kreis- oberliga. Zugleich wird im Nachwuchsbereich die Spielgemeinschaft mit dem SV Traktor Tucheim, die seit 2012 besteht, nicht weitergeführt. De facto steht die Abteilung Fußball der 85er damit vor dem Aus.
Um nicht mit einer ungeraden Anzahl an Teams zu starten, suchte der KFV gemäß Ausschreibung in der Kreisliga nach Nachrückern. Daher wurde beim Dritt- und Viertplatzierten der abgelaufenen Saison, dem Möckeraner TV und dem SC Paplitz 07, angefragt. Beide Vereine erklärten jedoch laut Franke ihren Verzicht. Entsprechend gebe es nun ein Angebot für den ersten Absteiger, den SV Lok Jerichow, der quasi durch die Hintertür die Klasse hält.
Unterdessen haben in Theeßen die Wechselspiele begonnen. Rony Kasenburg und Maximilian Sachs bleiben in der Kreisoberliga und heuern bei der TSG Grün-Weiß Möser an. Weitere Vereine dürften nun ihre Fühler ausstrecken. Nachdem der SV 85 weite Teile der abgelaufenen Saison auf einem Abstiegsplatz verbrachte, gelang in der Rückrunde die Kehrtwende – vergebens, wie sich nun zeigte.