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Honduras' Ex-Präsident bietet Millionen-Kaution an

15.12.2015, 20:19

New York (dpa) - Der im FIFA-Korruptionsskandal beschuldigte honduranische Ex-Präsident Rafael Leonardo Callejas hat einem Medienbericht zufolge den US-Behörden die Zahlung einer Kaution in Höhe von einer Million US-Dollar angeboten.

Wenn das Gericht in New York das Angebot annimmt, könnte Callejas bis zum Prozess auf freiem Fuß bleiben, wie die honduranische Zeitung El Heraldo berichtete.

Der ehemalige Staatschef war am Montag in einem Privatflugzeug in die USA geflogen und hatte sich freiwillig gestellt. Callejas war von 1990 bis 1994 Präsident des mittelamerikanischen Landes und stand bis August an der Spitze des honduranischen Fußballverbandes (Fenafuth). Er gehört zu den 16 vom US-Justizministerium angeklagten Fußball-Funktionären, denen vorgeworfen wird, bei der Vermarktung internationaler Turniere Schmiergelder kassiert zu haben.

Der in der Schweiz inhaftierte FIFA-Funktionär Eduardo Li hat seinen Widerstand gegen seine Auslieferung in die Vereinigten Staaten aufgegeben. Sein Mandant werde in den kommenden acht Tagen an die USA überstellt und sich dort den Korruptionsvorwürfen stellen, zitierte die costa-ricanische Zeitung La Nación in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) Lis Anwalt Roger Guevara.

Der ehemalige Vorsitzende des Fußballverbandes Costa Ricas war im Mai mit weiteren FIFA-Funktionären in Zürich festgenommen worden. Die US-Behörden werfen ihm Geldwäsche, Überweisungsbetrug und organisierte Kriminalität vor. Für Übertragungsrechte soll Li über 600 000 US-Dollar an Schmiergeldern kassiert haben.

Der in der Schweiz inhaftierte Ex-FIFA-Vizepräsident Juan Angel Napout ist an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden. Zwei US-Polizisten hätten den paraguayischen Fußballfunktionär in Zürich in Empfang genommen und ihn auf seinem Flug nach New York begleitet, teilte das Schweizer Bundesamt für Justiz mit. Napout war Anfang Dezember in der Schweiz festgenommen worden und hatte seiner Auslieferung an die Vereinigten Staaten zugestimmt.

Bis zu seiner Festnahme war Napout Vorsitzender des südamerikanischen Fußballverbands CONMEBOL. Die US-Justiz wirft ihm vor, beim Verkauf von Marketingrechten an Sportvermarktungsfirmen im Zusammenhang mit der Austragung von Turnieren in Lateinamerika Bestechungsgelder in Millionenhöhe erhalten zu haben.

Eine Auslieferung des früheren Vorsitzenden des CONMEBOL an die Vereinigten Staaten wird immer wahrscheinlicher. Ein Berufungsgericht in Paraguay lehnte einen Antrag der Anwälte von Nicolás Leoz ab, das Verfahren einzustellen. Der Verteidigung bleiben nun zehn Tage, um zu reagieren. Dann muss der zuständige Richter eine endgültige Entscheidung treffen, wie der Radiosender Ñanduty berichtete.

Leoz war von 1986 bis 2013 CONMEBOL-Vorsitzender. Er gehört zu den Beschuldigten im Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband FIFA. Die US-Behörden werfen dem 87-Jährigen Verabredung zur organisierten Kriminalität, Überweisungsbetrug und Geldwäsche vor. Unter anderem sollen bei der Vergabe von Übertragungsrechten der Copa América mehrere Millionen Dollar an Bestechungsgeldern für CONMEBOL-Funktionäre geflossen sein. Derzeit steht Leoz in seiner Heimat Paraguay unter Hausarrest.