Fußball-Landesklasse, Staffel II SV Union Heyrothsberge unterliegt Germania Olvenstedt im Heimspiel mit 1:2 (1:1) Konsequent in der Wahl der falschen Entscheidung
Heyrothsberge (bjr) l Am Ende wirkte es so, als hätte sich der Gastwirt einen besonders üblen Scherz erlaubt, indem er Trauer- und Hochzeitsgesellschaft im selben Raum einsperrte. Zumindest machte die Jubeltraube der Gäste die 1:2 (1:1)-Niederlage des SV Union Heyrothsberge in der Fußball-Landesklasse gegen Germania Olvenstedt am Sonnabend aus Gastgebersicht noch ein bisschen unerträglicher.
Während die Landeshauptstädter noch dabei waren, ihr Glück voll auszukosten, ohne sich wirklich erklären zu können, wo es herkam, betrieben die Unioner nach der ersten Schockphase schon wieder Ursachenforschung. Trainer Torsten Völckel jedenfalls machte die schmerzliche Pleite im Spitzenspiel der Staffel II an Kleinigkeiten fest: "Mal hat der letzte Pass nicht gestimmt, dann wurde wieder die falsche Entscheidung getroffen."
Vor allem in der Schlussphase präsentierten sich seine Spieler nämlich konsequent in der Wahl der falschen Lösung. Chancen boten sich gegen Ende zwar förmlich im Minutentakt, doch irgendein Germania-Bein oder die eigene Ungenauigkeit stand dem zweiten und vielleicht auch dritten Heyrothsberger Tor stets im Weg. Ganz gleich ob Max Zimmermann, Tino Raugust oder der eingewechselte Benjamin Beyer - keinem Unioner, der sich der Verantwortung stellte, war das Glück im Abschluss hold.
Eigentlich wollten sich die Gastgeber auch gar nicht in die Situation bringen, reagieren zu müssen. Doch schon nach drei Minuten sorgte ein Ballverlust in der eigenen Hälfte für die 1:0-Gästeführung durch Patrick Kohrmann. Zimmermann war jedoch fünf Minuten später nicht um eine Antwort verlegen, nachdem ihn Stefan Groth bediente. Das 1:1 spiegelte bis zur Pause auch den Spielverlauf wider. Bis auf eine Chance durch Mike Pinno sowie eine Gelegenheit auf der Gegenseite war bis zum Seitenwechsel nichts zu notieren.
Ein zweifacher Aluminiumtreffer der Gäste (50.) hätte nach Wiederbeginn Warnung genug sein müssen. Doch als die Unioner wenig später Andreas Bode unbehelligt ließen, ließ sich Olvenstedts Torjäger die Chance nicht nehmen und schlenzte zum 2:1 aus Gästesicht ein. "Ganz so, als hätten wir vorher von ihm noch nie etwas gehört", kritisierte Völckel das passive Verhalten seiner Defensive. Die Bank der Gastgeber wollte sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen. So reagierte der Trainer mit drei Wechseln, die dem Union-Spiel auch die erhofften Impulse verliehen. Allen voran Beyer und Thomas Müller sorgten mit ihren Vorstößen bis zum Schluss für reichlich Gefahr. Doch aussichtsreiche Chancen fanden bekanntes Ende.
Entsprechend "enttäuscht" zeigte sich der Union-Coach: "Wir haben wieder einmal erfahren, dass der Fußball nicht unbedingt gerecht ist." Besonders bitter mutete die Niederlage angesichts der Tatsache, dass Tabellenführer Förderstedt patzte (1:2 gegen Kleinmühlingen/Zens). "So sind wir Fünfter statt Erster. Das ist ernüchternd, aber wir müssen damit leben."
SV Union Heyrothsberge: Nagel - Ziemann, Boenigk (65. Ulrich), Krümling, Raugust, Vaz, Zimmermann, Seipold (65. Müller), Völckel, Groth, Pinno (73. Beyer)