Kritik ist völlig in Ordnung
Braungebrannt nach seinem Urlaub in Sellin auf Rügen, jedoch auch nachdenklich nach der jüngst geäußerten Kritik an der Vereinsführung zeigte sich Prof. Ulrich Nellessen, Präsident des 1. FC Lok Stendal, am Mittwochabend im Umfeld des Testpiels des Fußball-Verbandsligisten gegen Medizin Uchtspringe.
Volksstimme: Wie gehen Sie mit der vor allem in Leserbriefen geäußerten Kritik an der Führung des Vereins um?
Nellessen: Dass kritische Meinungen geäußert werden, finde ich völlig in Ordnung. Doch es gilt, der Realität ins Auge zu sehen. Als der jetzige Vorstand vor einigen Jahren die Verantwortung bei Lok übernahm, hatten wir acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Zuletzt haben wir mit über 40 Punkten Rang neun in der Verbandsliga belegt. Dass es in der kommenden Serie schwer wird, ist mir natürlich bewusst.
Volksstimme: Die Kritik richtet sich insbesondere auf die Trainerfrage, auf die Trennung von Thomas Schulze, aber beispielsweise auch auf das KADS-Projekt ("Kinder auf der Straße" - Anmerkung d. Red.).
Nellessen: Herr Schulze hat zweifellos eine gute Arbeit geleistet. Die Art seines Abgangs hat uns irritiert. Das KADS-Projekt hat dem Verein ein besonders großes Renommee eingebracht und zum Beispiel dafür gesorgt, dass sich bedeutende Firmen als Sponsoren gemeldet haben.
Volksstimme: Sven Körner soll es nun als Trainer richten. Wie unterstützt das Präsidium ihn?
Nellessen: Herr Körner ist alles andere als eine Notlösung, sondern war auf lange Sicht eine Option für den Trainerposten. Wir unterstützen ihn bereits seit einiger Zeit bei seiner Trainer-Ausbildung. Außerdem spricht für ihn, dass er praktisch alles über den Fußball in Sachsen-Anhalt weiß.