Handball / SC Magdeburg Landsberg – ein "Supertyp" mit schnellen Beinen
Magdeburg. Den SCM-Handballern steckt in der Vorbereitung auf die neue Saison bereits eine harte Trainingswoche in den Beinen, doch Kjell Landsberg zeigt kaum Anzeichen von Müdigkeit. Im Gegenteil, der Neuzugang kam, sah und siegte. Zunächst im Sprint. "Dass Kjell beim Test über 30-Meter-fliegend der Schnellste von allen war, hat selbst mich ein wenig überrascht, denn auf den ersten Blick traut man ihm das vielleicht gar nicht so zu", hinterließ der 1,92 Meter große und an die 100 Kilo schwere Kreisspieler, der "keinerlei Anpassungsprobleme an die neue Umgebung zu haben scheint", auch bei Trainer Frank Carstens einen "hervorragenden Eindruck".
Mit seiner umgänglichen Art, dem feinsinnigen Humor, der professionellen Einstellung und seinem Trainingseifer gewann der 29-Jährige auch schnell die Sympathien seiner neuen Mitspieler. "Kjell ist ein Supertyp. Ich glaube, er passt nicht nur menschlich sehr gut ins Team, sondern ist auch sportlich eine echte Bereicherung. Er hilft uns vor allem in der Abwehr ein großes Stück weiter", gibt Fabian van Olphen seine Eindrücke nach einwöchiger Kennenlernphase wieder.
Und der bisherige Abwehrchef wagt sich sogar noch ein Stückchen weiter aus dem Fenster: "Nachdem, was ich bis jetzt gesehen habe, glaube ich, dass der Kreis mit Bartosz Jurecki und Kjell die am besten besetzte Position in unserer Mannschaft sein könnte."
Und in der Tat macht es Spaß, den in Bad Oldesloe geborenen Handballer bei der Abwehrarbeit zuzuschauen. Mit seinem konzentrierten, umsichtigen Blick, seiner sehr guten Beinarbeit und der Bereitschaft, kompromisslos auch mal dahin zu gehen, wo es wehtut, erinnert Landsberg doch ein wenig an einen seiner früheren Vorgänger beim SCM: Oliver Roggisch.
Doch einen Vergleich mit dem Kreisspieler der Rhein-Neckar Löwen und Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft würde der Diplom-Kaufmann sicher ablehnen, stuft er sich selbst doch in aller Bescheidenheit als "solider Handwerker" ein.
Obwohl ihm "das Zigeuner-Leben eigentlich gar nicht so liegt", wie er sagt, hatte es in den zurückliegenden Monaten viel Veränderungen in Landsbergs Handballer-Leben gegeben. Nach fünf Jahren beim TSV Dormagen wechselte der Kreisläufer im November 2009 nach Göppingen und nahm sechs Monate später schließlich das Angebot des SCM an, der nach dem Weggang von Christoph Theuerkauf Ersatz suchte.
"Unter Handballern ist der SCM mit seiner irren Tradition immer noch eine Wahnsinns-Nummer", so Landsberg, der Magdeburg mit seinen Fans im Rücken immer als unangenehmen Gegner empfunden hat und nun froh ist, dass er nicht mehr gegen ihn spielen muss. "Ich freue ich mich, dass ich beim vielzitierten Neuanfang des SCM dabei sein kann. Die Jungs und ich verfolgen dabei ein gemeinsames Ziel: Wir wollen in der Tabelle wieder Stück für Stück nach oben klettern."