Schwimmen Deutsche Meisterschaften "Kurze Strecken" der Masters in Sindelfingen / Zerbsterin startet sechsmal Drei Titel, zweimal Silber und einmal Bronze für Annemarie Lüdicke
Sindelfingen (sza) l Knapp 900Senioren der Altersklassen (AK) 20 bis 90 aus 240 Vereinen trafen sich am vergangenen Wochenende in der großzügigen Badelandschaft Sindelfingens auf einer 50 Meter-Bahn. Strenge Pflichtzeiten grenzten die Teilnahme ein. Aus Sachsen-Anhalt waren 22 Senioren vertreten, darunter Annemarie Lüdicke vom TV "Gut Heil" Zerbst, die in der AK 75 sechsmal startete.
Die Wettkämpfe begannen am Freitagmorgen mit den 200m Lagen der Frauen AK 75. Die Freistilschwimmerin und Favoritin Helga Reich lag über die ersten beiden Lagen vorn. Lüdicke überholte sie auf der Bruststrecke eindeutig, verlor diesen Vorsprung dann aber wieder beim abschließenden Freistil. Reich siegte in 4.03,99min vor Lüdicke in 4.06,85 min.
100 m Rücken bringt große Überraschung
Die große Überraschung brachten die 100 m Rücken. Hier schwamm Lüdicke mit Rückengleichschlag in 1.53,83min einen Sieg heraus und kam vor der bisherigen Meisterin, Ingrid Lange aus Düsseldorf (1.57,54), an.
"Im Alter lässt die Beweglichkeit im Schultergürtel nach, so dass plötzlich der Brustbeinschlag in Rückenlage Vorteile verschafft", so Lüdicke.
Über 100 m Brust wiederholte sich die Auseinandersetzung mit der Gersdorfer Konkurrentin Gisela Gruber von den Landesmeisterschaften. Gruber lieferte auf der gesamten Strecke einen spannenden Zweikampf. Im Ziel zeigten die Uhren 1.57.00 min für Lüdicke und 1.57,96 min für Gruber.
Über 50m Brust spielte Gruber ihre Sprintfähigkeiten in 49,9sec vor Lüdicke in 52,64sec voll aus und fing mühelos den Titel ein. Die weiteren Konkurrentinnen kamen nicht unter die Minutengrenze.
Über 50 und 100 m Brust konnte man auch die beiden ältesten Schwimmerinnen der Jahrgänge 1920 und 1921 aus Düsseldorf und Bayern in recht zügigem Stil bewundern. Eine von ihnen hält den AK-Weltrekord über 50 m Brust in 1.13,2 min und meistert auch noch mühelos den Startsprung. Beide absolvierten auch noch Freistilstrecken.
Die 50 m Schmetterling wurden überraschend nicht von der Gegenseite gestartet und die Lautsprecheranlage war im Freien nicht zu hören. So musste Lüdicke noch einen kleinen Dauerlauf vor dem Start einlegen und die Schwimmbrille rutschte. Dennoch kam sie zur dritten Meisterschaft in 59,9sec vor zwei um drei Jahre ältere Mitbewerberinnen. Die bessere Helga Reich startete in Vorbereitung auf die Europameisterschaften nur über 100m Schmetterling.
Beim sechsten Start über 200m Freistil erreichte Lüdicke hinter Reich und einer Berlinerin die Bronzemedaille.
Die Siegerehrung wurde in einem großen Zelt im Freibad abgehalten und so gab es bei herrlichem Sonnenschein Gelegenheit, die 25° C im 50m-Becken des Freibades zu genießen, das sich Besucher und Wettkampfschwimmer teilten.