Judo-Landesmeisterschaft U 13 Titel für den Schönebecker Leonardo Graßhoff / Spannung pur im Finale Ein schönes Geschenk: Goldmedaille zum Geburtstag
Merseburg (tbr/fna) l Die Landesmeisterschaften der U 13 waren für Leonardo Graßhoff vom 1. Schönebecker Judoclub, der die Qualifizierung als Bezirksmeister erkämpft hatte, der absolute Höhepunkt. Eine höhere Meisterschaft gibt es aufgrund der großen Mitgliederzahlen im Judo in dieser Altersklasse nicht.
Zunächst gab es einen kleinen Schock an der Waage: Leo hatte einige Gramm "Übergewicht". Somit musste die Erwärmung etwas effektiver ausfallen. Dank Niklas Tausch, der seinen Trainingspartner ordentlich ins Schwitzen brachte, zeigte die Waage genau 34 Kilogramm an.
Im ersten Kampf stand Tobias Menzel (Wittenberg) gegenüber. Leonardo ging konsequent zur Sache und setzte zu einem rechten Ushi-mata an, wofür er Waza-ari erhielt. Die anschließende Festhalte brachte den Sieg.
Bruno Kilian (Halle) war einen ganzen Kopf kleiner, was ein Nachteil für den Schönebecker war. In dieser Gewichtsklasse sind Hüft- und Schulterwürfe sehr beliebt, bei denen es vorteilhaft ist, ein wenig kleiner zu sein. Trainer Kevin Ladebeck gab Leo aber die richtige Linie vor. Nach nur kurzer Zeit warf der Schönebecker seinen Gegner mit einem linken Ushi-mata auf Ippon und stand im Halbfinale.
In diesem traf er Jonte Förster (Magdeburg). Beide kennen sich gut, da sie des Öfteren gemeinsam traineren. So gestaltete sich der Kampf eher unspektakulär. Jonte war passiv, da er lediglich versuchte, Leo auf Distanz zu halten. Dieser konnte trotz unermüdlicher Wurfansätze keine Wertung erzielen. Durch Kampfrichterentscheid (3:0) wurde Leos Aktivität verdient höher gewertet.
Im Finale wartete mit dem dreifachen Landesmeister Franz Töpfer (Köthen) eine anspruchsvolle Aufgabe. Leo setzte direkt seinen Griff durch und somit seinen Gegner größtenteils lahm, da dieser nur mit einseitigem Griff arbeiten konnte. Anders als Leo, der in dieser Hinsicht sehr vielfältig ist. Wie schon im Halbfinale war der Schönebecker wieder der aktivere und stärkere Kämpfer. Die große Stärke von Franz war es, sich in letzter Sekunde aus gefährlichen Lagen herauszuwinden.
Am Ende kam es wieder zum Kampfrichterentscheid. Als drei Fahnen beim "Hentai" hochgehalten wurden, stand der Titelgewinn für Leonardo fest. "In dem Moment, als der Kampf durch die Fahnen entschieden wurde, haben meine Beine vor Aufregung gezittert. So aufgeregt war ich noch nie", sagt er nach dem Kampf.
Nachdem die Anspannung gelöst war, flossen ein paar Freudentränen. Die beachtlichen technischen Fortschritte im letzten halben Jahr lassen große Hoffnungen zu. Da Leo als Jahrgangsjüngster startete, kann er im nächsten Jahr den errungenen Titel in der U 13 verteidigen.
Die Goldmedaille der Landesmeisterschaft war auch gleichzeitig ein schönes Geschenk, denn seine Mutter, die am Mattenrand mitfieberte, hatte Geburtstag.