Fußball Landesklasse-Teams müssen auswärts ran
Wer zieht ins Halbfinale des Kreispokals ein? In allen vier Viertelfinal-Partien heißt es Kreisoberliga gegen Landesklasse.
Salzwedel l Während der SV Liesten 22 beim SV Grün-Weiß Potzehne gastiert, empfängt der FSV Eiche Mieste den SV Eintracht Salzwedel 09. Außerdem reist der FSV Heide Letzlingen zum Kuhfelder SV und der Diesdorfer SV bittet die Landesliga-Reserve des SSV 80 Gardelegen zum Tanz. Alle Spiele werden zeitgleich um 13 Uhr von den jeweiligen Unparteiischen angepfiffen.
Der FSV Eiche Mieste geht als unterklassige Mannschaft als Underdog in das Spiel. Bis zum vorigen Wochenende war die Elf von Danny Kausche in der Kreisoberliga ungeschlagen und konnte bereits sechs Saisonsiege verbuchen. Bei der Salzwedeler Eintracht-Reserve mussten die Eichen eine 1:3-Niederlage und damit die erste Saisonpleite hinnehmen.
Dennoch wird sich Mieste als Vierter der Kreisoberliga nicht verstecken. „Der FSV ist diszipliniert und defensiv gut organisiert. Sie werden sicher auf unsere Fehler lauern und dann im Umschaltspiel versuchen, Steven Helmke und Maik Mertens einzusetzen“, wie der Salzwedeler Trainer Helge Kietzke vermutet.
Fest steht, dass es für die Gastgeber bis hierhin das Spiel des Jahres ist und sie dementsprechend motiviert sein wird. „Mieste ist im Viertelfinale und wird versuchen, gerade vor heimischer Kulisse für die Überraschung zu sorgen“, schätzt Kietzke ein.
Der SV Eintracht Salzwedel geht indes als Favorit ins Spiel. Zuletzt konnten die Jeetzestädter ihre Mini-Krise beenden und den MTV Beetzendorf mit 4:0 in die Schranken weisen. „Unser Ziel ist es, eine Runde weiterzukommen. Wenn man ins Finale will, muss man diese Hürde nehmen. Nach der letzten Negativserie wollen wir dieses Spiel nutzen, um weiter Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu tanken“, wie Kietzke erklärt.
Den FSV Eiche Mieste werden die Gäste dabei aber keinesfalls unterschätzen. „Wir nehmen das Spiel sehr ernst und werden uns dementsprechend vorbereiten. Ich erwarte ein typisches Pokalspiel in dem wir zunächst den Kampf annehmen müssen“, blickt Kietzke auf die Partie.
Personell sieht es bei der Eintracht eher durchwachsen aus. Definitiv ausfallen werden Lukas Biermann, Raik Zipperling, Jan Hoefert und Niklas Gille. Hinter dem Einsatz von Hannes Schreiber steht noch ein Fragezeichen. Schiedsrichter: Cederic Camehl
„In Diesdorf ist es nie angenehm“, spricht der SSV-Trainer Oliver Pabst durchaus aus Erfahrung. Bereits in der zweiten Pokalrunde gastierte die Gardelegener SSV-Reserve bei der SG Diesdorf II/Langenapel II/JüBo II und setzte sich damals erst in der Nachspielzeit knapp mit 3:2 gegen den Kreisklasse-Vertreter durch.
Der DSV musste zuletzt zwei Pleiten in Folge hinnehmen. Allerdings konnten die Diesdorfer im bisherigen Saisonverlauf schon sieben Siege einfahren.
„Diesdorf hat sich wieder gefangen. Der DSV hat viel Rückenwind durch den Ligaalltag und ist sicherlich hochmotiviert. Wir müssen den Kampf annehmen“, blickt Pabst auf die Partie voraus.
Die 80er rangieren nach elf Spieltagen abgeschlagen auf dem ersten Abstiegsplatz. Bislang konnte die Pabst-Elf nur einen mageren Sieg einfahren und musste zudem zehn Niederlagen hinnehmen.
„Wir wollen natürlich in die nächste Runde einziehen, doch leicht wird das nicht. Aufgrund des Klassenunterschieds gehen wir sicher irgendwo als Favorit ins Spiel. Sollten wir an unsere Top-Leistung, wie zum Beispiel lange Zeit gegen Uchtspringe, anknüpfen, stimme ich dem auch zu. Ansonsten wird die Spanne morgen nicht weit auseinander liegen“, wie Pabst erklärt.
In der letzten Saison waren die Voraussetzungen im Vorfeld andere. Somit sollten die SSV-Akteure das Hin- und das Rückspielergebnis schnell aus ihren Köpfen bekommen. In beiden Spielen konnte sich die Landesliga-Reserve deutlich durchsetzen. Am Sonnabend wird dem SSV Gardelegen II wieder eine wichtige Achse fehlen. Während Florian Koch und Michael Hille definitiv ausfallen werden, steht hinter dem Einsatz von Christian Krziwanie noch ein dickes Fragezeichen. Schiedsrichter: Guido Eisenschmidt
Die 22er konnten wettbewerbsübergreifend die letzten sieben Spiele gewinnen und strotzen deshalb nur so vor Selbstvertrauen. Somit muss der SVL-Coach Michael Piotrowski im Vorfeld auch nicht lange um den heißen Brei herumreden: „Wir wollen eine Runde weiterkommen. Dabei spielt es auch keine Rolle wie. Natürlich wäre es aber wünschenswert, wenn man die Angelegenheit frühzeitig in die richtige Bahn lenkt.“
Auch personell läuft es bei den Rand-Salzwedelern richtig gut. Morgen muss Piotrowski lediglich auf Henning Glameyer verzichten.
Die Grün-Weißen sind indes eine sehr erfahrene Mannschaft. Viele Akteure spielten bereits höherklassig, In der Liga läuft es nach dem Abstieg richtig gut. Mit 23 Punkten rangieren die Grün-Weißen nur zwei Zähler hinter dem Ligaprimus auf Position zwei.
„Potzehne ist eine eklige Mannschaft, die kämpferisch sehr stark ist“, schätzt Piotrowski den Kreisoberligisten ein.
Diese Merkmale kennen die Liestener auch aus der Landesklasse. „Ich denke, dass wir morgen das Spiel machen werden. Potzehne wird tief stehen und versuchen, auf Konter zu setzen. Für uns ist es ein Spiel wie jedes andere auch“, blickt der Liestener Trainer auf diese Partie voraus.
Sollte der SV Liesten an seine Normalform herankommen und früh in Führung gehen, werden sich die Rand-Salzwedeler auch souverän durchsetzen. Schiedsrichter: Michael Damke
Der FSV Heide Letzlingen hat sich nach dem schwierigen Saisonstart stabilisiert und geht gefestigt in dieses Aufeinandertreffen. Aktuell haben die Heide-Kicker 17 Punkte auf dem Konto und führen damit das breite Mittelfeld an.
Ganz anders sieht es beim Kuhfelder SV aus. Der KSV holte bisher nur magere fünf Punkte und rangiert damit auf dem ersten Abstiegsplatz. Somit kann man im Vorfeld sicherlich streiten, ob dieses Pokalspiel aus Sicht der Blau-Weißen zur richtigen Zeit kommt. Schließlich liegt der Fokus auf dem Abstiegskampf in der Liga und der Pokal sollte eigentlich nur das Zubrot sein.
Der gesamte Druck liegt ausschließlich beim FSV Heide Letzlingen. Das weiß auch der FSV-Trainer Dirksen Höft: „Wir brauchen nicht lange diskutieren. Wir sind der Favorit, sollten die Kuhfelder aber keinesfalls unterschätzen. In Kuhfelde wurde über Jahre hinweg hervorragende Arbeit geleistet. Die bisherigen Auftritte im Pokal waren teilweise faszinierend. Allerdings stottert der Motor in der Liga etwas.“
„Wir wollen ins Halbfinale und sind gewarnt. Wir haben Kuhfelde in Potzehne beobachtet und wissen ganz genau, was auf uns zukommt. Wir werden ein gutes Rezept finden“, wollte sich Höft noch nicht zu sehr in die Karten gucken lassen.
Personell sieht es beim FSV Heide Letzlingen richtig gut aus. Der Halbfinalist der Vorsaison muss lediglich auf Marc Schlamann verzichten. Auf dem Papier haben die Letzlinger von den Landesklasse-Vertretern morgen den leichtesten Gegner vor der Brust.
Sollten die Heide-Kicker entsprechend der Aussagen ihres Trainers Dirksen Höft auftreten, werden sich die Gäste auch souverän durchsetzen. Sollten die Warnungen ins eine Ohr rein und ins andere Ohr rausgehen und der Gegner zudem leicht unterschätzt werden, könnte der Schuss auch in Kuhfelde mal schnell nach hinten losgehen. Schiedsrichter: Thorsten Ebeling