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Rudern Neues Boot, neues Glück für Elena Carius vom SC Magdeburg

Bei der Trainingsmaßnahme der U 19 in Hamburg gewinnt Elena Carius vom SC Magdeburg im Zweier ohne Steuerfrau. Adrian-Nick Bastian wird Zweiter im Einer.

Von Daniel Hübner 14.04.2021, 01:00

Magdeburg. Die Deutsche Sporthilfe hat gestern eine freudige Botschaft aus Sicht der Magdeburger Ruderer übermittelt. In der Nachricht steht nämlich, dass Lena Wölke, Carlotta Wolff und Adrian-Nick Bastian vom SCM in die Basis-Förderung aufgenommen wurden. Sie gehören damit zum elitären Kreis von 2000 Nachwuchstalenten im Land, sie erhalten einen Versicherungsschutz, ihnen werden Seminare angeboten und sie bekommen einen Zugang zum Karriere-Portal der Sporthilfe. Aber ihre Karriere wollen die Wassersportler der Grün-Roten zunächst auf dem Wasser fortsetzen. Und während U-23-Athletin Wolff im Wettkampf pausierte, haben die U-19-Schützlinge Wölke und Bastian an einer Trainingsmaßnahme der Regionalgruppe Nordost in Hamburg teilgenommen. Mit unterschiedlichen Resultaten.

Das beste Ergebnis allerdings vorweg: Elena Carius ist zum Sieg gefahren. Nicht als Skullerin, als die sie im vergangenen Jahr noch die Elbe im Training abfuhr, sondern als Riemerin im Zweier ohne Steuerfrau gemeinsam mit Franziska Fischer aus Potsdam. Das hat auch ihren Trainer Paul Zander positiv überrascht. „Beide rudern erst seit dem Trainingslager im März in Berlin miteinander“, berichtete der Trainer. „Aber sie sind sehr ehrgeizig, arbeiten fleißig und haben bereits einen sehr guten Rhythmus im Boot gefunden.“

Trotzdem: „Ich war natürlich überrascht, dass es so gut lief“, sagte Elena Carius. „Ich bin in Berlin zunächst mit zwei anderen potenziellen Partnerinnen gefahren – aber mit Franziska hat es sofort sehr gut geklappt.“ Dennoch sehen sie sich natürlich selten, fahren nur wenige Einheiten an den Wochenenden gemeinsam in einem Boot, sammeln deshalb auch nur wenige Trainingskilometer. „Aber wir haben einen ähnlichen Schlag und sind sehr anpassungsfähig“, berichtete Carius. „Deshalb finden wir nach wenigen Schlägen schnell zusammen.“ Und nicht zuletzt: „Nach den ganzen Mühen in den vergangenen Monaten und im gesamten letzten Trainingsjahr war das Ergebnis auch eine Belohnung“, resümierte die 17-Jährige zum Finale von Hamburg.

Dieser Trainingswettkampf diente als Ersatz für die ausgefallene Langstrecken-Regatta, die am letzten März-Wochen-ende in Leipzig-Burghausen ausgetragen werden sollte. Athleten aus Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen. Sachsen-Anhalt und Thüringen nahmen daran teil und simulierten über die olympischen 2000 Meter den Ernstfall inklusive Vor- und Endlauf.

Letzteren verpasste indes Lena Wölke im Einer. „Mit ihrem siebten Platz bin ich nicht zufrieden“, erklärte Zander. Die 18-Jährige habe „noch nicht in ihren Wettkampf-Rhythmus gefunden“, ergänzte der Coach. Für die beiden Jüngsten im Magdeburger Trikot war es der erste Start in dieser Altersklasse. Im Zweier ohne Steuermann belegten Tom Hesse/Malvin Grosser den 14.?Platz. „Erstmals haben sie gesehen, im Junioren-A-Bereich die Post abgeht“, berichtete Zander, der ergänzte: „Beide Jungen gehören zu denjenigen, die unter der Corona-Pandemie besonders gelitten haben.“

Das ist ein gutes Zwischenergebnis in der Vorbereitung.

Adrian-Nick Bastian

Nun haben sie einen ersten Eindruck davon bekommen, welche Arbeit noch auf sie wartet, um ins Spitzenniveau der U 19 reinzufahren. „Sie werden den Kopf nicht in den Sand stecken“, betonte Zander. Zumal Hesse und Grosser sich für einen internationalen Auftritt noch ein Jahr akribisch vorbereiten können.

Darauf will indes Adrian-Nick Bastian nicht warten. Wenngleich die für Pfingsten in München geplanten Europameisterschaften der Junioren bereits abgesagt wurden. Ein neuer Termin im Herbst wird geprüft. Höhepunkt für die Magdeburger wäre in diesem Jahr derzeit die Weltmeisterschaft vom 11. bis 15. August in Plowdiw (Bulgarien). „Ich hoffe, dass die weiterhin geplanten Wettkämpfe stattfinden können“, sagte der 18-Jährige.

Dabei ist es derzeit schwierig für ihn, das Training in vollem Umfang zu absolvieren. „Ich schaffe mein Pensum momentan einfach nicht“, erklärte der Skuller, der mit Schule, mit Fahrschule und Rudern allzu sehr ausgelastet ist in diesen Tagen. Dass er im Winter dennoch die richtigen Grundlagen geschaffen hat, hat Bastian in Hamburg gesehen. Mit dem zweiten Platz im Einer.

„Damit bin ich sehr zufrieden“, erklärte Bastian, „das ist ein gutes Zwischenergebnis in der Vorbereitung.“ Dabei war er einigermaßen unsicher ob seiner Leistungsfähigkeit in den Vorlauf gestartet. „Aber mit dem ersten Platz hatte ich ein positives Gefühl gewonnen.“ Und mit diesem konnte er entsprechend sein Finale erfolgreich gestalten. Das gewann indes Oliver Holz aus Rostock. „Es waren einige Skuller dabei, die ein gutes Niveau hatte“, sagte Zander. Der Kampf um die WM-Plätze ist eröffnet.