Hundesport Nedlitzer Hundezüchterin Ines Höhne macht "Zerbster Schloß" weltweit bekannt Oldie "Amadeus" stiehlt allen die Show
Die Nedlitzer Hundebesitzerin und -züchterin Ines Höhne hat sich seit Jahren mit ihrem Zwinger "vom Zerbster Schloß" einen Namen gemacht. Zahlreiche Preise weltweit hat sie mit ihren Hunden abgeräumt.
Nedlitz l "Die Hundezucht liegt bei uns in der Familie", erklärt die Nedlitzer Tierliebhaberin Ines Höhne. Bereits im Alter von drei Jahren bekam sie von ihrem Vater Rolf, der selbst Leistungsrichter und Hundeführer bei der Polizei war, einen Schäferhund geschenkt. Ihre Oma war damals Vorsitzende der Zerbster Ortsgruppe.
Über den Hundesport lernte die Nedlitzerin auch ihren Mann Jürgen kennen. Schnell war klar, dass ein eigener Hund her muss. Ein Schäferhund kam für die Wohnung nicht in Frage, da wurde nach einem sogenannten "Bonsai-Schäferhund", einem Australien Terrier, Ausschau gehalten. Mitte der 80er Jahre kam "Räuberleins Hexe" zur Familie Höhne nach Nedlitz. Nach dem Mauerfall präsentierten die Höhnes erstmals ihre Hunde erfolgreich auf Ausstellungen. Der erste große Erfolg stellte sich gleich 1991 ein, als "Hexe" bei der Weltausstellung den dritten Platz erreichte.
Auf einer Ausstellung erspähten Höhnes eine Rasse mit langem, seidigem Haar. Sie hatten sich sofort in diese Australien Silky Terrier verliebt und beschlossen, auch diese Rasse in ihre Zucht aufzunehmen und auszustellen.
"Unser erfolgreichster Hund ist ¿Amadeus of Magic Melody\', so Ines Höhne stolz. "Er stammt aus einer österreichischen Zucht. An jedem Ort, der auf dem europäischen Kontinent erreichbar ist, also wo wir mit dem Auto hinkommen, da wird ausgestellt", so die reisefreudige Züchterin.
Namen wie "Lady Lucretia vom Zerbster Schloß", "Jungfer Josephine vom Zerbster Schloß", ja sogar "Katharina die Große vom Zerbster Schloß" haben nationale und internationale Titel errungen und den Namen Zerbst auf internationaler Bühne bekannt und berühmt gemacht.
Im vergangenen Jahr war Familie Höhne "nur" bei 32 Ausstellungen, sonst besuchen sie 40 bis 50. 14 Mal davon waren sie im Ausland unterwegs. 32 Mal wurden Silky- und 22 Mal Australien-Terrier gezeigt. Die Bilanz ist beeindruckend (siehe Infokasten). "Amadeus ist einfach anatomisch und optisch der schönste Hund. Er wird auch erfolgreich im In- und Ausland als Deckrüde eingesetzt", so Hundemutti Höhne. "Er hat 120 Kinder in ganz Europa."
So wird der "Oldie" - er wird am 27. Januar neun Jahre alt - auch auf Clubsieger-Ausstellungen, wo die Nachzucht präsentiert wird, gezeigt. Dort platzierte er sich, samt seiner Kinder, zweimal auf Rang eins. "Das ist wichtig", so Höhne. "So sehen die Leute, dass auch alte Hunde fit und gesund sind."
Auf die Ausstellungen werden die Hunde gut vorbereitet. Immerhin müssen sie bis zu einer halben Stunde ruhig im Ring stehen, um sich einer Bewertung durch die Richter zu unterziehen. Die lange Autofahrt und der Aufenthalt im Hotel, also in fremder Umgebung, fällt ihnen leicht, solange ihr Frauchen dabei ist. Manchmal nehmen bis zu 40 000 Hunde an einer Ausstellung teil. Was da los ist, ist kaum vorstellbar. So hat Ines Höhne viele witzige Anekdoten bereit, die aus ihr nur so heraus sprudeln.
Ihre Erfahrungen gibt sie seit 2001 als Rassebetreuerin für Silky-Terrier in ganz Deutschland weiter. Sie vertritt die Belange des Terrier-Clubs Deutschland.
Besonders stolz ist die 15-fache "Hundemutti", darunter sind acht Veteranen, auf ihre Welpen. Zur Zeit hat sie sieben Australien- und vier Silky-Terrier-Hundebabys. "Sie wurden aber bis nach Weihnachten nicht abgegeben", berichtet sie vehement. "Ich bin strikt dagegen, dass Hundewelpen als Weihnachtsgeschenke überreicht werden."
So ist noch mehr Leben im Hause Höhne in Nedlitz, denn 15 Hunde und elf Welpen müssen erst einmal versorgt und beschäftigt werden. Sorgen, dass sie die Welpen nicht los wird, muss Ines Höhne nicht haben, denn nur vier Züchter für Silky-Terrier gibt es noch in Deutschland. Es ist sehr selten, dass diese Welpen angeboten werden können.
In naher Zukunft wird die Nedlitzerin nach Zerbst ziehen, in die Nähe ihres Zwingernamens, am Zerbster Schloß. Darauf freut sie sich, denn auch die Hunde werden dort in modernerer Umgebung untergebracht sein.