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Fußball-Sparkassencup, Finale Schönebecker SC bezwingt den TV Askania Bernburg mit 5:4 nach Elfmeterschießen Seidel sichert als Stand-by-Spieler den Coup

Von Tino Schönberg 12.08.2013, 01:28

Mit der knappsten aller Entscheidungen, nämlich der vom neuralgischen Strafstoßpunkt, sollte nach dem Spiel um Platz drei auch das Finale des Sparkassen-Cups im Hegerstadion entschieden werden. In diesem setzte sich, nach einem 1:1 nach 90 Minuten, der Aufsteiger in die Fußball-Verbandsliga, der Schönebecker SC, gegen seinen künftigen Liga-Konkurrenten, den TV Askania Bernburg, mit 4:1 durch.

Calbe l Nach dem Abpfiff der regulären Spielzeit ballte Christoph Seidel, seines Zeichens Torhüter der Verbandsliga- Kicker des Schönebecker SC, die Fäuste und stieß einen Freudenjubel ob der zuvor erreichten gegentorfreien Spielzeit aus. Da wusste er aber noch nicht, dass er sich im anschließenden Elfmeterschießen als der große Gewinner des Tages herauskristallisieren sollte.

Auf dem Weg zu diesem spannenden Finish wurde den Zuschauern guter Sport geboten, bei dem zu Beginn vor allem die leicht favorisierten Kreisstädter das Spiel bestimmten. So hatte TVA-Kapitän Michael Schmidt nach einem Doppelpass mit Matthias Härtl die große Möglichkeit von halblinker Position, doch vereitelte sich SSC-Keeper Christoph Breitmeier die Großchance aus Nahdistanz (6.).

Frühe Askania-Führung

Nach einem unnötigen Ballverlust und Foul auf der rechten Abwehrseite der Schönebecker besaßen die Bernburger die nächste gute Gelegenheit in Führung zu gehen. Der vom Bernburger Außenspieler Marcus Schubert getretene Freistoß fand den am Fünfmeterraum freien Thomas Baumgarten, der keine Mühe hatte, Breitmeier im SSC-Gehäuse per Kopfball zur frühen 1:0-Führung (10.) zu überwinden. Die "Grünen" antworteten ihrerseits durch eine gute Chance von Vit Fiser (13.).

Es folgte der erste wichtige Wechsel der Partie. Die Trainer der Schönebecker, Rene Kausmann und Heiko Böhler, beorderten Jacek Imianowski in die Innenverteidigung. Ein guter Griff, sollte der Pole fortan ein starkes Spiel bieten.

Verletzung wird zum Glücksfall

In der Folgezeit pendelte der Ball zwischen den Strafräumen hin und her, hatte der SSC bisweilen seine liebe Mühe mit den aggressiven Bernburgern. Nach 39 Minuten war dann das Spiel für den Verletzten Breitmeier vorbei. Es kam der in dieser Spielzeit erstmals bei der Mannschaft weilende Christoph Seidel zu seinem Einsatz zwischen den Pfosten.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff bot sich dem SSC zudem die große Möglichkeit zum Ausgleich, als Robert Renger mit seiner Freistoß-Flanke Carlos Rodrigo De Oliveira fand, dieser aber per Kopfball nur den Außenpfosten touchierte (40.). Auf der Gegenseite hatte der SSC das Glück auf seiner Seite, brauchte Schmidt für den TVA viel zu lang, anstatt direkt ins halbleere Tor zu schießen (41.).

Somit hieß es 1:0 für Bernburg, das in der zweiten Halbzeit merklich von seiner Dominanz einbüßte. "Wir standen defensiver und wollten uns auf den entscheidenden Konter konzentrieren", so Askania-Coach Thomas Diedrich. Dennoch hätte Matthias Härtl frei durch das 2:0 erzielen müssen, bevor er im letzten Moment von Renger gestört wurde (54.). Zudem Strich ein Wegener-Schuss nur um Zentimeter am vom Seidel gehüteten Kasten vorbei (57.).

SSC übernimmt Kontrolle

Danach war es aber vorbei mit Askanias Angriffs-Herrlichkeit. Die Elbestädter, immer wieder angetrieben von ihrer starken Innenverteidigung und dem davor wirbelnden Andreas Sommermeyer, übernahmen die Kontrolle.

Erst scheiterte Felix Krause mit einem Schuss aus der zweiten Reihe am TVA-Keeper Patrick Baldauf, bevor er sich nach einer Sommermeyer-Flanke vehement gegen den Bernburger Verteidiger Mario Mäkel durchsetzte und per Kopf ins lange Eck traf (65.). Zu vehement, wie die Bernburger befanden. Mäkel zog sich zumindest einen Cut am Auge zu und musste raus (66.). Die einzig weitere Großchance besaß erneut Krause, der jedoch an Baldauf und dem Pfosten scheiterte. Danach war die reguläre Spielzeit abgelaufen.

Es folgte die Lotterie vom Punkt, bei der erst die Latte für die "Grünen" gegen den Bernburger Stephan Duscha rettete und dann Seidel stark gegen Marius Nowoisky hielt. Der verschossene Elfer von Renger gegen Baldauf änderte letztlich nichts am "verdienten Sieg" der Schönebecker, wie Heiko Böhler befand. "Auch ohne sechs wichtige Spieler haben wir bewiesen, dass wir gegenüber Bernburg mindestens ebenbürtig sind", so der Coach zufrieden. Aber auch TVA-Coach Diedrich befand: "Wir sind für die Verbandsliga gerüstet, müssen hier aber eine unserer vielen Chancen zum entscheidenden 2:0 nutzen."

Schönebecker SC: Breitmeier (39. Seidel) - Imianowski, C.R. de Oliviera, Prosovsky (46. Rothe), Falkenberg, Fiser, Renger, Sommermeyer, Elias, Schulz (46. Gerwien), Krause

TV Askania Bernburg: Baldauf - Oehme, Nagel, Baumgarten, Wegener (79. Bauer), Härtl,Schmidt, Duscha, Salis, Schubert, Mäkel (66. Nowoisky)