Fußball Kreisliga, F-Junioren: ESV Lokomotive Salzwedel - SSV 80 Gardelegen 3:3 (1:2) Spätes Selimi-Tor sichert ESV Lok die Meisterschaft
Viel spannender hätte das Saisonfinale am Sonntag in der Kreisliga der F-Junioren nicht sein können. Ausgerechnet am letzten Spieltag standen sich die beiden Streithähne um die Meisterschaft, ESV Lokomotive Salzwedel und SSV 80 Gardelegen, im Salzwedeler Seelenbinder-Stadion gegenüber.
Von Florian Schulz
Salzwedel l Da die Partie 3:3 (1:2) endete, durfte der ESV jubeln. In einer jederzeit spannenden und auch teilweise nicht ganz fairen - es gab nicht wenige Fouls - Begegnung glich Lias Selimi etwas mehr als eine Minute vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Thomas Kölle zum 3:3 aus, wodurch seine Mannschaft jubeln durfte, weil sie im Torverhältnis drei Treffer besser war als der SSV, der sich den Titel aber nach der in Salzwedel gezeigten Leistung ebenso verdient gehabt hätte.
Die Gardelegener standen unter Zugzwang und waren in der ersten Halbzeit auch die bessere Mannschaft. Der ESV Lok ließ es bewusst etwas defensiver angehen, selbst der Wirbelwind in der Offensive, Neo Preuß, war oft weit hinten zu finden. Obwohl der SSV mehr Zug zum Tor entwickelte, waren es die Platzherren, denen die ersten beiden guten Möglichkeiten der Spitzenpartie gehörten. Oliver Koch und Sebastian Dembeck konnten ihren Freiraum jedoch nicht nutzen. Koch scheiterte an Gäste-Schlussmann Jonathan Stern (6.), Dembeck legte sich die Kugel etwas zu weit vor, die sich dann Stern schnappte (8.). Eine Minute nach der zweiten Lok-Chance zog Gardelegens Kevin Schulz ab, traf aber nur den Pfosten (9.). Ein tolles Solo von Salzwedels Neo Preuß brachte ebenfalls keinen Erfolg, er zielte am SSV-Kasten vorbei (10.). Sein Mannschaftskollege Lias Selimi hatte wieder nur zwei Minuten später freie Schussbahn, beförderte die Kugel jedoch am Gehäuse vorbei (12.).
Nach einem von Vanessa Reuter gehaltenen Schulz-Schuss war es Justin Linnow, der die Gäste per Abstauber mit 1:0 (15.) in Führung brachte. Doch die Gardelegener vom Trainergespann Maik Schnürer/Michael Kutschki ruhten sich nicht auf ihren Lorbeeren aus und spielten weiter nach vorn. Mit Erfolg, denn Marvin Mertens traf zum 2:0 (20.+2). ESV-Torhüterin Reuter machte dabei im kurzen Eck allerdings nicht die beste Figur. Doch schon im Gegenzug gelang Preuß der Anschlusstreffer. Ein starkes Solo schloss der ESV-Torjäger noch vor der Pause mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:2 (20.+3) ab.
So gut wie die erste aufhörte, begann die zweite Halbzeit für die Eisenbahner. Mit einem Flachschuss besorgte nämlich Selimi den 2:2-Ausgleich (21.). Nun waren wieder die Gäste gefordert, die das Spiel ja gewinnen mussten. Ein Standardtor bescherte ihnen die erneute Führung. Nach einer gut getimten Ecke von David Scheinert köpfte Felix Lasse Kutschki zum 3:2 (30.) ein. Nun standen wiederum die Platzherren unter Zugzwang, die Druck aufbauten, allerdings auch immer wieder auf die Konter des SSV Acht geben mussten. Erst in der 39. Minute durfte der ESV Lok jubeln, als Selimi mit einem schönen Tor der 3:3-Ausgleich (39.) gelang. Gardelegen warf nun noch einmal alles nach vorn, Scheinert zielte nach guter Einzelleistung aber knapp drüber (40.+1), so dass die Hoffnung auf die Meisterschaft für die Rolandstädter dahin war.
Überglücklich zeigten sich hingegen nach einem mitreißenden Spiel die Eisenbahner. "Ich kann das noch gar nicht glauben", sagte ESV-Trainer Steve Grünheit während der Meisterehrung, die von Gerhard ter Burg vorgenommen wurde. Der SSV hat am Sonntag die Chance zur Revanche, denn im Kreispokalendspiel treffen die beiden Teams in Klötze erneut aufeinander.
ESV Lokomotive Salzwedel: Reuter - Paul, O. Koch, M. Koch, Preuß, Grell, Kahlert, Dembeck (Oppe, Rauhut, Selimi).
SSV 80 Gardelegen: Stern - Bornac, Linnow, Schulz, Reinke, Kutschki, Scheinert, Stöwesandt (Mertens, Lenz).
Torfolge: 0:1 Justin Linnow (15.), 0:2 Marvin Mertens (20.+2), 1:2 Neo Preuß (20.+3), 2:2 Lias Selimi (21.), 2:3 Felix Lasse Kutschki (30.), 3:3 Lias Selimi (39.).