Mark Frank erreicht mit Unterstützung der Zuschauer die WM-Norm "Speer-Bär" Lange geht die Lockerheit ab
Schönebeck. Den Sprung auf das Podest hat Björn Lange verpasst, unzufrieden war er mit seinen Ergebnissen im Speerwurf-Wettbewerb der Männer am Sonntag dennoch nicht. "Von der kämpferischen Leistung her bin ich mit mir im Reinen. Auch die Weiten waren einigermaßen stabil. Ich bin also nicht todunglücklich", sagte der Athlet des SC Magdeburg nach dem Wettkampf augenzwinkernd. Da hatte der selbsternannte "Speer-Bär" dann auch sein Lachen wiedergefunden.
Denn die nötige Lockerheit war es, die ihm während des Wettkampfes ein wenig abzugehen schien. Immer wieder stieß er zwischen den einzelnen Versuchen sein 800-Gramm-Arbeitsgerät abseits der Anlaufzone in den Rasen oder kickte kleine Steine von der Tartanbahn, den Kopf gesenkt, im Selbstgespräch versunken.
So blieben dann auch die 75,32 Meter aus dem zweiten Durchgang sein weitester Wert und bedeuteten am Ende Platz vier in Schönebeck. "Der ganz große Ausreißer nach oben hat gefehlt", bekannte er. Die äußeren Umstände schieden jedoch bei Langes Ursachenforschung aus: "Durch die Hitze bleibt die Muskulatur auf Betriebstemperatur. Der Wind war okay, hätte vielleicht ein bisschen mehr von rechts wehen können." So war der "Quasi-Lokalmatador" dann doch ein bisschen ratlos, denn auch die Zuschauersympathien waren klar zu seinen Gunsten verteilt.
Diese musste sich der spätere Sieger, Mark Frank vom 1. LAV Rostock, erst hart erarbeiten. Vor seinem dritten Versuch haderte er noch mit dem Schönebecker Publikum: "Es ist zu leise hier." Das hatte sich jedoch spätestens bei seinem sechsten Wurf erübrigt. Frank erreichte - diesmal mit rhythmischer Unterstützung der Zuschauer - die 82,54 Meter und sicherte sich somit nicht nur den ersten Platz beim SoleCup, sondern auch die WM-Norm für Daegu/Südkorea. Diese verpasste zwar der Zweitplatzierte Chen Qi aus China, doch brachte dieser lediglich einen Wurf in die Wertung ein.
Qis Landsmännin Liu Chumhua dominierte mit 54,97 Metern den Wettbewerb der Frauen, dies allerdings nur, da die übrigen beiden Konkurrentinnen ihre Teilnahme kurzfristig absagten.