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Basketball Steht der VfL Kalbe/Milde vor dem Neuanfang?

Die Saison in der Basketball-Oberliga ist für die Männer des VfL Kalbe/Milde seit vergangenem Sonnabend vorbei.

Von Thomas Koepke 14.02.2017, 04:00

Kalbe/Milde l Gerade so konnta man - mit Schützenhilfe des SV Halle - den Klassenerhalt schaffen. Doch es riecht dennoch stark nach Abschied aus dem sachsen-anhaltischen Oberhaus.

Es war das Jahr 2006. Die Basketballer des VfL marschierten ungeschlagen durch die damalige Landesliga Nord-West (32:0 Punkte) und stiegen in die Oberliga auf. Ein Jahr später, als Vize-Landesmeister, ging es sogar noch eine Etage höher - in die Regionalliga. Selbst dort schaffte man zwar sportlich den Ligaverbleib, doch es folgte der Rückzug in die Oberliga.

Dort gehören die Mannen um Spielertrainer Harald Lotsch seitdem praktisch zum Inventar des Oberhauses. Die Ligazugehörigkeit gipfelte im Jahr 2014 mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft. Danach wurde es schwer, sehr schwer sogar. Immer wieder plagten personelle Probleme den VfL, und Nachwuchs rückte nur sporadisch oder sogar gar nicht nach. Die Mannschaft wurde älter, einige Spieler Familienväter und stehen mit beiden Beinen im Leben. Der Basketball war nicht mehr alles.

Nun, am Sonnabendabend, sind die Mildestädter gerade noch so dem Abstieg entkommen, schafften den quasi nur, weil der SV Halle gegen die Justabs voll punktete. Doch beim VfL denkt man dennoch über einen Rückzug nach.

„Wir müssen uns jetzt natürlich zeitnah zusammensetzen und eine Entscheidung treffen. Die Tendenz geht aber eher Richtung Rückzug“, so Harald Lotsch. Die Oberliga könnte also in der nächsten Saison ohne den VfL stattfinden. Das würde aber nicht nur das Ende einer sehr erfolgreichen Ära mit Spielern wie Michael Berck, Christian Mehlicke, Jan Lohse, Daniel Günther oder Lotsch selbst bedeuten, sondern birgt auch Potenzial für einen Neuanfang.

„Wir sind alle älter geworden. Hinzu kommt, dass wir nicht alle in der Nähe wohnen. Einige fahren viele, viele Kilometer, um zum Spiel zu kommen. Ein echtes Training ist schon seit einiger Zeit nicht mehr möglich“, erläutert Lotsch. Allerdings setzt er sofort auch ein positives Signal. „Wenn wir uns für einen Rückzug entscheiden, wäre das zwar schade, aber es geht auf jeden Fall weiter. Wir überlegen, wieder in der Bezirksliga zu starten mit einer Mischung aus erfahrenen und auch jungen Spielern aus unseren Nachwuchsteams. Ich denke, das wäre eine gute Option“, so Lotsch, der auch selbst noch nicht weiß, wie es mit seiner aktiven Kariere weitergeht.

Laut Lotsch würde es auch kaum Sinn machen, in der kommenden Oberliga-Saison nur mit den Nachwuchsspielern aufzulaufen. „Das wäre brutal, da reicht einfach das Niveau und auch das Alter noch nicht aus. Ich denke, es wäre der richtige Schritt unten und von vorn anzufangen“, so der Spielertrainer kurz nach Spielende am Sonnabend.

Und einige hoffnungsvolle Talente gibt es beim VfL. In der erfolgreichen U16-Mannschaften spielen Akteure wie Tim Schülke, der schon auf einige Minuten in der Oberliga-Mannschaft zurückblicken kann, oder auch Tobias Lenz und Malte Schmieder.

„Einige alte Hasen werden dann auch weiterspielen, einfach aus Spaß an der Freude. Mit den jungen Akteuren wäre das eine gute Mischung“, so Harald Lotsch.