Handball Roman Bruchno vom HV Staßfurt über ungewohnte Positionen und den Alltag als Vater Verantwortung auf und neben dem Feld
Mehr Freiheit bedeutet mehr Verantwortung. Das weiß auch Roman Bruchno vom Mitteldeutschen Handball-Oberligisten HV Rot-Weiss Staßfurt. Beim 29:24-Sieg in Wolfen überzeugte der Rückraumspieler auch auf veränderter Position.
Staßfurt l Nein, ungewohnt war die Rolle, die Bruchno gegen die HSG Wolfen am Sonnabend in der zweiten Halbzeit einnahm, nicht. Zumindest nicht für ihn. "Ich habe in der vergangenen Saison zweimal auf Rückraum Mitte gespielt, als wir die gleiche Konstellation mit den vielen Verletzten hatten", sagt der Staßfurter, der normalerweise auf der rechten Rückraumseite anzutreffen ist.
Als Linkshänder ist der 25-Jährige ohnehin prädestinierter für die Aufgabe als "Shooter" denn als Ballverteiler. "Aber ich spiele gern dort, man hat viel mehr Freiheiten." Spielzüge koordinieren, den freien Mitspieler suchen und vor allem noch einen Tick mehr auf der Höhe sein als der Rest des Teams - damit hat Bruchno kein Problem, wenngleich er weiß: "Die Verantwortung ist größer."
Diese muss er derzeit auch in einem Bereich übernehmen, der vom Handball weit entfernt ist: der Familie. Seit wenigen Wochen bereichert Sohn Jarno sein Leben und das von Freundin Andrea. "Die romantische Vorstellung, die man vorher vom Vaterwerden hat, ist natürlich erstmal dahin. Durchschlafen kann man jedenfalls nicht. Aber ich sehe locker darüber hinweg." Hinzu kommt, dass Bruchno kürzlich mit einem Master-Studium begonnen hat, "da rückt der Handball ein Stück zurück". Ganz verdrängen kann und will er ihn dennoch nicht.
Und was sagt der frischgebackene Vater im Bezug auf potenziellen Handball-Nachwuchs in der Familie? Mit Jarno soll später einmal fleißig geübt werden, natürlich das Bällewerfen. "Klasse wäre, wenn er ihn mit links fängt."