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Fußball Niegripp gedanklich nicht auf der Höhe

Im Landesliga-Debüt enttäuscht die SG Blau-Weiß gegen den MSV Börde auf ganzer Linie. Mit einem 1:3 (0:1) ist der Aufsteiger gut bedient.

Von Björn Richter 27.08.2018, 01:01

Niegripp l Steven Zeuch wollte sich diese Herausforderung eigentlich gar nicht geben. Der Defensivspezialist hatte im Sommer nach dem Aufstieg der SG Blau-Weiß Niegripp in die Landesliga darüber nachgedacht, ob es nicht besser wäre, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Dann aber stellte sich der 28-Jährige doch in den Dienst des Teams und versucht nun gemeinsam mit Hendrik Schäfer, die Innenverteidigung des Liga-Neulings dicht zu halten. Schäfer selbst warf am Sonnabend nach 55 Minuten seine gesamte hünenhafte Gestalt in den Versuch, das 0:2 zu verhindern. Vergeblich, der 34-jährige Routinier verletzte sich in dieser Szene sogar noch. Und Sascha Krüger? Der Torhüter, der gewiss ganz andere Angebote auf dem Tisch zu liegen hatte, bewahrte die SG mit seinen Paraden davor, dass die Niederlage gegen den Magdeburger SV Börde weitaus höher als beim letztlichen 1:3 (0:1) ausfiel.

Jenes Trio war dann auch im Auftaktspiel explizit von der Kritik ausgenommen, die Trainer René Sandmann äußerte: „Mit so einem Auftritt holen wir keinen einzigen Punkt in der Landesliga. Wir als Trainerteam appellieren am Freitagabend bei der Spielvorbereitung an die Mannschaft. Wenn ich danach aber noch bis sonst wann unterwegs bin und am nächsten Tag auf einen Gegner wie Börde treffe, wird es eben nichts. Diese Erfahrung habe ich vor 25, 30 Jahren am eigenen Leib gemacht.“

Auch seinerzeit dürfte ein so argloses Defensivverhalten wie in der 39. Minute nämlich schon bestraft worden sein: Magdeburgs Bennet Flöter durfte bis zur Grundlinie spazieren und seine maßgenaue Eingabe wurde von Benjamin Lohse im Zentrum zum 1:0 verwandelt. Beim 0:2 und 0:3 durch Flöter (55., 61.) war die ganz große Gegenwehr des Gastgebers ebenfalls nicht zu erkennen.

Auch offensiv begehrte der Aufsteiger bei seinem Debüt selten auf und kam nicht über Ansätze hinaus. Das 1:3 durch den eingewechselten Paul Sandmann (89.) war nicht mehr als Ergebniskosmetik, die nicht übertünchen konnte, dass die Niegripper schon zum Auftakt ein besorgniserregendes Bild von sich zeichneten. „Die wenigsten haben etwas wie Bereitschaft auf den Platz bekommen. Mit dem Kopf waren einige ganz woanders“, kritisierte der Coach.

Entsprechend ist der „Welpenschutz“ des Teams bereits vor dem 2. Spieltag aufgebraucht, im Derby gegen den SV Union Heyrothsberge am Sonnabend, 1. September, folglich bereits eine Trotzreaktion gefordert, bevor die Saison so richtig angefangen hat. Sandmann schwor das Team jedenfalls schon einmal auf ein paar eher ungemütliche Tage ein: „Wir müssen in der nächsten Woche knallhart über das Spiel sprechen. Wenn es unser Anspruch ist, Landesliga zu spielen, müssen wir einfach ganz anders auftreten und es wird zum nächsten Spiel definitiv Änderungen geben.“
Niegripp: Krüger – H. Schäfer, Zeuch, Plünnecke, Westhause (60. Kramer), Becker (46. B. Schäfer), Mlynek, Wittpahl, Schlüter, Schaffrath, Peseke (60. Sandmann)
Magdeburg: R. Leonhardt – Heise, Liedtke, Conrad, Backoff (53. Ebeling), Maß, Heinemann, Stellmacher, M. Leohnhardt, Flöter (65. Witt), Lohse (80. Sommer)
Tore: 0:1 Benjamin Lohse (39.), 0:2, 0:3 Bennet Flöter (54., 61.), 1:3 Paul Sandmann (89.); SR: Torsten Felkel (Salzwedel), Guido Eisenschmidt, Sven Heydemann; ZS: 73