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Fußball Zehn Treffer gegen die Sehnsucht

Der SV Eintracht Gommern bietet im ersten Test nach der Pause viel Spektakel.

Von Timo Wacker 21.07.2020, 23:01

Gommern l Mehr als vier Monate nach dem vorerst letzten Spiel kehrte am Sonnabend auch im Gommeraner Sportforum wieder ein ziemlich großer Funke Normalität ein. Rund 60 Neugierige wollten sich ein Bild vom ersten Auftritt des SV Eintracht nach der Corona-Pause machen und bekamen beim 4:6 (3:1) gegen den Magdeburger SV Börde II auch gleich satte zehn Treffer serviert. Auch die Einhaltung der Hygieneregeln und das Führen einer Anwesenheitsliste verlief unproblematisch, wofür der Verein ein großes Dankeschön an seine Besucher schickte.

Die gastgebende Landesklasse-Elf zeigte einen Auftritt mit Licht und Schatten. Halbzeitübergreifend verspielten der SVE eine 3:0-Führung, doch der gegnerische Stadtoberligist erwies sich als anspruchsvoller Prüfstein und nahm verdient ein Erfolgserlebnis mit auf den Heimweg. In den ersten fünf Minuten beschnupperten sich beide Teams noch. Zunächst übernahm Börde die Regie, kam zu mehr Ballbesitz und erspielte sich schnell zwei Eckbälle, die aber nichts einbrachten. Die Eintracht wachte in der Folge auf und eroberte sich mehr Spielanteile, die sie auch zu nutzen wussten. Nach einer feinen Kombination zwischen Fabian Falkenberg und Tom Sindermann stand Erstgenannter frei vor MSV-Torhüter Joel Stein, umkurvte diesen und schob ins leere Tor ein.

Mit der 1:0-Führung im Rücken fand die Eintracht nun endgültig ihre Spielfreude wieder. Acht Minuten später, wieder nach schnellem Kurzpassspiel im Mittelfeld, erlief Dominic Engel in seiner altbekannten Schnelligkeit einen Ball in die Tiefe und schloss erfolgreich zum 2:0 ab. Im Anschluss ließ Gommern den Ball immer besser laufen und kombinierte sich von Chance zu Chance. Rückkehrer Justin Schaffrath tauchte plötzlich frei vor Stein auf, doch der Gästekeeper ließ sich nicht vom frechen Lupfer-Versuch überwinden.

So war es in der 27. Minute erneut Engel, der bärenstark das 3:0 vorlegte, als er am eigenen Strafraum das Spiel eröffnete und sich über mehrere Stationen nach vorn kombinierte. Am Ende der Verwertungskette stand in der Mitte Falkenberg, der locker einschob. Als sich die Gastgeber gedanklich schon in der Kabine wähnten, machte sich die MSV-Reserve einen Gommeraner Fehlpass im Spielaufbau zunutze. Mahmood Ismail tauchte frei vor SVE-Torhüter Julian Kerzel auf und markierte abgeklärt zum 3:1-Pausenstand.

Mit Wiederbeginn brachte Eintracht-Trainer Olaf Worschech gleich sieben neue Kräfte. Die Einwechsler absolvierten in der ersten Hälfte unter Fitnesscoach Steffen Kräuter eine Trainingseinheit und gingen entsprechend „vorbelastet“ in die zweiten Abschnitt. Das erklärte allerdings nicht, warum die Gastgeber die ersten zehn Minuten komplett verschliefen und drei Gegentreffer hinnehmen mussten. Einziger Lichtblick der zweiten Halbzeit blieb das zwischenzeitliche 4:4. Philipp Bea ließ auf dem rechten Flügel seinen Gegenspieler stehen und flankte in den Strafraum, wo sich Tobias Jankow als dankbarer Abnehmer erwies.

Die Eintracht stabilisierte sich zwar daraufhin, konnte aber keine Akzente mehr setzen. Defensiv standen die Platzherren zu hoch, so dass nahezu jeder lange Ball der Gäste für Gefahr sorgte. So besorgte Patrick Neumärker die erneute Gästeführung (72.), ehe wiederum Ismail kurz vor Schluss den Deckel drauf machte.

So stimmte der Auftritt der Eintracht vor allem in der ersten Halbzeit sehr positiv, ehe die junge Mannschaft nach der Pause viel Lehrgeld zahlte. Dennoch überwog am Ende die Freude, dass nach vielen Wochen endlich der Ball wieder rollt. Weiter geht es bereits am Sonnabend um 14 Uhr, wenn der SV Wacker Felgeleben seine Visitenkarte in Gommern abgibt.
Gommern: Kerzel – S. Kunitschke (46. Laabs), Schmidt, Randel (46. Sprengler), Sindermann, Hübener (46. Jankow), Herrmann (46. Panwitz), Falkenberg, Sens (46. Körner), Engel (46. P. Bea), Schaffrath (46. Adelheim)
MSV Börde II: Stein – Tost, Schlufter, Neumärker, Liedtke (46. Kaps), Darman, Brussig, Priezel (46. Köppe), Ismail, Mohseni (27. Müller), Krebs (46. Kircheis)
Tore: 1:0 Fabian Falkenberg (15.), 2:0 Dominic Engel (23.), 3:0 Fabian Falkenberg (27.), 3:1 Mahmoud Ismail (44.), 3:2 Wisam Darman (49.), 3:3, 3:4 Jannis Kaps (50., 53.), 4:4 Tobias Jankow (58.), 4:5 Patrick Neumärker (72.), 4:6 Mahmoud Ismail (86.); SR: Marko Schmidt (Karith), Maik Ziebarth, Paul Kluth; ZS: 57