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Fußball Erster Heimsieg nach 363 Tagen

Das Wechselspiel an der Tabellenspitze der Harzliga, Staffel 1, geht weiter. Der FSV Sargstedt holt sich die verlorene Führung zurück.

Von Ingolf Geßler 08.10.2019, 08:37

Dedeleben l Die Sargstedter profitierten von den Punktverlusten des TSV Zilly, der sich im Spitzenspiel beim Tabellenfünften, Empor Dedeleben, mit einem 1:1 begnügen musste. Weiter auf dem Vormarsch ist der TSV Wasserleben, das 5:0 gegen Abbenrode war bereits das fünfte ungeschlagene Spiel in Serie. Die Partien TSV Berßel gegen Eintracht Osterwieck II und Olympia Schlanstedt II gegen Germania Rohrsheim wurden wegen unbespielbarer Plätze abgesagt.

In der ersten Halbzeit lieferte der TSV Zilly eine starke Partie ab. Die taktische Marschroute, Ball und Gegner auf dem engen Platz in Dedeleben laufen zu lassen, wurde hervorragend umgesetzt. Dennoch geriet der bisherige Tabellenführer nach etwas mehr als einer Viertelstunde durch eine Unachtsamkeit in Rückstand, Joost Knackstedt nutzte den Fehler zur Dedelebener Führung. Die Zillyer ließen sich aber nicht von ihrer Linie abbringen, nach einigen vielversprechenden Angriffen gelang kurz vor der Pause der verdiente Ausgleich. Jonas Grimm bereitete den Treffer über die rechte Seite mustergültig vor, Daniel Harsdorf brauchte nur noch einzuschieben (39.).

Nach dem Seitenwechsel ging der Spielfaden beim TSV Zilly aus unerklärlichen Gründen verloren. Die Gäste passten sich mit ihrer Spielweise dem Gegner an und versuchten es gegen tief stehende und wie schon im ersten Durchgang leidenschaftlich kämpfende Dedelebener fast nur noch mit langen Bällen. Dazu fehlte im Angriff die Durchschlagskraft und in vereinzelten Siuationen auch das nötige Quäntchen Glück. Dedeleben verdiente sich letztlich mit großem Einsatzwillen das Unentschieden, das dem TSV Zilly die Tabellenführung kostete.

Torfolge: 1:0 Joost Knackstedt (18.), 1:1 Daniel Harsdorf (39.);

Mit dem bisher höchsten Ligasieg in dieser Saison meldete sich Sargstedt wieder an der Spitze zurück. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr, die Stapelburger wurden in Durchgang eins mit sieben Gegentoren förmlich überrannt. Gleich vier Strafstöße wurden von Referee Thomas Ratschat verhängt, einen davon konnte Stapelburgs Keeper Ken Böthel gegen FSV-Kapitän Alexander Laub vereiteln (50.). In der Aktion zuvor hatte Stapelburgs Jan-Philipp Schlick die Gelb-Rote Karte gesehen, in Unterzahl gestalteten die Gäste lange Zeit ausgeglichen. Zwei späte Tore gestalteten das Spiel am Ende doch noch zweistellig.

Torfolge: 1:0 Lukas Kohlmeister (3.), 2:0 Eric Biewendt (10.), 3:0 Robert Balser (16.), 4:0 Martin Bomeier (21.), 5:0 Alexander Laub (31. Strafstoß), 6:0 Robin Dietert (43.), 7:0 Alexander Laub (45.), 8:0 Lukas Kohlmeister (66. Strafstoß), 8:1 Christoph Pennig (70. Strafstoß), 9:1 Thomas Lossow (88.), 10:1 Max Binsker (90.);

In einer ausgeglichenen Anfangsphase hatte Abbenrode die erste Chance, nach Eckstoß von Nils Maneke und Kopfball von Bruno Rennecke klärte André Komor für seinen Torwart auf der Linie (12.). Mit zunehmender Dauer war Abbenrode das spielerisch bessere Team, die Chancen waren gleichmäßig verteilt. Auf Wasserleber Seite scheiterte Robert Göpel an Aushilfskeeper Stefan Otto (15.) und Benjamin Bröder schoss freistehend drüber (18.), André Komor verpasste eine Eingabe (32.). Bei Abbenrode setzte Sebastian Keye die Akzente: Sein Flachschuss ging knapp vorbei (23.), eine elfmeterwürdige Aktion blieb ungeahndet (35.) und eine Eingabe wurde von den Mitspielern knapp verpasst (37.).

Auch nach der Pause waren die Chancen zunächst verteilt, Stefan Just schoss genau auf Abbenrodes Torwart und auf der Gegenseite vergaben Keye aus spitzem Winkel (48.) und Nils Maneke (55.). Ein Doppelschlag von Robert Göpel, erst nach Eckball von Julian Hamann und Kopfballverlängerung von Komor (64.), dann nach schönem Zusammenspiel mit Bröder (65.), stellte die Weichen auf Heimsieg. Die Wasserleber nutzten nun ihre Chancen eiskalt, Markus Roda nach Vorarbeit von Göpel und Bröder (70.), Martin Wolke mit einem Eigentor vor dem einschussbereiten Roda (74.) und erneut Robert Göpel nach flacher Hereingabe von Just (78.) machten den deutlich zu hoch ausgefallenen 5:0-Sieg perfekt. Es war übrigens der erste Heimsieg nach 363 Tagen, am 7. Oktober 2018 hatte es im Derby gegen Langeln den letzten „Dreier“ auf eigenem Rasen gegeben.

Torfolge: 1:0, 2:0 Robert Göpel (64., 65.), 3:0 Markus Roda (70.), 4:0 Martin Wolke (74. Eigentor), 5:0 Robert Göpel (78.);

Gegen engagiert spielende Deersheimer lief bei den Lüttgenrödern wenig zusammen. Die Gäste hatten gerade selbst den Anstoß ausgeführt, da lag der Ball schon im eigenen Netz. Nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und Stellungsfehler traf Tino Jack zum frühen 1:0. Gegen die starke Offensive der Gastgeber fand die SG in der Folge kein wirkliches Gegenmittel, mit mehr Präsenz, viel Überzahl im Mittelfeld und genauen, langen Pässen auf die Außen stellte Deersheim die SG-Abwehr vor große Probleme. Auch die Defensive der Heimelf war keinesfalls sattelfest, im Gegenzug zum effektiven TSV konnte dies Lüttgenrode in der ersten Halbzeit aber kaum nutzen. Das 2:0 von Clemens Krumpach (17.) konterte Sebastian Gallert mit sehenswertem 30-m-Schuss, doch bis zur Pause legte Deersheim durch Tino Mimitz (26.) und Tino Jack (37.) zur 4:1-Pausenführung nach.

Eine emotionale Ansprache von SG-Coach Mario Schwarze trug zeigte Wirkung, mit Anpfiff der zweiten Hälfte übernahm Lüttgenrode mehr und mehr das Kommando. Die Abwehr stand nun deutlich besser. Ein gute Chance von Peter Eisemann, der es nach abgefangenen Abschlag aus 40 Metern direkt versuchte und nur knapp verfehlte, bildete den Auftakt für die beste Phase der SG. Dem 4:2 durch Mike Barner folgten einige vielversprechende Chancen. Der Anschlusstreffer fiel recht kurios, Barner wurde von einem Verteidiger so hart angeschossen, dass der Abpraller aus 20 Metern über den Torwart ins lange Eck fiel. In den verbleibenden zehn Minuten Zeit warfen die Gäste alles nach vorn, die sich bietenden Räume nutzte dann aber die Heimelf, um mit zwei Kontertoren alles klar zu machen.

Torfolge: 1:0 Tino Jack (1.), 2:0 Clemens Krumpach (17.), 2:1 Sebastian Gallert (22.), 3:1 Tino Mimitz (26.), 4:1 Tino Jack (37.), 4:2 Mike Barner (71.), 4:3 Mike Barner (82.), 5:3 Hendrik Schulz (85.), 6:3 Clemens Krumpach (90.);

Nach zuletzt zwei unglücklichen 2:3-Auswärtsniederlagen, bei denen Fortuna Dingelstedt späte Gegentore kassierte, hatten die Gastgeber gegen Grün-Gelb Ströbeck das Glück des Tüchtigen und erzielten das späte Siegtor. Zu Spielbeginn drückte Ströbeck auf‘s Dingel­stedter Tor. Ein Freistoß landete bei Christian Knuth, der die Gästeführung erzielte (5.). Nach etwa zwölf Minuten kam die Fortuna besser in die Partie. Oliver Franz verwandelte aus etwa 25 Metern Entfernung einen Freistoß direkt (15.). Die Dingelstedter waren nun am Drücker. Nach einem Eckball von Fabian Kühner schaltete Richard Kluth am schnellsten und traf zum 2:1. Bis zur Pause hatte Fortuna weitere Chancen, um zu erhöhen. Diese blieben ungenutzt und es ging mit 2:1 in die Pause.

Im zweiten Abschnitt dominierten zunächst wieder die Gäste. Dingelstedts Torwart Markus Planitzer zeichnete sich mehrfach aus. Gegen Christian Knuth war er nach 50 Minuten allerdings machtlos. Ströbecks Torjäger schloss einen Konter zum 2:2-Ausgleich ab. Fortuna fand ab der 70. Minute wieder zurück ins Spiel und drängte nun auf die erneute Führung. Es dauerte bis zur 90. Minute, bis der aufgerückte Kapitän André Eggert sich und die Mannschaft für ihren Einsatz belohnte und den Siegtreffer erzielte. Am Ende gewannen die Dingelstedter die Partie etwas glücklich. Doch dieses Glück hatte sich das Team zuvor hart erarbeitet.

Torfolge: 0:1 Christian Knuth (5.), 1:1 Oliver Franz (15.), 2:1 Richard Kluth (25.), 2:2 Christian Knuth (50.), 3:2 André Eggert (90.)