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Fußball Germania: Wild, aber jederzeit geordnet

Gleich viermal muss der VfB Germania Halberstadt in der Regionalliga Nordost im September und Oktober gegen Hauptstadt-Klubs antreten.

Von Florian Bortfeldt 28.09.2019, 05:00

Halberstadt l Den Anfang macht das Körner-Team am morgigen Sonntag um 13.30 Uhr gegen den FC Viktoria 1889.

Mehr als ein Viertel der Saison 2019/20 ist gespielt, die Phase des „heißen Herbst“ geht ab sofort los. Hier werden bereits die Grundlagen beziehungsweise die Richtung für die zweite Halbserie gelegt und womöglich die Antworten auf die Fragen „Wo überwintert der Verein?, Muss der Kader nachgebessert werden?“ gegeben. Für den VfB Germania Halberstadt stehen bis Mitte Dezember – dem letzten Spieltag des Jahres – zehn weitere Punktspiele auf dem Plan, sechs davon vor eigenem Publikum. Da soll das Punktekonto erkennbar verbessert werden.

Der VfB Germania ist seit über einem Jahr vor eigenem Publikum in der Liga ungeschlagen, die letzte Niederlage datiert vom 2. September 2018 (2:4 gegen den CFC). Diese Serie soll möglichst lange verteidigt werden. Mit dem FC Viktoria kommt nun aber ein nicht zu unterschätzender Gegner in das Friedensstadion. Das Pendel kann für die Halberstädter in beide Richtungen ausschlagen. Die Berliner sind nur zwei Punkte entfernt, bei einem Heimsieg würde die Germania also an den Himmelblauen vorbeiziehen. Bliebe der VfB punktlos, muss sich deutlich Richtung Keller orientiert werden.

Nach dem 0:3 in Fürstenwalde hat Trainer Sven Körner die Probleme klar und ganz offen angesprochen. „Die Jungs sind sehr selbstkritisch, wissen, dass sie phasenweise nicht so gut waren und sind nun gewillt, die Niederlage mit einer richtig guten Art und Weise wieder vergessen zu machen. Sie wollen so spielen, wie es in dieser Liga erforderlich ist.“

Viktoria kommt als bestes Defensivteam in den Vorharz. Erst sechs Gegentreffer haben die Berliner in neun Punktspielen kassiert. Ein genauer Blick auf die Zahlen eröffnet aber auch, dass der FC Viktoria auf der anderen Seite erhebliche Angriffsprobleme aufweist. Nur drei Teams haben weniger als die neun Tore erzielt. Sven Körner legt den Fokus trotzdem auf die Abwehrstärke des nächsten Kontrahenten: „Wir werden womöglich nur wenige Chancen bekommen, da gilt es effektiver abzuschließen als zuletzt.“

Der 37-Jährige begegnet Viktoria, das bereits heute in die Domstadt anreist, mit einer gehörigen Portion Respekt. „Die Berliner sind mit einer ganz anderen Zielstellung in die Saison gestartet. Athletisch und fußballerisch sind sie strukturiert. Viktoria hat eine klare Spielidee und verfügt über viele gute Spieler. Vom Kader her ist der Verein unter den ersten Fünf anzusiedeln.“

Indes muss der Halberstädter Coach erneut auf Justin Bretgeld verzichten. Beim 20-Jährigen deutet sich ein Muskelbündelriss an. Er hat zuletzt nur individuell trainiert. „Das ist nicht so schön“, so Körner, „aber wir wollen nach vorne blicken. Die, die da sind, wollen es genauso richten“. Spieler wie Patrik Twardzik, Jannis Pläschke, Essengue Tchakoumi oder Michael Ambrosius könnten seine Position übernehmen. Körner kommt es morgen Nachmittag viel mehr auf die „Basics“ an. Er verlangt Handlungsschnelligkeit und Emotionen von seiner Elf. „Die vielen kleinen Dinge, die den Fußball mit ausmachen. Zuhause wollen wir auch mutig und wild sein und pressen, aber dabei vor allem organisiert und geordnet attackieren.“