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Fußball VfB Germania fiebert großem Auftritt entgegen

Im DFB-Pokal empfängt der VfB Germania Halberstadt den 1. FC Union Berlin im Friedensstadion.

Von Florian Bortfeldt 09.08.2019, 05:00

Halberstadt l Nur noch zweimal schlafen, dann ist es soweit: Einer der kultigsten Fußballklubs, der seit Jahren steigende Mitgliederzahlen vorweisen kann und zu den 20 mitgliederreichsten Vereinen Deutschlands gehört, stellt sich in Halberstadt vor. Der VfB Germania empfängt am Sonntag um 15.30 Uhr den 1. FC Union Berlin zum DFB-Pokal-Spiel.

Nach dem großen Abenteuer gegen den SC Freiburg vor zwei Jahren, ist diese Begegnung die zweite Auflage für die Vorharzer in diesem Wettbewerb. Es gibt zwei Germania-Fußballer, die schon bei der Premiere am 12. August 2017 im Startaufgebot standen. Einer ist Vize-Kapitän Patrik Twardzik. Er ist der einzige aus dem aktuellen Spielerkader. Mit ihm auf das Spielfeld im mit 5.037 Zuschauer gefüllten Friedensstadion lief damals der jetzige Co-Trainer Marcel Goslar. Goslar wurde damals nach 66. Minuten von Nico Hübner ersetzt. Wie er gehörten auch noch die aktuellen VfB-Akteure Dustin Messing und Kapitän Tino Schulze zum Kader und durften DFB-Pokal-Luft schnuppern.

Während es für die vier Spieler im Vorfeld ein ganz ähnlicher Ablauf sein dürfte wie 2017, hat sich für Marcel Goslar der Blickwinkel verändert. „Für mich ist es eine ganz andere Vorbereitung. Als Spieler musste ich mich auf mein Spiel konzentrieren. Als Videoanalyst und Co-Trainer liegt der Fokus jetzt auf unserem gesamten Team und dem Gegner.“ Basierend auf den Videoaufnahmen vom letzten Union-Test gegen Celta Vigo (0:3) erstellt der 30-Jährige ein entsprechende Profil.

Bei einem 34 Mann umfassenden Kader der „Eisernen“ ist das aber nicht ganz einfach, Goslar: „Union ist im Moment noch eine Wundertüte. Ob Trainer Urs Fischer am Sonntag bereits mit der vermeintlichen Start-Elf wie für das eine Woche später folgende Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig auflaufen wird, sei mal dahingestellt. Da gibt es sicherlich noch zwei, drei Änderungen.“ In jedem Fall freut sich der frühere Außenverteidiger auf dieses Highlight. „Ich bin glücklich, als Spieler und nun als Co-Trainer in einem DFB-Pokal-Spiel dabei zu sein.“

Für das Spiel wünscht er sich, dass „unsere Spieler schnellstmöglich die Angst ablegen. Wir wollen die eigenen Dinge durchdrücken. Es wird uns nämlich nicht gelingen, 90 Minuten lang den Ball defensiv hin und her zu schieben. Wir möchten mutig sein. Dass Union körperlich und fußballerisch klar überlegen ist, keine Frage, aber es besteht immer die Möglichkeit für eine Überraschung. In solchen Spielen kannst du Kräfte sammeln, wenn du eine Ecke, einen Freistoß hast. Es wäre schön, wenn es uns gelingt, diese Begegnung lange offen zu halten. Wir können etwas entfachen, wir können Union ärgern. Zu was es letztlich reicht, muss man dann sehen“.

Und was gibt Goslar den Germanen als ehemaliger Spieler persönlich mit? „Dass sie diesen Tag genießen sollen, es ist ein Privileg. Ich wünsche außerdem jedem, dass er sich hinterher nicht ärgert: ‚Hätte ich doch im Spiel dies oder jenes besser getan.‘ Mutig sein und dieses außergewöhnliche Ereignis aufsaugen!“

Bei den Abläufen wird das Trainerteam nichts ändern. Wie auch zuletzt gegen Meuselwitz soll der normale Rhythmus bei einem Heimspiel beibehalten werden. „Noch mehr aufbauschen als es eh schon passiert ist?! Nein, das ist nicht zielführend“, so Goslar.

Abgesehen vom Spiel an sich, freut sich der 30-Jährige auf ein Wiedersehen mit seinem guten Freund Manuel Schmiedebach. Der Ex-Kapitän von Hannover 96 gehörte in der Aufstiegssaison des 1. FC Union mit 32 Einsätzen zu den absoluten Stammspielern. Für mindestens 90 Minuten wird diese Freundschaft zunächst ruhen.